Rot-Weiss Essen muss im Pokalhit gegen ETB dem Druck standhalten
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Essen. Es hätte besser laufen können für die Rot-Weißen, denen auch ein bisschen das Glück abhanden gekommen ist in dieser Saison. Nun wartet in der zweiten Runde des Verbandspokals der Nachbar ETB Schwarz-Weiß (16 Uhr, Uhlenkrug). Eine weitere Chance, sich mit einem Erfolgserlebnis aufzubauen.
Es war nur ein Freundschaftsspiel. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des MSV Moers traten die Rot-Weißen gegen dortige Stadtauswahl an. 250 Zuschauer sahen die Partie, die 1:1 (0:0) endete. Nach dem Abpfiff gab RWE-Trainer Waldemar Wrobel zu: „Wir haben schlecht gespielt und uns nicht gut präsentiert.“ Die gegnerische Mannschaft setzte sich vor allem aus Landes- und Bezirksspielern (GSV Moers bzw. VfL Repelen) zusammen.
RWE-Trainer Waldemar Wrobel wollte den Auftritt zwar nicht überbewerten, aber fest steht auch, dass es der Regionalligist versäumt hat, sich nach der bitteren Derby-Pleite gegen RWO ein bisschen Selbstvertrauen zu holen. Ein klarer Erfolg hätte der allgemeinen Stimmung wohl gut getan. So aber bleibt das Gefühl, dass es derzeit alles andere als rund läuft an der Hafenstraße.
RWE braucht Erfolgserlebnisse
An der personellen Besetzung hat es nicht gelegen, auch wenn Wagner, Platzek, Langlitz, Guirino und Schwabke fehlten. „Alle Spieler haben Gelegenheit gehabt, sich zu zeigen“, sagt Wrobel. Doch niemand drängte sich für die Startelf am Samstag zum Verbandspokal-Hit gegen den ETB auf (16 Uhr, Uhlenkrug). „Keiner hatte Normalform“, fasste Wrobel zusammen. „Dass wir nicht vor Selbstbewusstsein strotzten, ist auch klar“, sagt er und weiß genau, was zum Aufschwung beitragen könnte: „Wir müssen uns Erfolgserlebnisse holen. Aber das wird schwer genug.“
Es läuft nicht so, wie es sich die Rot-Weißen erhofft haben. Mit drei Niederlagen belastet rangieren die Essener, die von vielen sogar als Titelanwärter gesehen werden, nach sechs Spieltagen auf Rang elf. Das ruft sogleich die Pessimisten auf den Plan, die ihre düstere Prognose mit dem Quervergleich garnieren, dass Meister SF Lotte in der Vorsaison insgesamt nur viermal verloren habe.
RWE sucht noch einen Torhüter
Die Rot-Weißen haben auch in der vergangenen Spielzeit die eine oder andere Durststrecke erlebt. Aber diesmal ist die Situation eine andere. Anspruch und Erwartungshaltung sind gestiegen, haben sich entwickelt, wie es auch mit der Mannschaft geschehen soll. Nur, nach Rang vier in der Vorsaison bleibt kaum Spielraum. Da wird von manchem Fan der Titelkampf praktisch schon vorausgesetzt.
Die Spieler müssen sich an diese neue Situation gewöhnen. Es ist fantastisch, als Viertligist so treue Fans zu haben wie Rot-Weiss und bei Heimspielen vor 8000 Leuten aufzulaufen. Sofern man Erfolg hat. Bleibt der aber aus, kann es verdammt ungemütlich werden. „Die Jungs müssen lernen, damit umzugehen“, sagt Wrobel. „Sie haben alle den Anspruch, höherklassig zu spielen. Den Druck auszuhalten, das gehört einfach dazu.“
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