Essen. Am 36. Spieltag der Fußball-Regionalliga West steigt an der Hafenstraße in Essen das nächste spannende Derby. Zu Gast: der Wuppertaler SV. Vor allem die Hausherren fiebern dem Spiel entgegen. In Wuppertal kämpft man indes eher mit Turbulenzen.

Der Blick in die Glaskugel hatte schon immer etwas Magisches. Wohin geht der Weg? Als wenn man es vorhersagen könnte. Ein Trend ist manchmal zu erahnen, mehr aber auch nicht. Das gilt natürlich auch im Fußball und im Speziellen für die beiden Klubs, die am Freitag (18.30 Uhr / in unserem Live-Ticker) an der Hafenstraße aufeinandertreffen: Rot-Weiss Essen gegen den Wuppertaler SV.

Wuppertaler befinden sich in heftigen Turbulenzen

Die Prognose der Essener ist positiv. RWE hat sich nach der Insolvenz wirtschaftlich und sportlich erholt und wähnt sich auf einem guten Weg. Allerdings sind kleine Schritte angesagt, die Mannschaft soll sich, so der Plan, kontinuierlich steigern und zu einem Spitzenteam entwickeln. Bescheidenheit bleibt oberstes Gebot. Finanzielle Klimmzüge kann und will man sich nicht leisten.

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Beim WSV gehen die Uhren anders. Die Wuppertaler befinden sich in heftigen Turbulenzen. Niemand weiß, wer den Verein künftig führen wird. Drei Fraktionen stehen in Opposition zueinander. Die einen bevorzugen den geordneten Rückzug und denken über eine Insolvenz nach, um ganz neu aufzubauen. Die anderen schmieden hochtrabende Pläne, wollen eher investieren, um möglichst schnell in die 3.Liga zu klettern.

Während der Saison ist Friedhelm Runge, über etliche Jahre Boss und Mäzen zugleich, zurückgetreten, was eine Krise auslöste. Die Mannschaft, die an am Freitag an der Hafenstraße auflaufen wird, hat längst ein anderes Gesicht bekommen. Einige gut bezahlte Fußballer haben das Weite gesucht. So auch Torjäger Christian Knappmann, der im Hinspiel gegen RWE (2:2) noch zwei Tore zur 2:0-Führung erzielt hatte und inzwischen in der 3.Liga für den BVB aufläuft.

Personallage bei RWE immer noch angespannt

Die Wuppertaler, einst als Spitzenteam gehandelt, sind in der Tabelle abgerutscht und benötigen noch das eine odere andere Pünktchen für den Klassenerhalt. „Sie werden uns alles abverlangen“, ahnt Essens Sportlicher Leiter Damian Jamro. Die Rot-Weißen haben gegen Bochum mit dem 1:1 immerhin einen ersten Schritt zur Stabilisierung gemacht, nachdem sie zuvor dreimal in Folge verloren hatten. Ob es eine Trendwende ist?

Die personelle Lage ist nicht besser geworden. Im Gegenteil: Guirino (Prellung), Denker (muskuläre Probleme) und Avic (Zerrung) sind angeschlagen. Wagners Einsatz ist immerhin noch möglich.