Essen. Nach drei Niederlagen in Folge, zuletzt einer 1:6-Klatsche gegen Gladbach II, will Rot-Weiss Essen Wiedergutmachung betreiben. An diesem Dienstag tritt RWE beim VfL Bochum II an. Torwart Daniel Schwabke hat klare Worte gefunden und von seinen Kollegen mehr Einstellung zu ihrem Job gefordert.
Die Stimmung ist schlecht an der Hafenstraße. Verständlich, denn die Rot-Weißen haben zuletzt dreimal in Folge verloren. Sie haben sich im Verbandspokal-Viertelfinale gegen den Oberligisten „HöNie“ (1:2) blamiert, beim Abstiegskandidaten MSV Duisburg geschwächelt (0:2) und am vergangenen Samstag an der Hafenstraße eine desaströse Vorstellung geboten gegen Borussia Mönchengladbach II, was das Ergebnis von 1:6 dokumentiert. Viele nachdenkliche Gesichter waren nach dem Abpfiff in den Stadion-Katakomben zu sehen. Die Beteiligten konnten das gerade Erlebte kaum in Worte fassen: „So ein schlechtes Spiel - unfassbar“, stammelte RWE-Kapitän Kevin Grund ins Mikro.
„Nur gut“, sagt der Sportliche Leiter Damian Jamro, „dass wir schon am Dienstag wieder ran müssen. So können wir uns gar nicht erst lange mit dieser Pleite beschäftigen.“ An diesem Dienstag reisen die Rot-Weißen nach Wattenscheid zum VfL Bochum II (19 Uhr, Lohrheidestadion). Der ist Tabellenelfter, aber noch nicht aller Abstiegssorgen ledig. Aber Vorsicht, der Gastgeber hat einen Lauf. Seit neun Spieltagen ist er ungeschlagen, was besonders einer starken Defensive zu verdanken ist, die nur fünf Gegentore in zehn Spielen zugelassen hat. Und nach dem Auftritt von Samstag besonders wichtig für RWE: VfL-Angreifer Sven Kreyer befindet sich in Top-Form, nachdem er ein halbes Jahr verletzt war. Zwölf Tore hat er bei seinen 13 Einsätzen erzielt, drei davon zuletzt beim satten 5:0 in Siegen.
RWE will Saison nicht versauen
Nun kommen die Essener und wollen sich aus ihrem Formtief befreien. Schließlich geht es für sie auch darum, sich nicht die gesamte Saison mit einem Negativ-Finish zu versauen. Denn klar ist auch, RWE ist zwar Tabellenvierter, doch die jüngsten Eindrücke sind wesentlich intensiver. Nicht etwa der Sieg über Schalke 04 II oder ein 4:0 über Viktoria Köln haftet im Gedächtnis, sondern das ein 0:0 gegen Kray oder das 0:5 beim Abstiegskandidaten VfB Hüls.
„Sie wollen sicherlich Wiedergutmachung betreiben“, ahnt und warnt VfL-Trainer Iraklis Metaxas. So ist das. „Wir müssen unsere Situation annehmen. Die Mannschaft muss wieder das zeigen, was sie in den Monaten zuvor ausgezeichnet hat“, fordert Jamro. Man müsse von der ersten Sekunde an präsent sein, „die Spieler müssen richtig reingehen und sich gleich in den ersten Aktionen ihr Selbstvertrauen zurückholen“. Denn eines ist auch klar: „Wenn die Bochumer einmal ins Laufen kommen, werden wir auch wieder nur hinterrennen.“
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RWE-Torwart Daniel Schwabke hatte nach der Gladbach-Pleite klare Worte gefunden und von seinen Kollegen mehr Einstellung zu ihrem Job gefordert. „Wenn wir nicht langsam eine andere Körpersprache zeigen, dann werden wir in den letzten Spielen noch einmal so unter die Räder kommen.“
Die personelle Situation bei RWE ist vor dem Spiel gegen den VfL Bochum II unverändert schlecht. Trainer Waldemar Wrobel muss mit dem gleichen Kader planen wie gegen Gladbach.
Die Innenverteidiger Michael Laletin, Maik Rodenberg und Vincent Wagner fallen verletzt aus ebenso wie Verteidiger Max Dombrowka und Kapitän Markus Heppke.