Essen. . Auf die peinliche 1:2-Niederlage im Pokal beim Oberligisten SV Hönnepel-Niedermörmter, folgt für Rot-Weiss Essen ein 0:2 beim MSV Duisburg U23 in der Meisterschaft. Es war nicht die Woche von RWE. Auch deshalb ist die Stimmung rund um die Hafenstraße nicht gut in diesen Tagen.

Zu viele sportliche Tiefschläge mussten die Rot-Weißen in den vergangenen Wochen verkraften. Doch früher folgte stets ein ansehnliche Reaktion, ein Sieg zur Versöhnung. Diesmal allerdings gab es zwei herbe Enttäuschungen innerhalb von nur wenigen Tagen, die in manchen Ecken des Umfeldes schon längst wieder die Kritiker und Zweifler auf den Plan gerufen hat. RWE ist nach dem 33. Spieltag zwar Tabellenvierter, aber der frische Eindruck ist wie so oft tonangebend. Und zweifelsohne müssen sich die Essener vorsehen, dass sie sich nicht auf den letzten Metern noch eine insgesamt gute Saison versauen.

Unter der Woche hatten sich die Rot-Weißen im Verbandspokal-Viertelfinale beim Oberligisten Hönnepel-Niedermörmter mit 1:2 blamiert. Der Frust saß tief, schließlich war gerade dieser Verbandspokal in den Jahren zuvor der Verwöhn-Wettbewerb für RWE mit zwei Titelgewinnen in Folge. Da hatten einige möglicherweise schon aus Gewohnheit den Pott für RWE reserviert.

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Natürlich war beim Tabellenvorletzten MSV Duisburg II Wiedergutmachung angesagt. Doch so trostlos wie die Kulisse in der Schauinslandreisen-Arena fiel letztlich auch diese Vorstellung der Gäste aus. Wie schon häufiger in dieser Saison verloren sie eine Partie gegen einen Abstiegskandidaten. „Es war ein schlechtes Spiel von uns“, sagt RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Seine Mannschaft sei lethargisch aufgetreten, ohne die erforderliche Aggressivität. Warum? Hundertprozentig erklären kann es sich auch Wrobel nicht. Aber zumindest Ansätze gibt es. RWE hat einscheinend einen Mangel an Führungsspielern „Wir brauchen Jungs, die auch mal robust und aggressiv zu Werke gehen, wenn es spielerisch nicht so läuft.“ Vincent Wagner und Kapitän Markus Heppke sind solche Typen. Beide fehlten verletzt. Und so ließen es die Rot-Weißen laufen. Ohne dass ein Spieler seine Kollegen mal aus der Lethargie geweckte hätte. Sie spielten ihren Stiefel herunter. Ganz nach der Devise: Irgendwie werde man die Sache schon schaukeln. „Wir sehen das, nehmen es zur Kenntnis und werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen“, ist Waldemar Wrobel überzeugt.

Der MSV indes vermittelte den Eindruck, dass er als Abstiegskandidat diesen Dreier unbedingt einfahren wollte. „Alles andere als ein Sieg wäre gleichbedeutend gewesen mit dem Abstieg“, sagte MSV-Trainer Manfred Wölpper. Seine Mannschaft hatte auch Glück. In Hälfte eins hätte es durchaus Elfmeter geben können für RWE, als Adli Lachheb Grund in die Parade grätschte. Die „Roten“ blieben aber insgesamt harmlos und kassierten kurz vor der Pause das 0:1, das Eren Taskin nach einem Steilpass von Toni da Silva erzielte. Nach der Pause traf Tsourakis zum 2:0.

Die Gäste versuchten zu antworten, doch die Aktionen des Favoriten wirkten eher bieder und planlos. Mehr als zwei Chancen durch Avci (47.) und Sawin sprangen (81.) nicht heraus. Beide Mal reagierte MSV-Keeper Marcel Lenz klasse.

MSV Duisburg U23 - Rot-Weiss 2:0 (1:0)

RWE: Schwabke – Telch (46.Lemke), Rodenberg, Nakowitsch, Guirino - Soukou, Grummel (68. Sawin), Pires-Rodrigues - Soukou, Avci, Grund - Koep (73.Ellmann).
Schiedsrichter: Felix Schmitz. Zuschauer: 1031.

Tore: 1:0 Taskin (44.), 2:0 Tsourakis (54.).