Essen. Rot-Weiss Essen feierte einen 4:0-Sieg gegen Viktoria Köln. Michael Gardawski ließ sich Nase an Nase mit RWE-Spieler Roberto Guirino zu einem Kopfstoß hinreißen. Dabei hatten die Kölner im Vorfeld der Partie extra noch eine Änderung im Strafenkatalog vorgenommen.
Im Hinspiel war die 1:2-Heimpleite der Kölner gegen Rot-Weiss Essen eine gefühlte Majestätsbeleidigung. Das 4:0 vom Samstag schien fast eine Art Pflichtsieg zu sein.
Zu viel ist bei den Kölnern in den letzten Monaten passiert. So auch am Samstag. "Auf Augenhöhe" waren die Teams zu Beginn, wie RWE-Coach Waldemar Wrobel und Kölns Trainer Ralf Aussem unisono bekundeten.
Doch während RWE sich im Griff hatte, flippte mal wieder ein Kölner aus. Diesmal war es Michael Gardawski, der sich Nase an Nase mit Roberto Guirino zu einem Kopfstoß hinreißen ließ. Dabei hatten die Kölner im Vorfeld der Partie extra noch eine Änderung im Strafenkatalog vorgenommen. 500 Euro müssen für eine Gelbe Karte wegen Meckerns berappt werden.
Immer wieder Aussetzer bei Viktoria Köln
Was Gardawski für diese Unbeherrschtheit zahlen muss, steht noch in den Sternen. Kölns Sportlicher Leiter Franz Wunderlich merkte zumindest an: "Das wird viel teurer." Denn Aussem musste zugeben, dass die Rote Karte berechtigt war. Sein Zusatz: "Wir schaffen es nicht, ein Spiel mit elf Mann zu beenden. Einer ist immer dabei, der einen Aussetzer hat und dem Team schadet. Daher konnte der Sieger am Ende nur RWE heißen, wir waren mit dem 4:0 noch gut bedient."
Während es auf Essener Seite Komplimente gab, wohin man sah, gab es bei den Kölnern eine schonungslose Kritik von Wunderlich. Schwerpunkt natürlich: Die vielen Platzverweise. "Für Gardawski wird es eine saftige Geldstrafe geben. Wir können das nicht tolerieren, irgendwann drehen wir durch. Unsere Außendarstellung ist derzeit einfach nur katastrophal." Und dann dachte Wunderlich an seinen Trainer. "Ich mache mir Gedanken um ihn, denn irgendwann läuft der Amok, wenn ich sehe, zu was sich die Spieler immer hinreißen lassen."
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Während die Stimmung bei den Kölner immer weiter in den Keller sackt, strotzen die Essener nach den zwei Siegen gegen Wiedenbrück und Köln mit jeweils vier eigenen Treffern wieder vor Selbstbewusstsein. Doch den Angriff auf Platz zwei (der Rückstand auf Fortuna Köln beträgt fünf Punkte) wollte dann doch niemand herausposaunen. Thomas Denker, der zum ersten Mal in dieser Saison über 90 Minuten ran durfte, erklärte: "Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern nur auf unsere Spiele. Wenn wir alle gewinnen, haben wir zumindest alles dafür getan. Was dann dabei herauskommt, werden wir sehen."