Essen. Gastgeber FC Schalke 04 will am kommenden Montag die Bestmarke für die 4. Liga setzen. Die zweite Mannschaft trifft in der Arena auf Rot-Weiss Essen. Auch RWE mobilisiert den Anhang für das erste Auswärtsspiel der Saison.
Den ersten Regionalliga-Spieltag und den 2:0-Heimsieg über den 1. FC Kaiserslautern II haben die Rot-Weißen analysiert und abgehakt. Die ersten drei Punkte sind sicher, das ist entscheidend. Spielerisch lief es phasenweise noch nicht so gut – das muss besser werden.Wenn möglich schon im zweiten Auftritt. Doch während die Konkurrenz bereits am Wochenende den Punktekampf fortsetzt, wird RWE erst am kommenden Montag beim FC Schalke 04 II auflaufen (19.30 Uhr, Veltins-Arena).
„Am ersten Spieltag ist es immer eine Aufgabe mit vielen Unbekannten”, sagte RWE-Teamchef Thomas Strunz in der Nachbetrachtung des Auftaktsieges. Nach den ersten 90 Minuten der Saison ist er zumindest etwas schlauer, welchen Leistungsstand seine Mannschaft hat, was funktioniert und was (noch) nicht. „Natürlich gibt es zu Beginn immer noch das eine oder andere Abstimmungsproblem, aber alles in allem sind wir mit der Arbeit der Mannschaft zufrieden.”
„Wir haben keinen guten Fußball gespielt”, hatte noch Essens Mittelfeldakteur Robert Mainka nach dem Schlusspfiff vor einer Woche selbstkritisch festgestellt. „Aber wir wissen, was zu tun ist, und wir arbeiten dran.” Und Thomas Strunz konnte im Laufe der Woche berichten, dass man in der Spiel-Statistik dem FCK in fast allen Punkten voraus gewesen ist, so dass der Erfolg für die Hausherren auch verdient war.
Nun also folgt das erste Derby der noch jungen Saison. Und für die Essener Fans ist es natürlich eines der besonderen Art. Da ist es ziemlich egal, dass es „nur” gegen den Nachwuchs der ungeliebten Königsblauen geht. Mitte Februar dieses Jahres war der RWE-Anhang nach Gelsenkirchen gepilgert, um dort direkt nach der Winterpause die Aufholjagd zu forcieren. Am Ende verließen sie bitter enttäuscht die Arena. Man hatte kläglich mit 1:2 verloren und damit den Hoffnungsfunken, vielleicht doch noch in den Titelkampf eingreifen zu können, erstickt.
Dass die Derbys zwischen Rot-Weiß und Schalke selbst in der 4. Liga noch ihren ganz besonderen Reiz besitzen, wurde damals einmal mehr deutlich. 13 800 Fans sahen zu, an die 9000 waren es wohl aus Essen. Und ähnlich voll wird es wahrscheinlich auch am Montag werden. „Wir möchten den Zuschauerrekord in der 4. Liga aufstellen”, sagt Uwe Scherr, Leiter der Schalker Nachwuchsabteilung. Die offizielle Bestmarke hält Union Berlin. Zum Stadtderby gegen den BFC Dynamo kamen vor vier Jahren 14 020 Gäste.
Die Schalker sind auf Rekordjagd und locken ihren Anhang mit einem Angebot. Alle, die am Tag zuvor ein Ticket für das Bundesliga-Derby gegen den VfL Bochum gekauft haben, bekommen bei Vorlage dieser Eintrittskarte am Montag freien Eintritt.
Gleichzeitig versucht Rot-Weiß seinen Anhang zu mobilisieren. Auf der Internetseite des Klubs wird bereits um intensive Unterstützung geworben: „Wir wollen ein geschlossenes und einheitliches Bild abgeben und rufen alle dazu auf, sich rot zu kleiden – und damit die „Rote Wand“ auf Schalke zu bilden.” Die RWE-Spieler werden jedenfalls schon am Sonntag in der Veltins-Arena auf der Tribüne sitzen, um sich an die Atmosphäre dort zu gewöhnen.