Essen. Die Rot-Weißen sind Tabellenvierter in der Regionalliga West, punktgleich mit den beiden Tabellenzweiten Schalke 04 II und Fortuna Köln. Am Sonntag reist RWE zum Aufsteiger SV Bergisch Gladbach 09. “Eine robuste Mannschaft“, lobt RWE-Trainer Waldemar Wrobel.
Die Rot-Weißen sind Tabellenvierter in der Regionalliga West, punktgleich mit den beiden Tabellenzweiten Schalke 04 II und Fortuna Köln. Eine gute Ausgangsposition für die kommenden Wochen, die Trainer Waldemar Wrobel Aufschluss darüber geben soll, was in dieser Saison noch so alles möglich ist für seine Mannschaft. Ende September hat RWE dann nach dem Lokalderby gegen den FC Kray (29. September) zehn Partien absolviert. Wrobel ist guter Dinge, vorsichtig optimistisch wie man so schön sagt. Am Sonntag reisen die Essener zum Aufsteiger SV Bergisch-Gladbach 09 (15 Uhr, Belkaw-Arena, live im DerWesten-Ticker). „Eine robuste Mannschaft, die körperbetont spielt“, charakterisiert Wrobel den Gegner, der auch gute Fußballer in seinen Reihen habe. „Wir sind darauf vorbereitet, dass sie uns das Leben schwer machen wollen.“
SV-Trainer Didi Schacht versucht es mit einem plakativen Vergleich
Das wollen sie alle. Immer wieder kommt der Konkurrenz in dieser 4. Liga der Satz über die Lippen, das man gerade gegen den Traditionsverein Rot-Weiss Essen immer ganz besonders motiviert sei. Bergisch-Gladbach macht da keine Ausnahme. „Essen mit seinen Fans und dem Umfeld sind schon das Nonplusultra, aber wir wollen wieder einen großen Kampf bieten und werden am Ende sehen, wie die Punkte verteilt werden“, sagt SV-Trainer Dietmar Schacht. Und er versucht mit einem plakativen Vergleich, die ungleichen Voraussetzungen beider Teams zu verdeutlichen: „Das ist so, als spiele Deutschland gegen die Färöer Inseln.“ Und deshalb sei schon eine „außergewöhnliche Leistung“ von seinen Spielern erforderlich, um mithalten zu können.
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Schacht geht sogar noch weiter, um die Rollen vor dem Anpfiff zu zementieren. „In Essen sind alle Profis, und sie spielen gegen Bürokaufmänner und Lehrer.“ Leicht gesagt und vom Druck befreit es einen auch, wenn man den Gegner derart in den Himmel lobt. Wer zweifelt da noch an der Außenseiterrolle der Gastgeber?
Doch die Aussage ist so nicht richtig. Selbst nach der Insolvenz wurden die Rot-Weißen von Experten gleich wieder als Titelanwärter in der NRW-Liga gehandelt. Ein Schuss ins Blaue, gleichwohl traf er zu. Doch die folgende Essener Dominanz war seriös so nicht vorhersehbar. Aber die Rot-Weißen mit ihrer Tradition, dem Umfeld und den Fans werden immer wieder gern zum Favorit gestempelt. Nur, vom Profitum ist diese Mannschaft ebenso weit entfernt wie die Färöer vom europäischen Spitzenniveau.
Was RWE-Trainer Wrobel nervt
Natürlich finden die Fußballer an der Hafenstraße sehr gute, vielleicht sogar optimale Bedingungen vor – für Viertliga-Verhältnisse wohlgemerkt. Doch die wenigsten Spieler leben allein vom Fußball. Einige stehen in der Berufsausbildung, andere studieren, die wenigsten können sich ganz auf den Sport konzentrieren. Selbst Trainer Wrobel hat noch einen Beruf. Ihn nervt es, wenn RWE stets mit den Top-Klubs der Liga gleichgesetzt wird. Gemessen an den Fans sei Rot-Weiss in der Tat „einzigartig“, sagt er. Aber sein Team sportlich und individuell etwa mit Liga-Primus Viktoria Köln gleichzusetzen, der ehemalige Erst - und Zweitliga-Spieler aufbietet, das wolle er lieber nicht kommentieren.