Essen. Rot-Weiss Essen steht im Endspiel des Niederrheinpokals und damit vor dem Einzug in den DFB-Pokal. Trotz des Halbfinalsiegs in Uerdingen ist aber unklar, ob RWE-Pokalheld Dennis Lamczyk auch in der kommenden Saison noch ein Rot-Weißer ist.

Die Rot-Weißen hatten sich in der Grotenburg vor den Fans aufgebaut und badeten im Jubel, der von den Rängen prasselte. „Das war mal wieder ein sehr emotionaler Moment“, fand auch RWE-Teammanager Damian Jamro. Und irgendwie gehöre das ja auch zu Rot-Weiss Essen. Der Regionalligist hatte seinen Anhängern bei diesem Pokal-Halbfinale gegen den KFC Uerdingen ein Wechselbad der Gefühle zugemutet. RWE war überlegen, hatte souverän mit 2:0 geführt. Nach dem Anschlusstor jedoch kämpfte der Gastgeber aus der NRW-Liga auf Augenhöhe, zog auch im Ergebnis gleich. Spätestens ab da war es ein echter Pokalkampf, packend und spannend bis zum Elfmeterschießen. Und das gehörte auch dazu.

Genauso wie die Tatsache, dass bei diesem Duell „Pokal-Helden“ geboren werden. In diesem Fall riss RWE-Torhüter Dennis Lamczyk (25) diese Rolle an sich. Dreimal in Folge tauchte der Keeper ab und parierte gegen Saka, Tekkan und Celebi. „Wir wissen, was Dennis kann, dass er stark auf der Linie ist“, sagte Jamro. „Aber wir haben natürlich auch gute Schützen. Auch das gehört dazu.“ Dirk Jasmund, Stefan Grummel und Timo Brauer verwandelten jeweils ihre Elfmeter, so dass die Partie vorzeitig entschieden war.

Und natürlich kommen nach einem solchen Auftritt auch wieder die Nachfragen, ob denn Lamczyk bei RWE bleiben werde. Dass er gehen wird oder muss, wie mancher spekuliert, dafür gibt es keine Hinweise. Neuigkeiten aber mag RWE zu diesem Thema auch nicht melden. Es gebe einen Verhandlungs-„Fahrplan“, der mit dem Torhüter abgestimmt sei, hatte Trainer Waldemar Wrobel betont. Und in der kommenden Woche werde es noch einmal „konkrete Gespräche“ geben, verrät Jamro.

RWO und Hönnepel-Niedermörmter ermitteln RWE-Finalgegner

Auf wen die Rot-Weißen im Pokalfinale treffen, steht noch nicht fest. Rot-Weiß Oberhausen und der SV Hönnepel-Niedermörmter spielen erst am kommenden Dienstag das zweite Halbfinale aus. Auch wo das Endspiel, das für den 16. Mai angedacht ist, stattfinden wird, ist auch offen. Das entscheidet der Verband. „Wir haben uns aber als Austragungsort beworben“, sagt Jamro. Was allerdings auch für RWO gilt. Würde das Verbandspokal-Finale an der Hafenstraße angepfiffen, es wäre nach aktuellem Stand dann wohl das endgültig letzte Flutlichtspiel im Georg-Melches-Stadion.

Am morgigen Samstag (13 Uhr, live im DerWesten-Ticker) wird dort bei Tageslicht das vorletzte Regionalliga-Spiel ausgetragen. Zu Gast ist der Aufstiegsaspirant Borussia Dortmund II, der dem Spitzenreiter SF Lotte im Nacken sitzt. Spannung ist also auch diesmal programmiert, auch wenn es ganz sicher nicht so emotional zugehen wird wie in der Grotenburg.