Essen. . Am Samstag trifft Rot-Weiss-Essen auf den Tabellensechzehnten SC Idar-Oberstein - ein scheinbar harmloser Gegner. Dennoch warnt RWE-Trainer Waldemar Wrobel nach der 1:2-Niederlage in Verl während der Woche. RWE bastelt außerdem bereits am Kader für die nächste Saison.

Die Saison in der Regionalliga ist bereits auf der Zielgeraden. Fünf Liga-Spiele haben die Rot-Weißen noch vor der Brust und damit die Gelegenheit, sich in der Tabelle noch etwas nach oben zu arbeiten. Gegen den SC Verl (1:2) unter der Woche hat es RWE versäumt, nun soll an diesem Samstag gegen den SC Idar-Oberstein (14 Uhr, Hafenstraße) wieder ein Dreier folgen. Und natürlich werden die Gastgeber vor eigenem Publikum bestrebt sein, den schlechten Eindruck vom Verl-Spiel zu revidieren.

„Wir müssen wieder unter Strom stehen und über Aggressivität, Bereitschaft und Mut in diese Partie finden“, fordert RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Ohne Leidenschaft, das war in Verl offensichtlich, läuft bei den Rot-Weißen gar nichts. Und Idar-Oberstein kommt als Tabellensechzehnter auch nur scheinbar harmlos daher. Nicht nur, dass Essen das Hinspiel mit 1:2 vergeigt hat. „Idar- Oberstein hat in Verl 4:0 gewonnen, wo wir am Mittwoch hochverdient verloren haben, hat Trier und Mönchengladbach II geschlagen. Allein anhand Tabelle können wir nicht davon ausgehen, dass wir die bessere Mannschaft sind“, betont Wrobel.

Leon Enzmann verlässt RWE

Natürlich basteln die Essener seit einiger Zeit an dem Kader für die kommende Saison. Der offensive Mittelfeldspieler Kevin Pires-Rodrigues (20) von FC Schalke 04 II ist die erste Neuverpflichtung. Leon Enzmann (21) der erste Abgang. Der Angreifer ist nach einigen Verletzungen in dieser Spielzeit nicht mehr erste Wahl und kam lediglich zu 13 Einsätzen (1 Tore).

Die Fans sind gespannt, was die Sportliche Leitung bei der Planung noch so in petto hat. Allerdings wird sie die ausgegebene Marschroute beharrlich weiterverfolgen, mit jungen Spielern eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Der „Star“ bleibt das Team, etwas Anderes kann sich der Klub auch gar nicht leisten. Waldemar Wrobel hat das treffend umschrieben: „Bei uns fallen die Scheine auch nicht vom Himmel.“

Knapp über drei Millionen Euro beträgt der Gesamtetat der Rot-Weißen. Davon flossen rund 750 000 Euro in den Regionalliga-Kader. „Das wird in etwa auch kommende Saison so sein“, sagt der RWE-Vorsitzende Michael Welling. „Damit kommen wir gut klar, große Sprünge können wir aber nicht machen.“ Und statt mehr Geld zu investieren, müsse man eher noch die Schrauben enger ziehen. Schließlich gibt es künftig kein Fernsehgeld mehr. Macht 100 000 Euro weniger im Vergleich zu dieser Saison. Und die 150 000 Euro für das Erreichen der 1.Hauptrunde im DFB-Pokal sind längst nicht sicher. „Wie viel wir letztlich durch Zuschauereinnahmen, Sponsoren und Vermarktung einnehmen werden, müssen wir abwarten. Dafür ist es jetzt noch zu früh“, so Welling.

Neues Stadion bringt Kosten für RWE

Der Umzug ins neue Stadion bringt dem Verein nicht nur Nutzen, sondern auch Kosten. Schließlich spielt RWE dort nicht nur Fußball, sondern muss auch arbeiten und erst einmal in die Infrastruktur investieren. Einen Pachtvertrag zwischen Bauherr GVE und Rot-Weiss gibt es noch nicht. Aber fest stehe, so Welling, dass man eine Pacht zahlen müsse. „In der Sache sind wir uns auch einig.“ Pacht und die allgemeinen Konditionen seien per Handschlag besiegelt worden, es fehle halt nur das Schriftstück.

RWE darf in der neuen Arena die Werbeflächen und sieben Logen (à 40 000 Euro) selbst vermarkten, kann autark arbeiten wie im Georg-Melches-Stadion. Dennoch lebt der Verein „von der Hand im Mund“, weil nach der Insolvenz kein Kapital vorhanden ist. Und fest steht schon jetzt, dass die Rot-Weißen in der kommenden Saison mit einigen Klubs, gerade auch den U23-Teams der Bundesligisten, nicht mithalten können. Finanziell wohlgemerkt.