Essen.
Eine kleine Serie ist es mittlerweile. Viermal haben die Rot-Weißen in diesem Jahr auswärts gespielt und viermal gewonnen: gegen Mainz 05 II (2:1), gegen VfL Bochum II (4:2), SV Elversberg (4:0) und nun beim 1.FC Kaiserslautern. Und RWE-Trainer Waldemar Wrobel erkennt darin die gewünschte Entwicklung: „Man kann sagen, dass wir stabiler geworden sind, dass wir eine gewisse Konstanz haben.“
Gemessen am Leistungsniveau sah es jedoch zunächst nicht danach aus. RWE hatte zuletzt stark gespielt,auch vor einer Woche beim Heimspiel gegen Wuppertal eine Stunde lang. Und in der Hinrunde hatten sich die Essener gegen diese Konkurrenz noch erheblich mehr gequält.
Gleichwohl musste Wrobel nach dem Auftritt auf dem Betzenberg einräumen: „Es war kein gutes Spiel.“ Gänzlich unzufrieden war er aber wiederum auch nicht. Die „Eckdaten“, wie Wrobel es bezeichnet, seien für sein Team ungünstig gewesen. Zunächst schmerzte der Ausfall von Markus Heppke (Adduktoren) und Lukas Lenz (Magen-Darm-Infekt). Zudem waren zwei Spieler angeschlagen. Vincent Wagner hatte sich einen grippalen Infekt eingehandelt. Aber er biss wie Stefan Grummel, der zwei Tage zuvor erst wieder ins Training eingestiegen war, auf die Zähne. „Wir haben aus einer guten Ordnung heraus agiert und kaum Torchancen zugelassen“, beschrieb Wrobel die erste Hälfte. Und das, obwohl der Tabellenfünfte in Orban, Jessen, Sukuta Pasu und Zellner vier Spieler mit Profi-Vertrag aufgeboten hatten. „Allerdings haben wir in der Offensive keinen Druck aufbauen können. Das haben wir nicht so gut gemacht.“
Mit der Konsequenz, dass der erste Durchgang ohne große Höhepunkte blieb und ziemlich langweilig rüberkam. Doch das ändert sich prompt nach Wiederanpfiff. Nach einer Ecke für die Gastgeber kam Modica frei zum Kopfball und erzielte das 1:0. Genau wie gegen den WSV vor einer Woche, als der Gegner ebenfalls nach einer Standardsituation per Kopf ausgleichen konnte. „Es gab auch diesmal eine klare Zuteilung“, stellte Wrobel fest, der aber schon über die Entstehung des Tores wenig begeistert war. RWE vertändelte den Ball, woraus schließlich der Eckball resultierte. „Das war eine dumme Aktion.“
Koep führte mit seinem forschen Auftreten die Wende herbei
Danach lief es erst richtig schlecht für RWE, kein Temperament, ohne Aggressivität. Wrobel brachte schließlich Benedikt Koep, der mit seinem forschen und robusten Auftreten die Wende herbeiführte. Plötzlich kamen die Gäste in Schwung. Timo Brauer verwandelte einen Elfmeter zum 1:1, nachdem Kaya im Strafraum gefoult worden war. Und nur vier Minuten später traf Kevin Grund nach einer zu kurzen Abwehr das 2:1.
30 Minuten lang überzeugten die Rot-Weißen, was Wrobel dann auch zu einem insgesamt positiven Fazit bewegte: „Wichtig ist, das wir gewonnen haben. Und vor allem, dass wir ein solches Spiel, in dem wir phasenweise nicht gut waren und nicht dominant.“
1.FC Kaiserslautern II - Rot-Weiss Essen 1:2
RWE: Lamczyk - Lehmann (61. Koep), Denker, Wagner, Guirino - Lemke (77. Kuta), Brauer, Avci, Grummel, Grund - Kaya (87. Vennemann).
Schiedsrichter: Dominik Schaal (Pfrondorf). Zuschauer: 500.
Tore: 1:0 Modica (46.), 1:1 Brauer (70.Foulelfmeter), 1:2 Grund (74.).