Essen. Am 9. Januar findet der “Derby-Cup“ in der Essener Grugahalle statt. Ob er jemals in der Grugahalle aufgelaufen ist, daran kann sich Horst Hrubesch nicht erinnern. Der ehemalige RWE-Stürmer spricht im Interview über seinen alten Klub, das neue Stadion an der Hafenstraße und über Hallenturniere.

Mit dem Fußball-Turnier in der Grugahalle um den „Derby-Cup“ am 9. Januar 2012 lebt eine lange Tradition auf. Vor exakt 40 Jahren fand an gleicher Stelle das erste (eintägige) Hallenfußball-Turnier in Deutschland statt. Auch Horst Hrubesch (60), einst RWE-Stürmer und später Europameister (1980) und Vize-Weltmeister (1982) mit der Nationalmannschaft, verkörpert ein Stück Essener Fußball-Geschichte. Redakteur Rolf Hantel sprach mit dem heutigen U19-Bundestrainer.

Hallo, Herr Hrubesch. Mit dem Derby-Cup in der Grugahalle lässt Rot-Weiss alte Zeiten aufleben. Haben Sie verfolgt, was mit ihrem ehemaligen Klub in den vergangenen Jahren so alles passiert ist?

Hrubesch: Na klar, der Kontakt ist nie ganz abgerissen. Ich habe Rot-Weiss Essen ja sehr viel zu verdanken, deshalb wird mein Herz immer an diesem Klub hängen. Der Zwangsabstieg und die Insolvenz haben mich schon geärgert, da habe ich so gedacht, dass sich dort in all den vielen Jahren nach meiner Zeit eigentlich nicht viel verändert hat, dass die ständigen finanzellen Probleme gelieben sind.

Mit wem aus damaligen Zeiten haben Sie denn noch Kontakt?

Mit Dieter Bast und „Putsche“ Helmig habe ich mich noch zuletzt getroffen. Aber solche Treffen werden natürlich leider immer seltener. Allein schon deshalb, weil ich ja hier in Norddeutschland wohne.

Mögen Sie eigentlich Hallenturniere?

Ich habe sie früher ganz gerne mitgemacht.


Aber mit ihrer Größe und Konstitution waren Sie doch eigentlich kein Mann fürs Hallenparkett.

Wieso nicht? Ich habe doch in der Halle Handball gespielt. Aber im Ernst. Es stimmt schon. Als groß gewachsener Spieler wird man aber auch schnell in eine Schublade gesteckt. Und deshalb hatte ich eher wenige Einsätze in der Halle. Unterm Strich war ich auch ganz froh darüber. Ob ich in der Grugahalle jemals aufgelaufen bin? Ich weiß es gar nicht mehr. Naja, früher in der Grugahalle wurde auf Holzparkett gespielt. Aber selbst heute auf Kunstrasen monieren Trainer häufiger die erhöhte Verletzungsgefahr. Ich denke, in der Winterpause, wenn die Spieler ausgeruht sind, oder noch während der Vorbereitung als Abwechslung ist ein Hallenturnier ganz okay. Und das Turnier in der Grugahalle wird ganz sicher ein kleines Highlight. Das gibt eine volle Halle und tolle Spiele. Es sind ja schließlich alles Vereine aus dem Westen am Ball.

Werden Sie im Januar mal in Essen vorbeischauen?

Nein, es passt leider nicht in meinen Terminkalender. Wir stehen mit der U19 in der Europameisterschafts-Qualifikation, da bin ich viel unterwegs, muss gerade in dieser Zeit ständig mit Trainern und Spielern sprechen.


Früher waren hin und wieder schon mal Auswahlteams im Georg-Melches-Stadion zu Gast. Gibt es da vielleicht mal ein Wiedersehen mit Ihnen, wenn das neue Stadion an der Hafenstraße steht?

Ich könnte mir schon vorstellen, dass wir in dem neuen Stadion wieder Nachwuchs-Länderspiele austragen werden. Schließlich hatten wir in Essen immer gutes Publikum.