Essen. Am Mittwoch empfängt Rot-Weiss Essen in der zweiten Runde des DFB-Pokals Hertha BSC Berlin. Für den Hauptstadtklub eine gewöhnliche Pflichtübung - für RWE eine große Gelegenheit bundesweit für positive Schlagzeilen zu sorgen.
Pokalkampf an der Hafenstraße. Seit Montagmorgen wird das Georg-Melches-Stadion fit gemacht für das DFB-Pokalspiel zwischen Rot-Weiss und Hertha BSC Berlin (19 Uhr). Unter anderem werden die „neutralen“ DFB-Werbebanden installiert. Für den Gastgeber aus der 4. Liga ist dieses Treffen ein Hit, für den Erstligisten aus der Bundeshauptstadt eine Pflicht-Veranstaltung, aus der er natürlich als Sieger hervorgehen muss. So erwarten es die Experten.
„Die Berliner haben nun mal Qualität. Und wenn sie ihr Potenzial voll abrufen, könnte es eindeutig werden“, weiß auch RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Die nackten Fakten kann man nun mal nicht ignorieren. „Aber wenn Berlin uns nicht ernst nimmt, ist was möglich.“
Schock im Kabinentrakt
Gleichwohl ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Hertha den Regionalligisten unterschätzt, relativ gering. Man wird sich in der Metropole sicherlich daran erinnern, wie es der Union aus der Nachbarschaft in Essen ergangen ist. Das Pokal-Aus des Zweitligisten nach Elfmeterschießen (6:5) war eine riesige Überraschung. Doch wer weiß, was sich im Unterbewusstsein eines Fußball-Profis so alles abspielt. „Die werden den ersten Schock bekommen, wenn sie hier eintreffen und den Kabinentrakt sehen“, sagt Wrobel mit einem Augenzwinkern.
Und dann ist ja auch noch die Kulisse. Das Stadion wird mit 14 500 Fans rappelvoll sein. Und die Rot-Weißen werden mit allen Mitteln versuchen, das Publikum in Wallung zu bringen. Dem Außenseiter bleibt nichts Anderes übrig, als zu kämpfen, denn spieltechnisch wird er klar unterlegen sein. „Wir werden relativ tief stehen und versuchen, Überzahlsituationen in Ballnähe zu schaffen“, verrät Wrobel taktische Ansätze.
"Die Lust nehmen"
Ziel der Essener muss es sein, der Mannschaft von Trainer Markus Babbel, „die Lust am Spielen zu nehmen“. Und die Null so lange wie möglich zu halten. Wenn sich die Hertha-Profis dann erst einmal in eine gewisse Lethargie gespielt haben sollte, ergibt sich vielleicht die Chance für RWE. „Und dann“, sagt Waldemar Wrobel kämpferisch, „dann sind wird da.“