Essen. Rot-Weiss Essen hat im Saisonfinale keine Chance mehr auf den Relegationsplatz. Worum es neben Platz vier für RWE am Samstag in Lübeck noch geht.
Die Niederlage gegen 1860 München am vergangenen Freitag war schmerzhaft - für Fans, Mannschaft und Verantwortliche von Rot-Weiss Essen wohl gleichermaßen. Der Traum vom Relegationsplatz ist aus, auch Platz vier liegt nicht mehr in der eigenen Hand. Christoph Dabrowski gab der Mannschaft nach dem Spiel zwei Tage frei: „Da hat jeder Raum bekommen, damit selbst umzugehen“, so der RWE-Trainer. Am Dienstag traf sich die Mannschaft für ein Beachvolleyball-Turnier am Baldeneysee, wo der Spaß im Mittelpunkt stand.
- Lesen Sie auch: RWE: Ohne Harenbrock nach Lübeck, Dabrowski zur Kaderplanung
Die Köpfe sollten im besten Fall also wieder frei und die Beine locker sein für das letzte Ligaspiel der Saison. Das große Herzschlagfinale um den dritten Tabellenplatz bleibt für RWE zwar aus, einen lauen Sommerkick wird es von Essener Seite gegen bereits abgestiegene Lübecker mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben. Denn für RWE geht es noch um viel.
Rot-Weiss Essen: Nur ein Sieg zählt gegen den VfB Lübeck
Der vierte Platz und die damit einhergehende Qualifikation für den DFB-Pokal ist nach wie vor das erklärte Ziel des Vereins. Um den begehrten Platz zu erreichen, müssen die Essener aber auf einen Patzer von Dynamo Dresden gegen Absteiger MSV Duisburg hoffen. Dresden steht einen Punkt vor RWE auf Platz vier, hat zudem ein um sieben Tore besseres Torverhältnis. Es zählt am Wochenende also nur ein Sieg. Dabrowski: „Wir möchten unsere Hausaufgaben machen.“ Heißt: Wenn Dresden patzt, muss RWE da sein.
Neben Platz vier geht es für RWE nach zuletzt zwei bitteren Niederlagen auch um einen guten Abschluss der Saison: „Was ich den Jungs sage: ‚Der letzte Eindruck ist das, was bleibt.‘ Deshalb möchten wir in Lübeck ein ordentliches Spiel abliefern und ein positives Ergebnis erzielen“, sagt Dabrowksi, der noch ein drittes Ziel im Auge hat: „Wenn man sich die Rückrundentabelle mal genauer anschaut, dann würden wir die Rückrunde bei einem Sieg gegen Lübeck mit 31 Punkten abschließen. Damit wären wir um einen Punkt besser gegenüber der Hinrunde.“
Auf Rot-Weiss Essen wartet in Lübeck große Fan-Unterstützung
Zudem spielt es für Rot-Weiss Essen auch eine wichtige Rolle, die Spannung hochzuhalten, um im Finale des Niederrheinpokals die notwendige Intensität gegen Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen auf den Platz bringen. Denn sollte RWE den vierten Platz in der Liga verpassen, wäre der Gewinn des Verbandspokals die letzte Möglichkeit für den Einzug in den DFB-Pokal.
Die Einnahmen daraus bedeuten für Essen mehr Handlungsspielraum in der Kaderplanung der nächsten Saison, was Dabrowksi am Donnerstag noch einmal unterstrich: „Vielleicht kann man dann mit mehr Budget ein oder zwei Kaderplätze mehr besetzen. Das würde uns schon sehr weiterhelfen“
Mehr News zu Rot-Weiss Essen
- Rot-Weiss Essen: Dabrowski spricht über Arslan – „hat Bock“
- RWE: Golz bleibt, neue Transfers - Machtwort von Steegmann
- Transfer: RWE findet einen Pröger-Ersatz im Ausland
- Rot-Weiss Essen braucht Typen wie Felix Herzenbruch
- Rot-Weiss Essen: Hohe Ablöse für Vinko Sapina, Fans wüten
- Uhlig schließt Rückkehr zu RWE „auf gar keinen Fall aus“
Und Ziel Nummer fünf: Nicht zuletzt spielt RWE in Lübeck auch für seine Fans. 2800 Anhänger der Rot-Weissen nehmen die 540 Kilometer in den Norden auf sich, das Ticket-Kontingent wurde aufgrund der hohen Nachfrage zwischenzeitlich noch einmal aufgestockt. „Das ist nicht selbstverständlich. Dieser Support, gerade auch auswärts, ist für mich hervorragend, fantastisch. Wir sind stolz darauf, dieses Band zwischen Mannschaft, Verein und Fans in dieser Saison sehr eng gehalten zu haben. Ich denke, das hat auch etwas mit unserem Auftreten zu tun, das erarbeitet man sich. Darauf können wir stolz sein“, sagt Dabrowski.