Essen. Nach der Heimniederlage können die Essener Rang drei nicht mehr erreichen. Nun geht es nur noch um Sicherung des DFB-Pokal-Platzes vier.

Aus und vorbei! Rot-Weiss Essen kann nun in Ruhe für die kommende Drittligasaison planen. Im letzten Heimspiel erwischte es das Team von Trainer Christoph Dabrowski mir dem 0:1 gegen 1860 München nach längerer Zeit mal wieder. Statt Druck auf den Dritten Jahn Regensburg aufzubauen, können diese nun ganz befreit bei Viktoria Köln aufspielen, der Relegationsplatz ist ihnen sicher.

+++ RWE: Harenbrock schwach, Doumbouya unsichtbar - Note 5 +++

Zum Anheizen der Partie hatte der Verein die RWE-Aufstiegsmannschaft von 2004 eingeladen, die damals vor 20 Jahren die 2. Bundesliga klar machte. Mit Ali Bilgin, Erwin Koen, Ramazan Yilderim, und wie sie alle hießen, auch der Trainer von damals war mit von der Partie: Jürgen Gelsdorf. Schöne Nostalgie.

Rot-Weiss Essen kam gut in die Partie

Ihre Nachfolger von heute wollten es ihnen nachmachen. Und sie kamen gut in die Partie, viel lief über Außen, wo Voelcke und Plechaty die Flanken hereinschlugen, ohne in der Mitte geeignete Abnehmer zu finden. Gefährlich wurde es nach acht Minuten, als Plechaty nach innen zog, drei Gegenspieler aussteigen ließ, sein Schuss ging aber deutlich vorbei. Vier Minuten später fast die Führung: Torben Müsel, auffälligster Akteur der ersten Hälfte, hatte sich schön freigelaufen im Strafraum, kurze Drehung. Bei seinem Schuss war Torhüter Hiller schon aus dem Rennen, aber Leroy Kwadwo, der ehemalige Rot-Weisse klärte noch vor der Linie.

Hatte Pech mit einem Gewaltschuss aus 28 Metern: Lucas Brumme (Mitte).
Hatte Pech mit einem Gewaltschuss aus 28 Metern: Lucas Brumme (Mitte). © Hendrik Gräfenkämper/Jan Huebner | Hendrik Gräfenkämper

Danach beruhigte sich die Partie, die Gastgeber nahmen Tempo aus ihrem Angriffsspiel, die Löwen kamen besser in die Partie. Und nach 24 Minuten war es geschehen: Ausgerechnet Nils Kaiser, der im Spiel nach vorne viele Bälle erobert hatte, verlor die Kugel in der eigenen Hälfte. Dann ging es ruckzuck, der starke Fynn Lakenmacher zog aus 16 Metern trocken und flach ab, keine Chance für RWE-Keeper Jakob Golz: 0:1, die gute Stimmung von Beginn war erst mal dahin.

Die Gäste blieben brandgefährlich

Und die Gäste blieben nun mit ihren Kontern brandgefährlich: Wieder hatte sich Lakenmacher durchgebribbelt, diesmal stand Golz aber goldrichtig (33.). Und als Morris Schröter drei Minuten später aus der Drehung nur das Außennetz traf, lagen die Münchner auch nach Chancen vorn. Auf der Gegenseite war das Angriffsspiel zu statisch, da wurde zu viel aus dem Stand versucht. Erst kurz vor der Pause kam wieder etwas mehr Zug rein: Lucas Brumme, der im Zweikampf seinen Schuh verloren hatte, flankte nur mit Socke, aber Doumboya in der Mitte kam nicht richtig hinter den Ball. Und als Essens Stoßstürmer ablegte auf Kaiser, konnte Hiller den Flachschuss mit großer Mühe nur abprallen lassen. Aber es war insgesamt zu wenig für den Ausgleich vor der Pause.

Mehr News zu Rot-Weiss Essen

Mit frischem Personal ging es in die zweite Hälfte: Marvin Obuz gab sein Comeback nach Verletzung und ersetzte Voelcke, Isi Young durfte für Plechaty ran und in der Sturmmitte versuchte jetzt Leo Vonic sein Glück anstelle von Doumbouya. Gleich kam wieder mehr Bewegung ins Zentrum. Und Vonic traf auch ins Netz (55.), aber Götze hatte aus dem Abseits geflankt. Zu früh gejubelt. Dennoch, die Rot-Weissen zogen jetzt zeitweise ein Powerplay um den Strafraum herum auf, nur der letzte Pass wollte einfach nicht sitzen. Und es kam ein wenig Hektik auf, die Fehlpässe häuften sich.

Jesper Verlaat erzielte fast ein Eigentor

Was die Essener nicht schafften, „gelang“ fast den Löwen: Nach Flanke lenkte Jesper Verlaat die Kugel an die Unterkante der Latte (60.). Und Brumme versuchte es aus 28 Metern, wieder klatschte die Kugel an die Latte (62.). Aber „Melchers Hütte“ brannte jetzt, die Fans waren voll da. Aber den Gastgebern lief allmählich die Zeit davon. Und der Fußballgott hatte sich abgewendet: Als Brumme erneut aus 18 Metern abzog, rettete der Pfosten für Hiller (73.). Es wurde hektisch, mitunter auch zu überhastet in den RWE-Aktionen.

Aber auch die Münchner ließen bei den wenigen Kontern die Entscheidung liegen: Marlon Frey traf nur den Innenpfosten (81.). Aber es langte auch so - die Münchner machten den Klassenerhalt perfekt. Man sieht sich in der nächsten Saison wieder.

Rot-Weiss Essen gegen 1860 München: Die Statistik

RWE: Golz, Brumme, Rios Alonso, Götze, Kaiser, Sapina, Harenbrock (82. Berlinski), Müsel (63. Eisfeld), Voelcke (46. Obuz), Doumbouya (46. Vonic), Plechaty (46. Young).
Tore: 0:1 Lakenmacher (24.)
Zuschauer: 18.647 (ausverkauft).

+++ Berichte, Interviews, Hintergründe: Unsere RWE-Reporter berichten täglich. Bestellen Sie hier den kostenlosen WAZ-Newsletter zu Rot-Weiss Essen +++