Essen. Bei Rot-Weiss Essen bahnt sich ein kompletter Führungswechsel an. Auch AR-Boss André Helf steht vor dem Absprung. Ein Nachfolger steht bereit.
Veränderungen stehen an beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen. Während die Mannschaft eine sehr gute Saison spielt und nach wie vor vom Aufstieg träumen darf, ging es an der Vereinsspitze zuletzt turbulent zu. Vorstandschef Marcus Uhlig und sein Vorstandskollege Sascha Peljhan werden den Klub zum Saisonende verlassen. Für Uhlig übernimmt Marc-Nicolai Pfeifer. Offen ist noch, wann der neue RWE-Vorstandsvorsitzende seinen neuen Job an der Hafenstraße beginnen kann.
Doch bei einem Wechsel auf der Vorstandsebene wird es wohl nicht bleiben. Im Sommer könnte es zur nächsten großen Veränderung kommen. Denn Aufsichtsrats-Chef André Helf könnte seinen Posten zur Verfügung stellen. Nachfolger soll dann nach Informationen dieser Redaktion Aufsichtsratsmitglied Lothar Oelert werden, ehe im Jahr 2025 die nächsten offiziellen Wahlen bei RWE anstehen.
Rot-Weiss Essen: Ulf Herbrechter könnte langfristig die Lösung sein
Dann könnte die Stunde von Ulf Herbrechter schlagen, der bisher noch nicht im Essener Aufsichtsrat vertreten ist. Herbrechter, der eine lebenslange Mitgliedschaft im Verein besitzt, soll RWE beim Bau des „Willi-Lippens-Platzes“ (Trainingsgelände am Stadion an der Hafenstraße) finanziell enorm unterstützt haben und gilt als Favorit für die langfristige Helf-Nachfolge. Herbrecheter soll jetzt schon als inoffizielles AR-Mitglied im Aufsichtsrat mitwirken und -gestalten.
Auf Nachfrage dieser Redaktion gab Helf bekannt: „Es ist kein Geheimnis, dass ich eigentlich schon die letzte Legislaturperiode nicht mehr machen wollte. Diese wird nun meine letzte sein.“
Für André Helf ist bei RWE spätestens 2025 Schluss
Ob er bis zu den Wahlen 2025 an Bord bleibt, wird nach der Saison entschieden, wie Helf betont: „Es gibt diese Überlegung, aber noch ist das nicht beschlossen. Auch eine Nachfolgeregelung gibt es noch nicht. Ich denke, es wird nach dem Ende der Spielzeit eine Entscheidung geben.“
Was gegen einen Wechsel im Sommer spricht: Helf hat in Marc-Nicolai Pfeifer einen neuen Vorstandsvorsitzenden verpflichtet, der im Mai anfangen sollte. Wenn er an der Hafenstraße aufschlägt, wird er einen Ansprechpartner brauchen. Dieser könnte Helf sein.
Kritik am Aufsichtsrat von Rot-Weiss Essen
Wenn Helf sein Amt im Sommer doch übergibt, wird er auf eine intensive Zeit in Essen zurückblicken. Denn es gab – und gibt – immer wieder Kritik am Aufsichtsrat. So hieß es, dass die beiden Vorstände Uhlig und Peljhan auch deshalb gingen, weil die Arbeit mit dem neunköpfigen Gremium schwer und wenig ertragreich war.
Auch in den letzten Wochen gab es wieder Kritik am Aufsichtsrat. Es fehle an sportlichem Wissen, es fehle eine Verjüngung, eingebrachte Ideen könnten kaum umgesetzt werden.
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Dem widerspricht Helf im Gespräch mit dieser Redaktion: „Ich weiß nicht, wo das herkommt. Aus meiner Sicht gab es zum Beispiel nie eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und der sportlichen Leitung: Wir arbeiten total eng und vertraulich zusammen.“
Rot-Weiss Essen: Helf weist Vorwürfe zurück
Wobei es immer wieder Stimmen gibt und gab, die dem Aufsichtsrat vorgeworfen haben, zu konservativ zu agieren. So seien in den letzten Transferperioden Verpflichtungen gescheitert, weil am Ende das Geld nicht reichte.
Helf will das so nicht stehen lassen: „Wir agieren deshalb konservativ, weil wir die Ereignisse der Vergangenheit kennen (Insolvenz 2010, Anmerkung der Redaktion). Wir geben nur das aus, was wir haben.“