Mannheim. Nach dem wichtigen 2:0-Auswärtssieg in Mannheim legt auch der RWE-Coach seine Zurückhaltung ab und sieht sein Team voll im Rennen um Rang drei.
Der Regen prasselte nieder auf das Spielfeld im Carl-Benz-Stadion, aber niemand aus der Gästekurve wollte zu früh sich auf den Heimweg machen. Dieser 2:0-Arbeitssieg bei Waldhof Mannheim musste bis zum Schluss ausgekostet werden, auch RWE-Trainer Christoph Dabrowski, sonst die Zurückhaltung in Person, machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Ihm war selbiges nach eigenem Bekunden in den zurückliegenden 96 Spielminuten nämlich aufgegangen. Da konnte ihn auch eine Bierdusche, die ihm ein wütender Fan kurz vor Schluss am Zaun verabreichte, nicht abkühlen.
Rot-Weiss Essen: Ohne Brumme, ohne Obuz, ohne Sapina
Hochintensiv, mit offenem Visier, so sah er den 2:0-Sieg seiner Mannschaft, und ein bisschen Mut der Verzweiflung schien auch dabei gewesen zu sein. Ohne Brumme, ohne Obuz, ohne Sapina - drei Leistungsträger, das muss ein Team erst einmal verkraften. Wie sie es taten, verdient allerhöchste Anerkennung. Zugegeben, Waldhofs Stürmer Terrence Boyd hat nicht immer so eine miserable Abschlussquote wie an diesem Nachmittag, aber er steht ja auch nicht an jedem Wochenende einem Torhüter wie Jakob Golz gegenüber.
Die Mannschaft scheint durch die drei Ausfälle noch enger zusammen gerückt zu sein, alle personellen Änderungen griffen - und das Fußballglück scheint auch wieder ein Stück zurück zu sein. Die Führung in einer Phase kurz vor der Pause, als es wirklich nicht danach aussah, das Tor von Boyd in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, das wegen Abseits nicht gegeben wurde - es hat vieles gepasst für Rot-Weiss.
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Und dass Vonic nur 30 Sekunden nach seiner Einwechselung mit seiner ersten Ballberührung den Deckel auf die Partie machte, war die Kirsche auf die Sahnetorte. Ob man so einen Glücksgriff trainieren könne, wurde Dabrowski später gefragt. „Nach dem Spiel ist es einfach darüber zu reden“, wies der RWE-Coach jedwede seherischen Fähigkeiten weit von sich.
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Aber der wichtige Auswärtssieg bei den Waldhöfern, die wirklich alles versucht hatten, lässt auch den Coach endlich seine Zurückhaltung ablegen. Wer die Tabelle lesen kann, der sehe, was los ist. „Wir sind jetzt wirklich nah dran am Relegationsplatz - und das wollen wir auch. Alles andere wäre Blödsinn, was ich hier behaupten würde.“ Da war sie, die Kampfansage von Dabrowski an die Konkurrenz. Ermutigt durch seine Mannschaft, die ihm bewies, dass sie auch die Ausfälle ihrer stärksten Kräfte im Team kompensieren kann.
Was es schon am Mittwoch, beim Tabellennachbarn Saarbrücken wieder zu bestätigen gilt.