Bielefeld. Ein Punkt auswärts: Für Trainer Dabrowski ist das Glas halbvoll - aber das 1:1 reicht nicht, um den Relegationsplatz anzugreifen. Ein Kommentar.

Am Ende durfte wieder fleißig gerechnet werden: Einen Punkt gewonnen - oder zwei verloren im Aufstiegskampf? Für RWE-Trainer Christoph Dabrowski eine klare Sache: „Für mich ist das Glas immer halbvoll, und heute haben wir einen Punkt aufgeholt, also alles gut“, meinte er in Bezug auf das Fernduell mit Preußen Münster, zu denen sich der Rückstand auf vier Punkte reduziert hatte.

Rot-Weiss Essen: Ist Münster oder Dresden der Hauptkonkurrent?

Und dabei blieb es auch am Sonntagabend, weil Dynamo Dresden die Pflichtaufgabe bei Schlusslicht Freiburg II nicht löste und nur 1:1 spielte. Dresden ist wieder Dritter, Rot-Weiss Essen steht vier Punkte dahinter.

Mit der jüngsten Bilanz ist Dabrowski zufrieden, aus den letzten vier Spielen gab es acht Punkte, zu Hause die volle Punktzahl, auswärts einen Zähler, macht einen Punkteschnitt von 2,0. Ordentlich, aber nicht dazu geeignet, den großen Angriff auf die Spitze zu starten.

Am Ende wäre sogar ein Dreier möglich gewesen: Aber RWE-Coach Christoph Dabrowski bleibt Optimist.
Am Ende wäre sogar ein Dreier möglich gewesen: Aber RWE-Coach Christoph Dabrowski bleibt Optimist. © IMAGO/Noah Wedel | IMAGO/Noah Wedel

Dafür bedarf es aber auch mehr als Vollgas erst nach dem 1:1-Ausgleich in der 60. Minute auf der Bielefelder Alm. „Da waren wir online“, meinte der RWE-Coach anschließend. Aber wer hatte dann in den ersten 45 Minuten auf dem Off-Schalter auf rot-weisser Seite gestanden? Für die verhaltene erste Halbzeit hatte auch Christoph Dabrowski keine Erklärung parat, zumal die Arminia nicht gerade den großen Alarm vor dem RWE-Tor veranstaltete.

Bei Obuz befürchten manche das Saisonende

Nach dem 1:1 aber schien Bielefeld stehend K.o. und legte den Rot-Weissen einige verheißungsvolle Szenen auf. Es bleibt dabei: Die Diskrepanz zwischen Heimstärke und vornehmer Anfangs-Zurückhaltung in der Fremde, sie scheint in dieser Saison zumindest nicht mehr zu beheben.

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Zumal die nächsten beiden Auswärtsspiele auch nicht von schlechten Eltern sind: Zuerst bei den wieder erstarkten Mannheimern, dann zum ominösen Nachholspiel nach Saarbrücken, die bei einem Sieg sich selbst oben noch etwas ausrechnen können. Die Hoffnungen erst einmal für Mannheim sind schwer gedämpft: Marvin Obuz humpelte mit dick verbundenem Oberschenkel schon lange vor Abpfiff vom Platz, hier befürchten manche schon, dass sein Solo das letzte große Ausrufezeichen seiner RWE-Zeit sein könnte. Dazu fehlt Lucas Brumme, der seine fünfte Gelbe Karte kurz vor Schluss kassierte.

Zwei Ausfälle, die im nächsten Spiel das Glas zum Umkippen bringen könnten.

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