Essen. Nach dem überzeugenden 4:0-Sieg über die Reserve des BVB geht der Blick in der Tabelle wieder nach oben. Moussa Doumbouya war der Matchwinner.
Mannschaften wie Regensburg und Dresden an der Spitze der Dritten Liga schwächeln - da will es Rot-Weiss Essen anscheinend noch einmal wissen: Mit einem wahren Angriffsfeuerwerk besiegte RWE die U23 von Borussia Dortmund hochverdient und viel zu niedrig mit 4:0. In der Hinrunde war der Sieg in Dortmund die Wende zum Guten mit fünf Siegen in Folge - davon träumten die Essener Fans unter den 17.137 Zuschauern auch jetzt auf dem Heimweg.
Überraschungen hatte die Partie von Essener Seite nicht parat, im Sturmzentrum vertraute RWE-Trainer Christoph Dabrowski weiterhin auf die Dienste von Moussa Doumbouya, Ron Berlinski war ja auch noch weiter gesperrt. Beide Mannschaften waren von Beginn an sehr offensiv ausgerichtet, zur Freude der Zuschauer. Die Platzherren verschafften sich von Anpfiff weg ein klares Chancen-Übergewicht.
Viel lief bei RWE über die rechte Angriffsseite
Viel lief über die rechte Angriffsseite, so auch nach sechs Minuten, als Marvin Obuz flankte und BVB-Keeper Silas Ostrzinski beim Abschluss von Doumbouya aus sechs Metern beherzt zupacken musste. Gegen den Ball offenbarten die Essener aber Schwächen, wodurch die BVB-Spitzen immer wieder gefährlich durchbrachen. Und so musste RWE-Torhüter Jakob Golz schon nach acht Minuten gegen BVB-Torjäger Ole Pohlmann, der nun doch mitwirken konnte, zum ersten Mal auf der Hut sein.
Ansonsten fackelten die Essener über die starken Antreiber Lucas Brumme und Cedric Harenbrock ein rot-weisses Feuerwerk in den ersten 20 Minuten ab. Als Torben Müsel aus 14 Metern frei zum Schuss kam, konnte erneut Ostrzinski gerade noch zur Ecke klären (18.) . Kniffelig wurde es nach 23 Minuten, als Felix Götze mit dem durchstartenden Rodney Elongo-Yombo in einen harten Zweikampf gehen musste und im Strafraum zu Fall brachte. Da haben andere Schiedsrichter schon auf Elfmeter entschieden, nicht so jedoch Michael Bacher, da hatte RWE Glück.
10:1-Ecken sprechen deutliche Sprache
Ansonsten hatte RWE alles im Griff, 10:1-Ecken sprechen eine deutliche Sprache. Was lange fehlte, war das erlösende 1:0. Als Isi Young, der auf seiner Seite anfangs zu oft hängen blieb, einmal prächtig bis zur Torlinie durchbrach und auf Harenbrock zurückpasste, schoss der sich beim Abschluss selbst vors Bein.... (34.). Drei Minuten vor der Pause machte er es besser, nahm eine Bogenlampe volley, da konnte der BVB-Keeper nur hinterher schauen, wie die Kugel knapp neben den rechten Pfosten ging.
Aber der befreiende Torjubel war nur aufgeschoben und kam pünktlich wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff: Andreas Wiegel, endlich wieder mit mehr Offensivaktionen, ließ sich nicht vom Ball trennen, passte kurz vor dem Strafraum raus auf Obuz, dessen hohe Flanke in der Mitte Doumbouya fand: Der Mittelstürmer stand wie ein Hubschrauber in der Luft und köpfte nicht feste, aber platziert ins lange Eck: 1:0 - hochverdient. Damit hatte er seinen Vorzug gegenüber Vonic nachhaltig gerechtfertigt.
Marvin Obuz nur per Elfmeter zu bremsen
Nach dem Wechsel machten die Rot-Weissen nicht den Fehler, erst einmal den Vorsprung zu halten, sondern stürmten munter weiter. Als Obuz in der Mitte Young bediente, wurde dessen Schuss soeben zur Ecke abgeblockt (52.). Aber in der 58. Minute war es passiert: Wieder setzte sich der starke Obuz auf rechts durch, drang in den Strafraum und wurde von Prince Aning frontal von den Beinen geholt. Doumbouya schnappte sich die Kugel und legte sie auf den Punkt: Lässig wackelte er den Keeper aus und erzielte das 2:0 - und setzte ganz nebenbei seinem Spiel die Kirsche auf.
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RWE blieb im Angriffsmodus, vieles ging wieder leichter von der Hand, was in den letzten Spielen doch schmerzlich vermisst worden war. Die Dortmunder wurde jetzt zwangsläufig noch etwas offensiver, dadurch ergaben sich für die Essener hervorragende Konterchancen. Allein Young rannte einige Mal allein aufs gegnerische Tor zu, nur mit dem Abschluss wollte es nicht so recht klappen. Bei den sich ergebenen Chancen hätte RWE durchaus etwas fürs mäßige Torverhältnis tun können. Aber auch so spielte die Mannschaft groß auf, so wartete Trainer Dabrowski ziemlich lange mit den Wechseln. Erst nach 77 Minuten kamen Leo Vonic und Nils Kaiser für Moussa Doumbouya - der mit großem Applaus verabschiedet wurde - und Müsel.
Und in der 84. Minute wurde auch Young noch für seinen nimmermüden läuferischen Einsatz belohnt: Wieder hatte Obuz maßgerecht aufgelegt, da brauchte die Nummer 30 im RWE-Trikot nur noch den Fuß hinzuhalten. Und Sascha Voelcke durfte auch noch - nach Vorarbeit von Björn Rother: 4:0 - ein schöner Fußballnachmittag für manch Gefrusteten der letzten Wochen.
Rot-Weiss Essen gegen den BVB II 4:0 (1:0): Die Statistik zum Spiel
RWE: Golz, Brumme (87. Rüth), Rios Alonso, Götze, Wiegel, Sapina (86. Rother), Müsel (77. Kaiser), Harenbrock, Young, Doumboya (77. Vonic), Obuz (86. Voelcke).
Tore: 1:0 Doumbouya (45.), 2:0 Doumbouya (58./FE), 3:0 Young (84.), 4:0 Voelcke (90.)
Zuschauer: 17.137