Essen. Rot-Weiss Essens Ron Berlinski wusste sofort, was er da angerichtet hatte: Er spricht nach dem Platzverweis und nimmt die Niederlage auf sich.

Man kann sich vorstellen, wie sich Ron Berlinski gefühlt haben muss, er formulierte es aber zunächst vorsichtig. „Bescheiden“ gehe es ihm nach der Roten Karte, die er in der 23. Minute kassierte. Der Roten Karte, die das Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und der SpVgg Unterhaching maßgeblich beeinflussen sollte. Im Strafraum kam Berlinski zu spät, traf seinen Gegenspieler am Hals. Rote Karte, Elfmeter, Rückstand. Am Ende verlor RWE dieses Drittliga-Spiel mit 1:3 (1:2).

Und der geknickte Berlinski sagte nach dem Spiel sorry zu den Fans und zu seinem Team. „Ich muss mich bei allen entschuldigen. Ich glaube, die Niederlage geht auf meinen Nacken“, sagte er. „Es tut mir einfach unfassbar leid.“ Er schilderte die Szene wie folgt: „Bei dem Freistoß stehe ich ganz hinten. Erst habe ich ihn im Blick, werde leicht geblockt. Dann kämpfe ich mich durch, habe die Augen auf den Ball und will maximal verteidigen.“ Im Nachhinein sei ihm natürlich klar, dass er so im Strafraum nicht hingehen dürfe.

Rot-Weiss Essens Berlinski: „Es tut weh“

Direkt wusste er, was passieren würde. „Ich habe noch versucht, mich zu entschuldigen. Der Gegner konnte Gott sei Dank weiterspielen und hat sich nicht schwer verletzt.“ Die Mannschaft gab ihr Bestes, Ron Berlinski zu helfen, drehte nach dem Platzverweis auf und erzielte den Ausgleich. „In der Halbzeit ist jeder zu mir gekommen und hat mir auf die Schulter geklopft“, erzählt Berlinski. Doch 70 Minuten in Unterzahl, das war zu viel für RWE. „Absolut mein Fehler“ sei das 1:3 daheim gewesen, nahm er die Niederlage auf sich.

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Wie lange er gesperrt sein wird, wird sich zeigen. Mindestens eine Partie - und ausgerechnet am kommenden Wochenende trifft RWE auf Berlinskis Ex-Verein SC Verl. „Es tut komplett weh, zu fehlen. Ich will jedes Spiel spielen und meine Vita zeigt, dass ich noch nie eine Rote Karte bekommen habe“, sagte Berlinski, der gerade erst eine Phase hatte, in der er wieder starten durfte.

RWE: Ron Berlinski verdrängte Leonardo Vonic

Vor dem Remis bei Dynamo Dresden hatte er Leonardo Vonic aus der ersten Elf verdrängt. Auch gegen Unterhaching durfte er von Beginn an ran. „Es tat mir persönlich sehr gut, wieder das Vertrauen bekommen zu haben. Ich hatte in den ersten 20 Minuten ein gutes Gefühl. Es ist umso ärgerlicher, dass ich fehle, nachdem ich das Vertrauen wieder bekommen habe.“

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