Essen. Isi Young erlöst die Gastgeber nach 45 Minuten mit dem Tor des Tages, womit die Essener wieder auf Tuchfühlung mit der Spitzengruppe gehen.
Rot-Weiss Essen hat die Spielpause durch das ausgefallene Löwenspiel nicht geschadet: Mit einer geduldigen Leistung kam das Team von Trainer Dabrowski zu einem letztlich verdienten 1:0-Arbeitssieg gegen allerdings recht harmlose Gäste des VfB Lübeck. Teil eins des Projekts „Überwintern in der Spitzengruppe“ wäre damit erfolgreich erledigt.
Zwei Wochen hatte RWE-Trainer Christoph Dabrowski Zeit, über die Startelf zu grübeln, heraus kam: Ron Berlinski bildete wie tags zuvor angekündigt die Sturmspitze. Und Felix Götze rückte wieder in die Verteidigung. Aber, Überraschung: Mustafa Kourouma musste nicht raus, sondern blieb Teil der Dreierkette, die im Verteidigungsfall zur Fünfer-werden sollte, theoretisch.
RWE: In der ersten Halbzeit verpassten die Staufahrer wenig
Das Spiel konnte beginnen, und, um es vorweg zu nehmen: Wer noch auf der B224 im Stau steckte, hat in der ersten Halbzeit nicht viel verpasst, er musste erst in der 45. Minute da sein. Lübeck empfing die Gastgeber mit drei Abwehrketten, und die Essener taten sich schwer beim Spiel in die Breite. Überraschungsmomente gab es so gut wie keine, der Vorweihnachtswunsch der RWE-Verantwortlichen auf ein frühes Führungstor, er erfüllte sich nicht. Die Partie wurde, das war schnell klar, zum Geduldsspiel.
Erst in der 22. Minute flackerte so etwas wie Torgefahr auf: Vinko Sapina eroberte einen Fehlpass der Gäste, schickte Isi Young auf die Reise, der drang bis zum Strafraum vor - und spielte dann den Fehlpass ins Zentrum. Zwei Minuten später dann der erste Torschuss: Marvin Obuz versuchte es aus 18 Metern, die Kugel flog in den Oberrang. Erster Applaus, man war mit wenig zufrieden.
RWE suchte verzweifelt die Lücke im Lübecker Dickicht, riskierte dabei aber zu wenig. So lauerte man auf Fehler. Als das torlose Unentschieden zur Pause drohte, kam besagte 45. Minute: Wieder eine Balleroberung in der eigenen Hälfte, diesmal ging Lucas Brumme auf links durch, flankte nach innen, wo Young mitgelaufen war. Der traf den Ball gar nicht richtig, aber es reichte, um Torhüter Philipp Klewin zum ersten Mal zu überlisten: 1:0 - welch eine Erleichterung auf dem Feld und auf den Rängen.
Nach dem Wechsel wurde die Partie offener, der VfB tat auch mehr für die Offensive. Direkt bei Wiederanpfiff aber die Chance aufs 2:0: Robin Velasco trat im Torraum neben den Ball, doch Eric Voufack dahinter konnte die Chance nicht nutzen, sondern schoss den Lübecker Verteidiger an.
RWE-Keeper Golz mit beiden Fäusten
Aber auch die Hanseaten bekamen jetzt ihre Chance: Beim Freistoß von Janeck Sternberg aus 18 Metern musste RWE-Keeper Golz schon beide Fäuste hochreißen. Keine Frage, die Partie hatte jetzt mehr Pepp!
Kluge Pässe von Rios Alonso auf die Außen sorgten zweimal für große Gefahr: Obuz (61.) kam frei zum Flanken, in der Mitte nahm Berlinski direkt an und reklamierte Hand beim Abwehrspieler - vergebens. Auf der Gegenseite das gleiche Bild, doch der Nachschuss des baumlangen Jannik Löhden ging knapp über die Latte (65.).
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So ging es in den letzten 20 Minuten doch wieder in eine Zitterpartie über, weil sich die Essener im Aufbauspiel aus der eigenen Hälfte einige haarsträubende Abspielfehler erlaubten, woraus die angriffsschwachen Lübecker aber kein Kapital schlagen konnten.
In der Schlussphase schickte Dabrowski das Safety Car ins Rennen: Björn Rother und Nils Kaiser für Obuz und Müsel - die Devise war klar. Und dennoch wäre fast das erlösende 2:0 gefallen: Der eingewechselte Voelcke flankte scharf von links, aber in der Mitte grätschten zwei Essener ins Leere. Aber es reichte auch so, weil Golz in der Nachspielzeit sensationell gegen Cyrill Akono aus drei Metern den Sieg festhielt. Bravissimo!
RWE: Golz, Voufack (89. Wiegel), Kourouma, Rios Alonso, Götze, Brumme (74. Voelcke), Sapina, Müsel (83. Rother), Obuz (82. Kaiser), Berlinski, Young (74. Harenbrock).
Tor: 1:0 Young (45.),
Zuschauer: 15.097
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