Essen. Verdammt wichtig war dieses 2:1 in Dortmund: Wie Rot-Weiss Essen die Energie mitnehmen möchte – und was Dabrowskis Gedanken für die Startelf sind
Die beiden Klatschen, die Freistellung des Kapitäns Felix Bastians, dann das Duell bei der U23 von Borussia Dortmund: Viel stand bei Rot-Weiss Essen auf dem Spiel. Wie reagiert die Mannschaft auf die Niederlagen, auf das Bastians-Aus, auf den Druck? Die Antwort gab’s auf dem Platz – 2:1-Sieg vor über 10.000 mitgereisten Fans. Wiedergutmachung geglückt, durchatmen.
Verdammt wichtig war dieser Dreier, er tat dem Team, dem gesamten Verein einfach gut, das ließ sich im Training merken. „Inhaltlich, von der Begeisterung und der Energie her“ sei die Woche top gewesen, erzählt Christoph Dabrowski. „Die Jungs haben gesehen, wozu wir in der Lage sind, wenn wir geschlossen agieren.“ Das 2:1 war aus Sicht des Trainers eine „Reaktion“, durch die sich sein Team „befreit“ hat.
Rot-Weiss Essen: Gegner Saarbrücken hatte zuletzt spielfrei
Diese Energie, dieses Gefühl möchte RWE nun mitnehmen ins nächste Heimspiel an diesem Sonntag (16.30 Uhr/Hafenstraße/Magentasport). Dabrowski und seine Truppe befinden sich in einer komfortablen Lage, denn der Gegner hat mehr zu verlieren.
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Der 1. FC Saarbrücken wollte um den Aufstieg mitspielen, ist derzeit aber nur Zwölfter. Gut, ein Spiel weniger haben die Saarländer ausgetragen, trotzdem: Ein Sieg muss her, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dass der FCS eine Woche Pause hatte, das Spiel gegen den MSV Duisburg war verlegt worden, sei weder Vor- noch Nachteil, so Dabrowski. „Ich kann das schwer einschätzen. Fakt ist, dass Saarbrücken eine sehr erfahrene, robuste, stabile Mannschaft hat.“
Klare Abläufe, gute Intensität, gute Körperlichkeit: Das bescheinigt der Essener Coach dem Gegner. „Sie haben auch eine gewisse Wucht und Zielstrebigkeit nach vorne. Die Mannschaft ist sehr ambitioniert“, weiß der 45-Jährige. Dass bei Saarbrücken mehrere Leistungsträger ausfallen, beispielsweise Mittelfeldakteur Richard Neudecker und Stürmer Patrick Schmidt, auch das sei weder positiv noch negativ. Spieler aus der zweiten Reihe erhalten so ihre Chance, wollen sie nutzen, da kann manch einer auf sich aufmerksam machen – wer wüsste das besser als die Essener?
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Eric Voufack, Mustafa Kourouma, Leonardo Vonic, drei junge Spieler, die zuletzt nicht zum Stammpersonal gehörten, starteten in Dortmund. Sie alle erledigten ihren Job ziemlich stark. Andreas Wiegel und Felix Götze drängen zurück in die erste Elf, sind wieder fit. Es ist zumindest davon auszugehen, dass Voufack und Kourouma wohl aus dem Team rutschen dürften, oder? Abwarten.
RWE: Dabrowski lobt Leonardo Vonic
Es sei normal innerhalb einer Saison, frische Kräfte reinzuwerfen. Und wenn diese performen, sei das fürs gesamte Team klasse, so Dabrowski: „Das Schöne, wenn sie sich freischwimmen und funktionieren, ist, dass man mehr Optionen hat und der Konkurrenzkampf angeheizt wird.“ Das mache etwas mit der Gruppendynamik, „weil wir uns im Training fordern und der ein oder andere merkt, dass er eine Schippe drauflegen muss“.
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Auch im Sturm sei noch nichts entschieden. „Leo hat ein gutes Spiel gemacht, konnte Bälle festmachen, hatte eine gute Spielfortsetzung und er hat eine gewisse Torgefahr ausgestrahlt, auch wenn er sich leider nicht belohnt hat“, sagt Dabrowski über Vonic. „Er ist noch nicht zu Ende mit seiner Entwicklung. Mit Sicherheit wird er Gelegenheiten bekommen, unter Beweis zu stellen, dass er auch Tore schießen kann.“
Ron Berlinski und Moussa Doumbouya stellen aber ebenfalls Ansprüche auf einen Startplatz, wer das Rennen macht: offen. Wie so vieles. Sicher ist nur, dass die Verletzten Fabian Rüth, Thomas Eisfeld und Ekin Celebi sowie der gesperrte Björn Rother nicht spielen können.