Essen. Seit elf Jahren hat Drittligist Rot-Weiss Essen nicht mehr bei Viktoria Köln gewonnen – es wird Zeit: Warum ein Sieg wichtiger denn je wäre.

Es muss Köln sein, natürlich. Seit elf Jahren hat Rot-Weiss Essen bei der rechtsrheinischen Viktoria nicht mehr gewonnen, und an diesem Mittwoch wäre es wichtiger denn je, diesen Fluch zu beenden. Drei Pflichtspiele gut gespielt, dreimal nicht gewonnen: Die Partie beim alten Widersacher aus gemeinsamen Regionalliga-Zeiten hat einen wegweisenden Charakter.

Die Viktoria ist in blendender Form. Zweiter ist sie mit sechs Punkten in der Dritten Liga, im DFB-Pokal warf sie Werder Bremen aus dem Pokal. Dass sie vor Selbstvertrauen strotzt, weiß Christoph Dabrowski. Sein Gegenrezept: „Wir wollen ein ekliger Gegner sein.“

Rot-Weiss Essen: Gegner Köln ist stark gestartet

„Es ist klar zu erkennen, dass sich die Viktorianer über ein gutes Ballbesitz- und Positionsspiel auszeichnen“, ergänzt der Trainer. Das durften die Essener im Vorjahr leidvoll erfahren. 1:4-Klatsche zuhause, 0:1-Niederlage auswärts: Zweimal sah Rot-Weiss alles andere als gut aus gegen die abgebrühte Truppe von Olaf Janßen.

Seinem Grinsen war zu entnehmen, dass ihm Siege gegen seinen ehemaligen Verein besonders gut gefallen. Man kennt sich ohnehin. Direktor Marcus Steegmann war jahrelang auf der Schäl Sick tätig und dass Viki-Boss Franz Wunderlich sein Herz an RWE verloren hat, ist ein offenes Geheimnis.

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Janßen freut sich auf „das Derby“, wie er die Partie gegen Essen bezeichnet, nun ja. „Ich bin einfach froh, dass die Mannschaft schon so früh in der Saison so viele Dinge auf den Platz bringt. Wir haben eine absolut geile Gemeinschaft, da ist jeder für jeden da“, sagt der 56-Jährige über den gelungenen Saisonstart. Die Kölner haben einen kleinen Kader, dadurch sei der Konkurrenzkampf höher – diese Idee geht auf.

In Essen ist das ähnlich, doch hier erleben sie die Kehrseite eines kleinen Kaders: Felix Bastians hat sich beim 1:1 gegen Aue eine Zerrung im Adduktorenbereich zugezogen und wird ausfallen – gegen Viki und Münster. „Die Hoffnung ist, dass er im Laufe der nächsten Woche wieder einsteigen kann und einsatzfähig ist. Wir müssen den Heilungsverlauf abwarten“, erklärt Dabrowski.

Lucas Brumme und Rot-Weiss Essen gastierten bei Viktoria Köln.
Lucas Brumme und Rot-Weiss Essen gastierten bei Viktoria Köln. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

RWE: Manu und Celebi sind zurück im Training

Da auch Aaron Manu (Innenverteidigung) und Ekin Celebi (Linksverteidigung) verletzt fehlen, stellt sich die Abwehr fast von selbst auf. Manu und Celebi sind inzwischen immerhin auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. „Bei Ekin müssen wir gucken, wie er die Belastung verträgt. Für Münster ist es sehr optimistisch gedacht, weil man bedenken muss, dass beide einige Wochen weg waren. Das muss man im Training wieder aufbauen.“ Mittelfristig sollen die beiden Zugänge wieder im Spieltagskader stehen.

Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:

Felix Götze dürfte somit in Höhenberg in die Innenverteidigung rücken, wenngleich Dabrowski noch nichts verraten möchte: „Es kommt auf die Ausrichtung an, die wir im Kopf haben.“ Der 45-Jährige wird sich wohl für eine eher abwartende Taktik entscheiden.

Vorne mutig sein und Nadelstiche setzen, hinten die Räume kompakt und eng halten, darauf komme es gegen spielstarke Mannschaften wie Köln an. „Wir müssen sie zu Fehlern zwingen“, fordert Dabrowski, der in den bisherigen Partien die richtigen Ansätze gesehen hat: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie eine gute Intensität und Energie auf den Platz bekommt.“

Jetzt fehlt nur noch das richtige Ergebnis.