Essen. Rot-Weiss Essen trifft Sonntag im DFB-Pokal auf den HSV. Eine besondere Partie für die Familie Golz. Vater Richard spricht über seinen Sohn.
Jakob Golz (24) hat erst gar nicht den Versuch unternommen, die Bedeutung dieses Spiels herunterzuspielen. "Wahrscheinlich wird es für mich das bislang größte und emotionalste Spiel meiner Karriere", sagte der Torwart von Rot-Weiss Essen vor dem Pokal-Hit am Sonntag (13 Uhr, Sky) gegen den HSV im Podcast des Hamburger Abendblattes. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Golz ist in Hamburg geboren, spielte zehn Jahre für den HSV, und sein Vater Richard (55) ist Rekordtorhüter des Klubs (314 Pflichtspiele). Nun spielt Golz junior im Pokal mit RWE gegen den HSV.
Rot-Weiss Essen gegen HSV: Richard Golz fiebert mit RWE
Trotz seiner langen HSV-Vergangenheit drückt Richard Golz, der zwischen 1987 und 1998 häufiger als jeder andere das HSV-Tor hütete, am Sonntag an der Hafenstraße dem Team seines Sohnes die Daumen. "Da ist Blut doch dicker als der Schweiß", betont sein Vater im Gespräch mit dieser Redaktion.
Sein Sohn ist die unumstrittene Nummer eins beim Essener Fußball-Drittligisten. 2019 wechselte er aus der U23 des Hamburger SV ins Revier. Nach einigen Startschwierigkeiten konnte sich Golz in Essen durchsetzen. Ganz zur Freude seines Vaters. "Ich finde das toll, auch wenn man bedenkt, in welcher Situation der Torwarttausch kam, wie er sich freigeschwommen hat.", sagt er. "Die letzte Saison war konstant, er legt jedes Jahr eine Schippe drauf. Jedes Spiel in der 3. Liga ist eine echte Herausforderung und Jakob ist in seinen Leistungen sehr verlässlich. Er ist unspektakulär, aber meistert seriös seinen Job. Ich kann das alles auch genießen und bin relativ entspannt, wenn Jakob spielt."
Richard Golz kann sich langfristigen Verbleib von Jakob Golz bei RWE vorstellen
Noch in der letzten Saison wurde der Vertrag seines Sohnes in Essen bis 2025 verlängert. Und wo spielt Jakob Golz nach Ende der Vertragslaufzeit? "Warum nicht bei Rot-Weiss Essen?", entgegnet Vater Golz. Vereinstreue habe er seinem Sohn schließlich vorgelebt. "Wenn ich auf mich gucke, dann war ich sehr lange bei Vereinen und stand immer für Kontinuität. Jakob ist auch ein Typ, der sich wohlfühlen muss und das tut er in Essen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er noch sehr lange in Essen bleibt und gemeinsam mit RWE wächst."