Essen. Der neue Mittelfeld-Stratege der Rot-Weissen hätte lieber am kommenden Wochenende ein Punktspiel gehabt, um auf der Leistung von Halle aufzubauen
Mit dem Attribut „Königstransfer“ sollte man eigentlich behutsam umgehen, aber wenn einer bei Rot-Weiss Essen so vorangeht wie Neuzugang Vinko Sapina, dann sind derlei Vorschusslorbeeren schon gerechtfertigt. Der Neuzugang vom SC Verl ist nicht nur aufgrund seiner Länge von 1,94 Metern eine auffällige Erscheinung, der neue Chef im defensiven Mittelfeld besticht durch seine natürliche Autorität, die er auf dem Spielfeld ausstrahlt. Und so ganz nebenbei war er dann auch bester Akteur auf dem Feld zum Saisonauftakt in Halle.
Klare Linie von Vinko Sapina auch vor den Mikrofonen
So direkt und geradlinig, wie er auf dem Feld agiert, so ist auch sein Auftreten vor den Mikrofonen und Kameras. „Der Frust ist im Moment richtig groß, die bessere Mannschaft hat verloren. Aber ab morgen können wir alle wieder die Köpfe nach oben recken“, meinte er direkt nach Spielende. Dass Rot-Weiss erst in der zweiten Halbzeit das dominantere Team war, wollte der Sechser nicht so stehen lassen: „Auch in der ersten Halbzeit haben wir dominiert, das erste Tor war meiner Meinung nach Foul, das zweite war ein Standardtor, Scheiße, dennoch haben wir überhaupt nicht den Kopf verloren“, so sein Fazit.
RWE-Profi Sapina glaubt an die Qualität der Offensivspieler
Auch Sapina war von der Spielanlage seiner Teamkollegen angetan. „Wir haben uns so viele Chancen herausgespielt, im letzten Drittel haben wir 15 bis 20 Aktionen gehabt, vielleicht hat uns da ein bisschen die Zielstrebigkeit gefehlt“, so seine Selbstkritik.
So wie Mitte der ersten Halbzeit, als Sapina mit einem genau getimten Pass Isi Young auf rechts auf die Reise schickte, der bis zur Grundlinie durchging und scharf nach innen flankte - und da aber keinen Abnehmer vorfand. Also fehlt RWE offensichtlich ein Knipser? „Würde ich jetzt nicht so sagen, weil wir erst ein Spiel absolviert haben, und unsere Offensivspieler haben durchaus die Qualität, auch Tore zu machen“, widersprach er der allgemeinen Ansicht.
Vinko Sapina ist kein Mann für Alibi-Geschreie
Die Auszeichnung „Chef im Mittelfeld“ hört der 28jährige Deutsch-Kroate nicht so gerne, er lässt lieber Taten sprechen: „Chef ist einfach nur ein Wort. Ich bin halt ein Spieler, der gerne Verantwortung übernimmt, nicht durch Gestik oder Alibi-Geschreie, sondern eher durch Tipps an meine Mitspieler und meine Spielweise. Ich sehe, dass es ankommt, das freut mich, und ich gebe weiter mein Bestes,“ so der Mittelfeld-Stratege, der seine Jugendausbildung beim VfB Stuttgart und SSV Ulm bekommen hat, ehe es ihn aus dem Schwabenland ins tiefe Westfalen nach Verl zog.
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Er kennt die Dritte Liga also schon aus eigener Erfahrung: „Da gibt es keine Riesen-Unterschiede. Nach dem Spiel heute können wir sicherlich selbstbewusst in die nächsten Partien gehen. Wir haben hier auswärts gespielt, vor vollem Haus, die Unterstützung der Hallenser war krass, aber auch der Support unserer mitgereisten Fans war unfassbar.“
Am Sonntagabend kommt der Hamburger SV
Nun gibt es ein kurzes Break durch die ehrenvolle Pokalaufgabe gegen Zweitligist Hamburger SV (So., 19.30, Hafenstraße); ein Umstand, auf den Vinko Sapina zu diesem Zeitpunkt auch gerne verzichtet hätte. „Ich hätte jetzt gern ein Punktspiel gehabt, weil man auf der Leistung von Halle aufbauen kann und gegen den HSV sind wir ganz klarer Außenseiter. Das HSV-Spiel ist kein größeres Highlight als ein Drittliga-Spiel - vor unserer Kulisse daheim, da ist die Motivation genau gleich.“
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