Essen. Aufstieg verpasst? Rot-Weiss Essen II verliert gegen Frohnhausen II. Stefan Lorenz spricht über das 0:1 und die Folgen für das Projekt „Zwote“.
Nein, einen Vorwurf könne Stefan Lorenz seiner Mannschaft nicht machen. 0:1 (0:1) verlor Rot-Weiss Essens „Zwote“ das vorentscheidende Topspiel der Kreisliga B gegen den VfB Frohnhausen II. Bei drei ausstehenden Spielen hat RWE II fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Frohnhausen.
Rot-Weiss müsste alle restlichen Partien gewinnen und wäre trotzdem auf Ausrutscher des VfB und Tabellenführer Borbeck angewiesen. Dass das unwahrscheinlich und damit der Aufstiegstraum so gut wie geplatzt ist, weiß auch Lorenz. „Rechnerisch ist es zwar noch möglich, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir das schaffen. Das müssen wir akzeptieren“, sagt der Trainer, der von seiner Elf ein gutes Spiel gesehen hat: „Das 0:1 wurde dem Spielverlauf nicht gerecht. Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz.“
Frohnhausen feiert an Rot-Weiss Essens Seumannstraße
RWE habe genügend Chancen gehabt, die Möglichkeiten nur nicht genutzt. Frohnhausen machte es besser: Julian Otts Freistoß in der 22. Minute sollte den Gästen vor über 300 Zuschauern reichen. Nach der Führung warfen die Frohnhauser alles rein, verteidigten leidenschaftlich – das kennt die „Zwote“ von RWE schon.
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Extramotiviert sind die B-Ligisten gegen die Rot-Weissen, das war beim VfB nicht anders. Ein Video tauchte auf, wie Teammanager René Gille die Frohnhauser Elf vor dem Anpfiff mit einer hochemotionalen Ansprache heiß machte. Nach dem Dreier feierten die Sieger ausgelassen auf dem Platz. Den großen RWE ärgert man doch gern, so gehen viele Konkurrenten in die Duelle.
Der VfB hat alle Register gezogen, so Lorenz, „aber das ist völlig legitim. Bei einem Sieg hätten wir womöglich gefeiert. Es tat weh, das auf unserem Platz zu sehen, aber wir müssen das sportlich nehmen.“ Die Enttäuschung sei groß gewesen, denn es war das große Ziel, in die Kreisliga A zurückzukehren.
RWE II: Unterstützung von den neuen Sportdirektoren
Die zweite Mannschaft soll wieder ein ernstzunehmender Unterbau für das Profi-Team sein: Das ist Lorenz’ Mission. Klar, dass das in der B-Liga nicht möglich ist. Der 41-Jährige übernahm im Winter und verstärkte die Mannschaft zur Rückrunde. Die Ergebnisse stimmten in den vergangenen Wochen und Monaten, nur nicht in diesem so wichtigen Topspiel.
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Auf die Unterstützung des Vereins könne sich das Kreisliga-Team weiter verlassen, das ist auch unter dem neuen Sportdirektorenduo Christian Flüthmann und Marcus Steegmann so. Beide folgten auf Jörn Nowak. „Wir haben das Vertrauen, dass das Projekt nicht ins Wackeln gerät. Ich spüre die absolute Rückendeckung“, betont Lorenz, der dann im Sommer 2024 den Aufstieg perfekt machen will: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich aus diesem Scheitern neue Energie ziehen werde.“