Essen. Rot-Weiss Essen II will mit Trainer Stefan Lorenz raus aus der B-Liga. Die „Zwote“ punktet, ist aber auf die Konkurrenz angewiesen – die patzt.

Als Stefan Lorenz zum Jahreswechsel bei Rot-Weiss Essen neuer Trainer der zweiten Mannschaft wurde, war das Ziel klar umrissen: möglichst schnell raus aus der Kreisliga B. Die „Zwote“ will nach oben, in den überkreislichen Fußball und wieder ein starker Unterbau für die Profis sein.

Lorenz hätte keinen besseren Start erwischen können. Fünf Spiele, fünf Siege, das liest sich vorzüglich für RWE, wären da nicht der SV Borbeck und der VfB Frohnhausen II. Beide liegen nach wie vor auf den Aufstiegsrängen eins und zwei. Die Rot-Weissen sind auf deren Fehler angewiesen, und am Wochenende war es soweit: Frohnhausen verlor bei den Ballfreunden Bergeborbeck, daraus hat sich eine interessante Konstellation ergeben: RWE ist als Dritter weiterhin Jäger und hat trotzdem alles in der eigenen Hand. Denn Lorenz’ Team trifft selbst noch auf Frohnhausens Zweite.

Rot-Weiss Essens zweite Mannschaft: „Wir warten auf Fehler“

Natürlich hat sich der 41-Jährige über den VfB-Ausrutscher gefreut. „Wenn wir da weitermachen und die Verletzten wiederkommen, bin ich guter Dinge, dass wir mit voller Power ins letzte Drittel gehen – wir haben nur die Möglichkeit, selbst unsere Aufgaben zu erledigen.“ Stoisch zum Aufstieg.

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Der Spielplan hat sich noch etwas Feines für RWE II überlegt: Am letzten Spieltag treffen Borbeck und Frohnhausen II aufeinander, klauen sich also gegenseitig die Punkte. „Der Druck wird für beide Mannschaften weiter wachsen“, schätzt Lorenz. „Wir warten weiter auf Fehler und sind dann da.“ Das hat bestens geklappt.

Wo hat Lorenz dafür in den ersten Monaten angesetzt? „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung, auch quantitativ“, erzählt er. Immer seien viele Jungs beim Training. Zudem passe die Mischung aus jungen und alten Spielern. Und weiter: „Wir haben der Mannschaft eingeimpft, dass wir noch nicht weg sind und den Aufstieg nicht abschenken.“

Rot-Weiss Essens zweite Mannschaft plant für die neue Saison

Der Glaube trägt das Team durch schwere Spiele. Gegen die Zweite igelt sich manch ein B-Ligist ein, macht die Räume eng. „Da brauchst du einen klaren Kopf. Man spielt ja trotzdem gegen Rot-Weiss Essen, obwohl wir nur die Zweite sind. Die Motivation ist bei den Gegnern noch einmal höher“, sagt Lorenz. „Aber bislang haben wir es optimal bespielt.“

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Schon längst laufen die Gespräche für die neue Saison. Einige interessante Spieler würden noch abwarten. Kreisliga A ist nun mal interessanter als Kreisliga B. „Unser Projekt ist aber für viele auch auf lange Sicht spannend“, sagt Lorenz, der zuvor Rhenania Bottrop und diverse Essener Klubs wie Blau-Gelb Überruhr oder TuS Essen-West coachte. Das richtige Netzwerk hat er.

„Wir wollen unser Korsett weiter verbessern und werden es so auslegen, dass wir in beiden Ligen eine Rolle spielen können“, erklärt er, die Hausaufgaben fest im Blick: „Wir fokussieren uns zunächst auf das Wesentliche in der Liga.“ Damit ist RWE II bislang gut gefahren.

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