Essen. Rot-Weiss Essen hat durch das 0:3 in Saarbrücken etwas an Vorsprung auf die Abstiegsplätze eingebüßt. Das erwartet RWE gegen SV Wehen Wiesbaden.
Da sind es nur noch sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Während Drittligist Rot-Weiss Essen in der Englischen Woche mit dem 1:1 gegen den VfL Osnabrück lediglich einen Zähler buchte, ist die Konkurrenz im Tabellenkeller durch einige direkte Duelle wieder etwas herangerückt. Nun, gravierende Sorgen müssen sich die Rot-Weissen noch nicht machen, aber nachlassen dürfen sie auch nicht.
Wohl dem, der es so entspannt sieht, wie Duisburgs Trainer Torsten Ziegner, dessen MSV auch nur zwei Punkte besser steht als RWE. Er sagte dem RevierSport: „Ich mache mir keine Sorgen, dass da noch etwas passiert. Wir wollen unsere Fehler abstellen und fleißig weiter punkten und uns nicht mit Ausgangssituationen beschäftigen. Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel.“
Die nächsten Gegner von Rot-Weiss Essen haben Aufstiegsgelüste
Auch das weitere Programm wird den Essenern einiges abverlangen, aber eigentlich – und da hat Ziegner ja recht - gilt das für jede Aufgabe. Dennoch, auch die kommenden vier Gegner haben allesamt Aufstiegsgelüste. Am Samstag (14 Uhr) ist der SV Wehen-Wiesbaden zu Gast an der Hafenstraße - Tabellenvierter punktgleich mit dem Dritten Dynamo Dresden (14 Uhr). Eine Woche später kommt der Tabellenzweite SC Freiburg II zur Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage, danach geht‘s nach Dresden und schließlich folgt das Heimspiel gegen Waldhof Mannheim mit dem ehemaligen RWE-Coach Christian Neidhart.
Aber alles blanke Theorie. Die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski hat gegen Osnabrück eindrucksvoll gezeigt, dass sie gegen Top-Mannschaften bestehen kann. In Saarbrücken war‘s weniger toll, auch, weil sich dort eine Baustelle auftat, die gegen Osnabrück nicht zu erkennen war. Trainer Dabrowski hatte eine Idee und Verteidiger Felix Bastians in die Sturmzentrale beordert. Ein überraschender Versuch, der aber angesichts mangelnder Torgefahr als gescheitert angesehen werden muss.
Versuch mit Bastians im Sturm war kein gutes Zeugnis für Offensivabteilung
Und wenn man so will, war dieser Versuch auch kein gutes Zeugnis für die Essener Offensivabteilung insgesamt. Aber allein verantwortlich für die Flaute im Sturm war Bastians natürlich auch nicht. In Hälfte zwei mit Ron Berlinski an der Seite wurde es nicht besser, auch weil kein Druck von hinten oder aus dem Mittelfeld kam. „Ich hätte mir gerade in zweiten Hälfte mehr Vertikalität von unseren Mittelfeldspielern gewünscht“, sagte der RWE-Coach.
RWE hatte in Saarbrücken keine wirklich Alternativen mehr auf der Bank für die Angriffsspitze. Der junge Mittelstürmer Luca Wollschläger hatte es nicht einmal ins Aufgebot geschafft, also blieben nur die Mittelfeldspieler Kevin Holzweiler, Sandro Plechaty oder Torben Müsel. Da sehnt man sich nach Torjäger Simon Engelmann. Er absolviert mittlerweile Teile des Mannschaftstraining, ob er Samstag fit ist, ist noch offen. Spielpraxis geht ihm jedenfalls ab. Dass Sportdirektor Jörn Nowak bereits an dieser Baustelle arbeitet, ist kein Geheimnis. In der Gerüchteküche kursieren bereits Namen wie Hendrik Weydandt (Hannover 96) und Antonio Jonjic (Erzgebirge Aue).
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SV Wehen-Wiesbaden hat einen Vorteil gegenüber Rot-Weiss Essen
Diese Probleme hat Wehen-Wiesbaden nicht. Die Gäste haben in Ivan Prtajin einen Topmann auf dem „Pin“. Und er wird nach seiner Gelb-Pause gegen Mannheim am Samstag auch wieder auflaufen können. Der 26-jährige Kroate, erst zu dieser Saison gekommen, hat elf Treffer erzielt in 20 Einsätzen und ist damit die Nummer sechs in der Torjägerliste der Liga. Im Hinspiel schnürte Prtajin gegen RWE einen Doppelpack und war damit einer der Matchwinner beim 3:1-Heimsieg. Die Essener hielten zwar lange Zeit gut mit, Andreas Wiegel, ein Verteidiger, erzielte den Ausgleich. Doch am Ende war’s eine verdiente Niederlage.
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Auch ohne Prtajin und Kapitän Johannes Wurtz besiegte Wehen Wiesbaden zuletzt Mannheim mit 3:0. Das allerdings mit einem defensiven Ansatz. „Heute waren wir erst einmal darauf bedacht, sicher zu stehen. Mit jeder Minute, mit jeder Situation sind wir stärker und wieder sicherer geworden. Das hat uns gut getan“, sagte Trainer Kauczinski. Und Dank einer starken Defensivleistung meldet sich das Team nach schwierigen Wochen auch zurück im Aufstiegsrennen.
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