Saarbrücken. Nach der 0:3-Niederlage von Rot-Weiss Essen beim 1.FC Saarbrücken wird auch über eine Umstellung diskutiert. So hat es der Kapitän gesehen.
Es war ein Tag zum Vergessen, darin waren sie sich bei Rot-Weiss Essen alle einig. Nichts hatte wirklich funktioniert im Ludwigspark, nicht annähernd konnten die Rot-Weissen vor allem in Hälfte zwei die starke Leistung unter der Woche gegen Osnabrück (1:1) abrufen. Folgerichtig unterlagen sie beim Aufstiegsaspiranten 1. FC Saarbrücken mit 0:3 (0:12). „Hochverdient“, wie RWE-Trainer Christoph Dabrowski einräumte.
Eher missmutig rührte Felix Bastians nach dem Spiel auf dem Weg zum Mannschaftsbus in seiner Schüssel mit Reis und Gemüse. Leichte Kost als Kontrast zu den 90 Minuten, die den Gästen nun schwer im Magen lagen. So hatten sich die Rot-Weissen ihren Auftritt im Ludwigspark nicht vorgestellt. Bereits nach 100 Sekunden fiel das 0:1 durch Marvin Cuni, weil die Essener eine kurze Ecke verschliefen und schlecht positioniert waren im eigenen Strafraum. „Diese Situation war bezeichnend für die erste Halbzeit, da waren wir noch gar nicht auf dem Platz“, monierte Dabrowski. RWE hatte auch noch Handspiel von Uaferro reklamiert - vergeblich.
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Flankenläufe von Bastians gehören zum Repertoire von Rot-Weiss Essen
Mindestens so überraschend wie dieser frühe Treffer war die Aufstellung, für die sich der RWE-Trainer entschieden hatte. Felix Bastians tauchte in der Angriffszentrale auf. Nicht sporadisch wie man es gewohnt ist. Die offensiven Ausflüge des Verteidigers gehören ja zum rot-weissen Repertoire und sind ungemein wichtig. Nein, Bastians - mit sechs Toren (drei Elfmeter) erfolgreichster Schütze im Kader - spielte Mittelstürmer. Das wollte er schon immer mal, hatte er vor Kurzem noch grinsend im RWE-Talk „Vonne Hafenstraße“ verraten. Nun durfte er ran, doch er hätte es besser gelassen. Diese Ausrichtung funktionierte nicht.
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Auf seine Leistung hin angesprochen, antwortete Bastians kurz und knapp: „Wir haben 0:3 verloren. Da hat vieles nicht funktioniert. Ob das jetzt an der Stürmerposition lag, wage ich zu bezweifeln.“ Der Kapitän begegnet einem ja stets offen und freundlich, aber Ärger und Enttäuschung über diesen Auftritt im Allgemeinen waren ihm da deutlich anzumerken.
Nennenswerte Szenen hatte Bastians in der Offensive kaum, RWE hatte ohnehin nur zwei wirklich gute Chancen. Oguzhan Kefkir vergab eine freistehend aus fünf Metern, als er beim Stand von 0:1 an Keeper Batz scheiterte (10.). Auch das sei bezeichnend, meinte Dabrowski später. Die zweite Riesenchance freilich bereitete Bastians vor, indem er den Ball mit der Brust Torben Müsel in den Lauf legte. Der startete mit an diesem Tag ungewohnter Entschlossenheit durch, doch Torwart Batz fischte ihm die Kugel vom Fuß (78.), als Müsel ihn umkurven wollte, statt zu schießen. Oder besser noch, querzulegen auf Bastians, was dieser anschließend deutlich signalisierte.
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RWE-Trainer Dabrowski erklärt seinen Plan mit Bastians
Felix Bastians sollte Zielspielern sein, das war der Plan. „Grundsätzlich hat er es geschafft, Kopfbälle zu verlängern, Bälle zu sichern und abzulegen“, fand Dabrowski. Flankiert von Lawrence Ennali und Isi Young sollte so Tempo ins Spiel bekommen. Das misslang bis auf wenige Ausnahmen. Und vom Mittelfeld, in dem Felix Götze erstmals wieder in der Startelf stand, kam zu wenig. „Ich hätte mir ein druckvolleres Spiel mit mehr Zielstrebigkeit gewünscht, damit der Gegner auch mal spürt, zu was wir in der Lage sind“, sagte der Coach.
Auch Rechtsverteidiger Andreas Wiegel kam an diesem Tag selten zu energischen Vorstößen. „Dass wir 0:3 verloren haben, hat aber weder mit der Aufstellung, noch der Grundordnung zu tun, sondern wir haben insgesamt keine gute Leistung geboten haben. Das müssen wir deutlich besser machen und wacher sein“, reihte er sich in die offizielle rot-weisse Sprachreglung ein.
Hat denn die Umstellung mit Felix Bastians für Verunsicherung in der Abwehr gesorgt? „Finde ich gar nicht. Wir haben das schon im Training probiert und es hat ganz gut geklappt, weil er kopfballstark ist.“ Bei einer Englischen Woche sei es auch völlig normal, so Wiegel, dass es zu Umstellungen komme und andere Spieler eingesetzt würden. „Dafür haben wir den Kader, in dem jeder den Anspruch hat, 3. Liga zu spielen.“
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