Essen. Rot-Weiss Essen will in Ingolstadt nachlegen, Christoph Dabrowski hat einen klaren Plan für das Duell. Was die Drittligisten gemeinsam haben.
Sein erstes Auswärtsspiel als Cheftrainer einer Profimannschaft führte Christoph Dabrowski ins Oberbayrische. Mit Hannover 96 war er im Dezember 2021 zu Gast in Ingolstadt und gewann das Zweitliga-Duell beim FCI mit 2:1. Dabrowski erinnert sich gern, das sei ein gutes Omen für diesen Samstag. „Das können wir mit nach Ingolstadt nehmen“, sagt er vor Rot-Weiss Essens Gastspiel an der Donau (14 Uhr/Audi Sportpark/Magentasport).
Nicht nur Dabrowski wundert sich, wie es derzeit um den FCI bestellt ist. Die Schanzer, die im Sommer aus der zweiten Bundesliga abgestiegen sind, stehen in der Formtabelle auf Rang 18. Fünf Niederlagen in den jüngsten sechs Spielen bei diesem hochkarätig besetzten Kader, das ist schon bemerkenswert – Trainer Rüdiger Rehm musste dran glauben, wurde Ende Januar entlassen. Sein Nachfolger steht für offensiven Fußball und ist in Essen kein Unbekannter: Guerino Capretti, langjähriger Erfolgscoach des SC Verl.
Rot-Weiss Essen und FC Ingolstadt: Beide haben den wichtigen Sieg geholt
Unter Capretti gelang am vergangenen Wochenende ein 4:3-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken, und hier liegt eine Parallele zwischen dem FC Ingolstadt und Rot-Weiss Essen: Beide fanden ganz, ganz schwer ins Jahr 2023 und beendeten am zurückliegenden Spieltag ihre Sieglos-Serie. Wer legt am 24. Spieltag nach?
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Klar, dass Dabrowski an den 2:0-Heimerfolg gegen Borussia Dortmunds U23 anknüpfen will. „Wir müssen die Dinge, die wir vor dem Dortmund-Spiel thematisiert und auf den Platz gebracht haben, beibehalten: die Fokussierung jedes Einzelnen auf seine Leistung und die Geschlossenheit als Mannschaft“, fordert er. Hinzu komme – selbstredend –, dass seine Spieler Torgefahr ausstrahlen müssen.
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Die Favoritenrolle und den Druck schiebt der Trainer gleich mal über die A3 Richtung Süden. „Ingolstadt ist ein hochambitionierter Gegner, der den Aufstieg mit Sicherheit noch nicht aufgegeben hat“, sagt er. Dass der FCI überhaupt nicht in Form ist, habe seine Gründe.
Hinten stand das Team nicht stabil genug, vorne war es zu ineffektiv. „Damit haben sie sich schwergetan“, so Dabrowski, der eine Schwäche ausgemacht hat, die Rot-Weiss ausnutzen will: „Sie haben extreme Probleme gehabt, Standards zu verteidigen.“
Rot-Weiss Essen: Götze und Eisfeld könnten ausfallen
Es hätte somit Thomas Eisfelds Spiel werden können. Schon gegen den BVB II machte der Regisseur auf sich aufmerksam. Ruhende Bälle, die kann er treten, das ist kein Geheimnis. Aber der 30-Jährige droht auszufallen – wie auch Isaiah Young.
Sicher nicht spielen wird Felix Götze, der wegen eines Teilrisses der Bänder im Knie pausieren muss. Er wird RWE länger fehlen, und das muss man als herben Schlag bezeichnen. Der 25-Jährige gehört zu den Leistungsträgern. Ein gutes Omen kann Rot-Weiss Essen also wahrlich gebrauchen.
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Ohnehin liest sich Dabrowskis Trainer-Bilanz gegen den FC Ingolstadt ganz vortrefflich. Auch das Zweitliga-Rückspiel mit Hannover gewann er (3:2), im Hinspiel dieser Drittliga-Saison spielte RWE 2:2.
Dabrowski erinnert sich ans RWE-Hinspiel gegen Ingolstadt
Am fünften Spieltag war das, damals führten die Essener lange mit 2:0, erst in den letzten sechs Minuten kam der FCI noch mal heran und glich aus. „Da haben wir grundsätzlich ein gutes Spiel gemacht. Die Tore waren extrem bitter“, sagt Dabrowski. „Da waren wir in der Verteidigung naiv und haben durch individuelle Fehler den Heimsieg verpasst.“
Etwas Gutes hatte das Remis trotzdem. Wenngleich RWE den Sieg verpasste, bekam das bis dahin sieglose Team beim Remis den Glauben an die eigene Stärke zurück. Das war nach dem krassen Fehlstart ein starker Auftritt im Hinspiel. Was danach folgte, ist bekannt – Rot-Weiss ist heute eine andere Mannschaft als damals.