Essen. Für Luca Wollschläger läuft es bei Rot-Weiss Essen noch nicht. Vor der Winterpause hat Christoph Dabrowski eine Forderung an den 19-Jährigen.

Auf den letzten Drücker wechselte Luca Wollschläger im Sommer von Hertha BSC zu Rot-Weiss Essen. Am 1. September ging der Leihdeal über die Bühne.

RWE hatte auf eine zusätzliche Option für den Angriff gehofft, Hertha baute darauf, dass das Talent, das gerade erst einen Profivertrag unterschrieben hatte, wichtige Spielpraxis sammeln kann.

Doch nun - einen Spieltag vor der Winterpause - muss man vorerst konstatieren: Der Plan ging nicht auf. In der 3. Liga kam Wollschläger nur auf drei Einsätze ohne Torbeteiligung (41 Spielminuten). Im Niederrheinpokal lief er zwei Mal auf und traf drei Mal.

RWE-Spiel gegen Meppen machte die Situation von Wollschläger klar

Wie weit weg er aktuell von der Mannschaft scheint, unterstrich die Partie am Mittwoch gegen den SV Meppen (0:0). Nach dem späten Platzverweis gegen Meppens Ole Käuper in der 79. Minute brachte RWE-Trainer Christoph Dabrowski Clemens Fandrich für Björn Rother. Es war der dritte Wechsel, zwei Tauschmöglichkeiten blieben dem Coach noch, die er jedoch verstreichen ließ.

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Er brachte auch nicht Wollschläger, der mit seinem Gardemaß (1,95 Meter) prädestiniert schien, in den letzten Minuten für Gefahr zu sorgen, wenn die Brechstange als letztes Mittel hätte herhalten können. Doch Dabrowski entschied sich anders, er wollte die Situation spielerisch lösen mit dem kurz zuvor eingewechselten Kevin Holzweiler.

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Am Freitag begründete er seine Maßnahme: "Ich habe hin und her überlegt, mich dann für Kevin und gegen die Brechstange entschieden. Luca war zuletzt etwas entfernt von der Mannschaft. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er uns hätte helfen können."

Klare Worte, die zeigen, wie vertrackt die Lage für den Angreifer ist. Da stellt sich die Frage, ob es möglich ist, dass die Leihe, die eigentlich bis zum 30. Juni 2023 abgedacht war, im Winter bereits vorzeitig beendet wird? Dabrowski: "Ich kenne die Vertragsinhalte nicht. Aber ich glaube weiter an seine Qualitäten. Wir hatten ja auch unsere Gründe, ihn zu holen."

Wollschläger muss in Vorleistung treten

Doch nun liegt es am Spieler, in Vorleistung zu treten, um den Trainer wieder von sich zu überzeugen. Dabrowski spricht Klartext: "Jetzt ist bald Urlaub, dann soll er seinen Kopf frei bekommen. Und dann erwarte ich, dass er angreift - mit neuer Energie und neuem Mut. Ich bin auf jeden Fall bereit, ihn zu unterstützen. Er muss aber auch bereit sein, in allen Bereichen zuzulegen, um etwas an seiner Situation zu verändern. Das ist ein Geben und Nehmen."

Seinen letzten Einsatz hatte er beim Niederrheinpokalspiel beim ETB SW Essen, das RWE erst im Elfmeterschießen gewinnen konnte. Hier zeigt sich der RWE-Trainer auch etwas selbstkritisch: "Ich denke, dass ich ihm mit diesem Einsatz damals keinen Gefallen getan habe. Er war vorher acht Tage raus und kam dann in eine Mannschaft, wo es nicht lief. Das war sicher undankbar."