Meppen. Ein angeschlagener SV Meppen kommt an die Hafenstraße. Vor allem eine Schwäche könnte Rot-Weiss Essen ausnutzen. Wieso der SVM im Keller steckt.
Dem Emsländer sagt man ein ruhiges Gemüt nach, doch er kann auch ganz anders, wenn ihm etwas nicht passt. Als der SV Meppen am 13. Drittliga-Spieltag 0:2 gegen Borussia Dortmunds U23 verlor, da gab es ein Pfeifkonzert in der Hänsch-Arena. Verlieren die Blau-Weißen auch die beiden Spiele vor der Winterpause, dann könnte es ganz unangenehm werden für Trainer Stefan Krämer, der mit seiner Elf tief im Abstiegssumpf kniet.
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Wenig macht den Meppenern Mut vor dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen an diesem Mittwochabend (19 Uhr/Stadion an der Hafenstraße). Während RWE eines der formstärksten Teams im deutschen Profifußball stellt, wartet der SVM seit elf Spielen auf einen Sieg. Tabellenneunzehnter ist er.
Rot-Weiss Essen könnte den SV Meppen bei Standards empfindlich treffen
Das liegt vor allem an einer eklatanten Schwäche bei Standards – vorne wie hinten. Alle drei Tore erzielte Wehen-Wiesbaden nach einem ruhenden Ball. Und schon bei der 1:3-Niederlage in Ingolstadt liefen die Meppener früh einem Rückstand hinterher, nachdem sie einen Kopfballgegentreffer kassierten, der aus einem Freistoß resultierte. Die Essener können das ausnutzen, das zeigten sie in Oldenburg: Dort traf Felix Bastians nach einem Freistoß.
Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- RWE setzt sich ab: Wilder 5:3-Sieg in Oldenburg.
- Rot-Weiss Essen: Bastians überragt – die Noten zum irren 5:3 gegen Oldenburg.
- RWE-Matchwinner Bastians: „Dann bist du der Depp“.
Nach eigenen Standards erzielte Meppen erst zwei Tore, eines davon war ein Elfmeter. Das Team steckt seit August in einer sich immer schneller drehenden Abwärtsspirale, Stefan Krämer muss Lösungen finden. Zu Saisonbeginn favorisierte er einen offensiven, spielerischen Ansatz. Das sah oft gut aus, brachte aber keinen Ertrag ein.
Zuletzt stellte er etwas um, legte den Fokus verstärkt auf lange Bälle. Eine kompakte Defensive und ein effektives Umschaltspiel hatte die Meppener in den fünf Jahren, in denen sie in der dritten Liga spielen, immer ausgezeichnet. Das eigene Tempo kann die Mannschaft derzeit nicht ausschöpfen. Und in die defensive Dreier- respektive Fünferkette bekommt der SVM keine Sicherheit rein.
RWE-Gegner SV Meppen schlittert in eine Krise
Klar, auch der Kopf spielt eine Rolle. Elf sieglose Spiele hinterlassen tiefe Spuren, sie verunsichern. Positiv fiel zuletzt David Vogt auf, der zentrale Mittelfeldspieler konnte gegen Wehen-Wiesbaden auf sich aufmerksam machen, wirklich effektiv war sein Spiel aber nicht – symptomatisch. Dabei zeigt Stefan Krämers Mannschaft immer wieder gute Ansätze. Auch gegen den SVWW hatte sie einige Chancen.
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Nach der Partie gegen Rot-Weiss Essen kommt übrigens der VfL Osnabrück, der sich die Saison auch ganz anders vorgestellt hatte und jeden Punkt braucht. Es ist ein Derby, da werden die Emotionen ganz sicher hochkochen im Emsland, wo ausgerechnet zum 111. Vereinsgeburtstag des SVM der Abstieg droht – wenn er nicht ganz schnell einen Ausweg aus dem Negativstrudel findet.