Schon beim Auswärtsspiel am Sonntag in Oldenburg könnte sie fallen. Der rot-weisse Kader hat sich durch die gesperrten Rückkehrer wieder gefüllt.

Was wäre der Fußball ohne Ziele? Das von Drittligist Rot-Weiss Essen lautet: So schnell wie möglich die 20-Punkte-Marke zu knacken, was vor Ende der Hinrunde schon mal die halbe Miete im Saisonverlauf wäre. Gelegenheit dazu böte sich schon am Sonntag, wenn RWE im Aufsteigerduell beim VfB Oldenburg antritt (13 Uhr, Marschweg-Stadion).

Die Voraussetzungen dafür scheinen nicht die schlechtesten: Die Oldenburger nehmen sich nach euphorischem Start mit vier Niederlagen in Serie eine kleine Auszeit, die Essener treten mit dem Selbstbewusstsein der letzten Auswärtspartien in Freiburg (3:0) und Mannheim (2:1) im Oldenburger Land an.

Ein Selbstläufer also für die Rot-Weissen beim Tabellen-15.? Da kann RWE-Trainer Christoph Dabrowski nur müde lächeln: „Bei den Aufgaben Zwickau, Oldenburg, Meppen haben viele schon mit neun Punkten gerechnet. Und was ist passiert? Wir haben Zwickau nicht schlagen können. Es ist nicht so einfach, wie viele sich das vorstellen, wir müssen versuchen, von Anfang an voll da zu sein.“

Im RWE-Mittelfeld ist ein Hauen und Stechen

Zumindest mit einem gut gefüllten Kader werden die Essener da sein, nachdem Andreas Wiegel und Björn Rother ihre Sperren abgesessen haben und auch Clemens Fandrich die Woche über wieder mittrainieren konnte. Für die beiden Erstgenannten lehnte sich Dabrowski, ganz gegen seine Gepflogenheiten, ziemlich weit aus dem Fenster: „Beide haben vor ihren Sperren stabile Leistungen geboten, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie von Beginn an dabei sein werden.“

Etwas verhaltener reagiert der Coach in Sachen Fandrich, im Mittelfeld geht es eng zu: „Da gibt es ein Hauen und Stechen um die Stammplätze“, weiß Dabrowski, und er macht darüber nicht gerade einen unglücklichen Eindruck. Viel wird von der offensiven Ausrichtung der Gäste abhängen und von der Tatsache, ob Oguzhan Kefkir seine unter der Woche erlittene Magen-Darm-Verstimmung auskuriert hat, „er war zuletzt ein stabiler Faktor in unserem Spiel“, lobt der Trainer seinen Routinier, den er noch aus Bochumer Zeiten kennt.

Sponsels Verletzung nicht so schlimm wie befürchtet

Auch die Sorgen um Meiko Sponsel haben sich unter der Woche erledigt. Er hatte nur einen Schlag in die Kniekehle mit Bluterguss erlitten. „Da hat er wohl im Wissen um seine vorherige Knieverletzung ein wenig zu vorsichtig reagiert“, so Dabrowski, der ihm auf der Außenbahn wohl den Vorzug gegenüber dem starken Talent Mustafa Kourouma geben wird: „Wir haben Meiko als absoluten Spezialisten auf dieser Position geholt. Kourouma ist ja eher in der Innenverteidigung zu Hause, da trifft er auf starke Konkurrenz und muss lernen, sich durchzubeißen.“

Trotz der Negativserie der Olddenburger erwartet Dabrowski ein Duell „auf Augenhöhe“, in dem die Gastgeber versuchen werden, ihre kleine Delle auszugleichen und den Negativlauf zu durchbrechen. Oldenburg, so der RWE-Coach, habe eine Mannschaft, „die mutig Fußball spielt und wild ist“. Zuletzt, bekannte ihr Trainer Dario Fossi, habe man in Freiburg zu defensiv agiert. Das sei ein Fehler gewesen, den man nun wieder beheben will.

26 Punkte könnten es am Jahresende sein

Eine Spielweise, die den Rot-Weissen auswärts eigentlich entgegen kommen müsste und das Nahziel in greifbare Reichweite rückt. In Oldenburg, gegen Meppen und zum Abschluss des Spieljahres bei 1860 München gibt es noch neun Punkte zu verteilen.

Wenn es dann am Ende 23 Punkte wären, dann sähe auch Dabrowski seine Aufstiegsmannschaft „voll im Soll“. Und wenn es gar 24 oder 26 Punkte würden, hätte bei RWE sicherlich niemand etwas dagegen.

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