Essen. Rot-Weiss Essen spielt 2:2 gegen die KAS Eupen. Trainer Christoph Dabrowski rotierte: Diese RWE-Profis nutzten den Geheimtest gegen die Belgier.
Christoph Dabrowski war zufrieden. 2:2 (1:0) hat Rot-Weiss Essen am Mittwochnachmittag im Geheimtest gegen die KAS Eupen gespielt – ein Klassenunterschied war zwischen dem Drittligisten und belgischen Erstliga-Fünfzehnten phasenweise nicht zu erkennen.
„Es war ein super Gegner für die Spieler, die gerade ein wenig hintendran waren“, sagte Trainer Dabrowski. So starteten gleich mehrere Akteure gegen Eupen, die in der Liga bislang nicht so zum Zug gekommen waren: Felix Wienand im Tor, Sandro Plechaty, Mustafa Kourouma in der Verteidigung sowie Aurel Loubongo, Luca Wollschläger und Ron Berlinski in der Offensive. Zudem rutschten Daniel Heber, Isaiah Young und Clemens Fandrich zurück in die Startelf.
Lesen Sie hier: So lief der Test gegen die KAS Eupen.
Rot-Weiss Essen: Entwarnung bei Oguzhan Kefkir und Andreas Wiegel
Oguzhan Kefkir und Andreas Wiegel gehörten derweil nicht zum rot-weissen Aufgebot. Beide mussten beim 1:3 in Wiesbaden angeschlagen vom Platz – Dabrowski gab Entwarnung. Wiegel trainierte schon am Mittwochvormittag mit der Mannschaft, Kefkir kehrt am Donnerstag zurück zum Team.
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„Die Jungs haben es gut gemacht. Die Körperlichkeit hat mir gefallen, wir waren aggressiv und griffig“, sagte Dabrowski aufs ganze Team bezogen, Einzelkritiken wollte er nicht vornehmen. Dabei haben mehrere Essener den Testkick für sich genutzt.
Berlinski trifft doppelt für Rot-Weiss Essen
- Ron Berlinski beispielsweise. Der Stürmer startete mit Wollschläger in einer Doppelspitze, rutschte im Laufe des Spiels auch mal auf den rechten Flügel. Der 28-Jährige traf in der 14. Minute den Pfosten, zwei Minuten später besorgte er das 1:0: Erst köpfte Aurel Loubongo an die Latte, Mustafa Kourouma scheiterte im ersten Nachschuss, Berlinski nutzte den zweiten. Der Stürmer rieb sich auf, zeigte vollen Einsatz, wie man es von ihm gewohnt ist, obwohl es lediglich ein Testspiel war. In der 88. Minute schlenzte er zum 2:2-Ausgleich.
- Auch Isaiah Young, der hinter der Spitze als Zehner spielte, machte auf sich aufmerksam. Er ging gerade in der guten ersten Hälfte häufig ins Dribbling und tanzte manch einen Eupener fein aus. Young arbeitete ebenfalls gut nach hinten mit.
- Der agile Clemens Fandrich hat seine Ansprüche auf einen Stammplatz genauso untermauert.
- Und dass Mustafa Kourouma ein echtes Juwel ist, hat der 19-Jährige auch gegen die KAS gezeigt. Einige Male setzte der Innenverteidiger seinen Körper geschickt ein, er klärte häufig mit dem Kopf und profitierte von seinem klugen Stellungsspiel. Neben Kourouma kamen mit Ben Heuser und Ben Hüning zwei Defensivtalente aus der Bundesliga-A-Jugend zum Einsatz.
Rot-Weiss Essens Dabrowski: „Wir haben wenig zugelassen“
Aber klar, nicht alles lief perfekt. „Wir haben zu viel liegengelassen im Umschalten und beim Festmachen der Bälle“, so Dabrowski über Durchgang eins, „aber wir haben wenig zugelassen.“ Das sah in Hälfte zwei anders aus. Eupen drückte immer mehr, presste hoch – und traf durch den auffälligen Konan N’Dri doppelt (51. und 82.).
Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- Rot-Weiss Essen: Kritik von Simon Engelmann nach der 1:3-Pleite.
- RWE-Hooligans machen offenbar Jagd auf Schalke-Fans.
- Punkteschnitt zu niedrig: Wie Rot-Weiss Essen seine Auswärtsform sucht.
„Wir haben uns dann etwas hinten reindrängen lassen. Es geht immer um die Kleinigkeiten, die Präzision“, meinte Dabrowski, für den das Ergebnis sowieso überhaupt keine Rolle spiele: „Es war wichtig, vor allem für die Spieler, die Spielpraxis bekamen, dass wir 90 Minuten gefordert wurden.“ Das hat funktioniert.
In der dritten Liga geht es für Rot-Weiss Essen am nächsten Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei der U23 des SC Freiburg weiter. Die Partie wird um 14 Uhr im Dreisamstadion angepfiffen.
Rot-Weiss Essen – KAS Eupen 2:2 (1:0).
1:0 Berlinski (16.), 1:1 N’Dri (51.), 1:2 N’Dri (82.), 2:2 Berlinski (88.).
So hat Rot-Weiss Essen gespielt: Wienand – Plechaty, Heber (69./Hüning), Kourouma, Herzenbruch (45./Haiduk), Fandrich (69./Heuser), Rother (45./Tarnat), Loubongo, Young, Wollschläger (69./Holzweiler), Berlinski.