Essen. Rot-Weiss Essen hat auch das dritte Spiel in der dritten Liga nicht gewonnen. Der Aufsteiger verlor deutlich gegen Viktoria Köln.
Zweites Heimspiel für Rot-Weiss Essen in der Dritten Liga – und noch immer keine Heimpunkte. Auch gegen Viktoria Köln zog der Aufsteiger trotz einer Leistungssteigerung in der ersten Hälfte am Ende wieder mit 1:4 (0:2) den Kürzeren. Das Lehrgeld, es ist offensichtlich unvermindert weiter zu entrichten. Nächste Chance zur Verbesserung ergibt sich am Samstag bei der U23 von Borussia Dortmund – und das im großen Signal-Iduna-Park.
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Die zwei unterschiedlichen Halbzeiten aus dem Duisburg-Spiel zeigten sich gleich bei der Aufstellung: Felix Herzenbruch, Cedric Harenbrock und Niklas Tarnat hatten ihre Startelfplätze verloren, dafür durften Moritz Römling, Thomas Eisfeld und Simon Engelmann von Beginn an ran. Und das Spiel begann anders als beim Auftakt gegen Elversberg. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski hatte in der eigenen Hälfte alles im Griff und startete die ersten verheißungsvollen Angriffe.
Schon in der dritten Minute setzte Lawrence Ennali von der Strafraumgrenze die erste Duftmarke, zielte aber knapp drüber. Nur zwei Minuten später zwang Thomas Eisfeld aus 22 Metern Viktoria-Keeper Elias Bördner – Stammtorwart Ben Voll musste mit einer Lebensmittelvergiftung passen – zu einer Parade. Und in der 13. Minute ging das „Privatduell“ Eisfeld – Bördner, diesmal aus 25 Metern, wieder zu Gunsten des Viktoria-Torhüters aus.
Rot-Weiss Essen macht den Fans zunächst Spaß
Das Spiel der Platzherren war schön anzusehen und machte den Essener Fans großen Spaß. Als Ennali über Engelmann kombinierte (16.) wurde Ron Berlinski im Zentrum soeben noch am Abschluss gehindert. Von den Kölnern war bis dahin rein gar nichts in der Offensive zu sehen.
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Das änderte sich nach 20 Minuten, nach einigen Stockfehlern der Rot-Weissen in der Vorwärtsbewegung. Nach einem Bastians-Stellungsfehler zielte David Philipp (23.) noch knapp drüber. Zwei Minuten später war es passiert: Die Flanke von rechts konnte nicht verhindert werden, in der Mitte war Robin Meißner, Leihgabe des Hamburger SV, einen Tick schneller am Ball als Daniel Heber und es stand 0:1.
Der Gegentreffer zeigte Wirkung, der Angriffsschwung des Aufsteigers war erst einmal dahin. Und es kam vor der Pause noch schlimmer: Philipp wurde im Essener Strafraum steil geschickt, Heber kam bei seinem Tackling zu spät – Elfmeter. Marcel Risse hämmerte ihn mit dem Pausenpfiff humorlos in den linken Winkel. Wieder einmal 0:2, da war wieder ein Kraftakt nach dem Wechsel notwendig.
Der direkt nach der Pause erst einmal ausblieb. RWE kam nicht mehr so flott durch die gegnerischen Linien und hatte Schwierigkeiten im Spielaufbau. Nach 54 Minuten ging es endlich einmal schnell: Björn Rother fing einen Ball ab, schneller Pass nach außen auf Ennali, der fand Engelmann in der Mitte, aber dessen Schuss wurde von einem Abwehrbein noch geblockt. Das hätte der Anschluss sein können.
Stattdessen die kalte Dusche: Cedric Harenbrock und Oguzhan Kefkir standen schon als frische Kräfte zur Auswechselung bereit, da mussten sie das 0:3 tatenlos mit ansehen: Nach einem Eckball kam der bedrängte Bastians vor Simon Stehle an den Ball – und köpfte ihn in die eigenen Maschen. Das machte einen weiteren Frustabend an der Hafenstraße fast schon perfekt.
Bitterer Abend für Rot-Weiss Essen
Ein bisschen Resthoffnung kehrte nach 76 Minuten zurück: Balleroberung in der Kölner Hälfte, von links flankt der eingewechselte Kefkir, in der Mitte leitet Kapitän Heber weiter und Torjäger Simon Engelmann drückt ihn endgültig über die Linie, die Handproteste der Kölner finden bei Schiedsrichter Florian Lechner kein Gehör: 1:3. Noch einmal hätte RWE wirklich herankommen können, doch der Schuss von Engelmann aus der Drehung (83.) fand Keeper Bördner in der richtigen Ecke.
Drei Minuten danach wurde ein Schuss von Loubongo von der Linie gekratzt. Die letzte Hoffnung war dahin. Und Simon Handle machte mit seinem Kracher zum 4:1 in den Winkel den bitteren RWE-Abend perfekt (90.).
Rot-Weiss Essen – Viktoria Köln 1:4 (0:2)
RWE: Golz, Römling (66. Harenbrock), Heber, Bastians, Sponsel, Rother (86. Herzenbruch), Eisfeld (76. Dürholtz), Young, Engelmann, Berlinski (76. Loubongo), Ennali (66. Kefkir).
Tore: 0:1 Meißner (25.), 0:2 Risse (45./FE), 0:3 Bastians (63./ET), 1:3 Engelmann (76.), 1:4 Handle (90.).
Zuschauer: 15.006