Essen. Uwe Strootmann schaut entspannt auf die Relegationsspiele und freut sich schon auf die Dritte Liga. Aber allmählich wünscht er sich neue Fakten.
Es ist wunderschön, sich einfach mal entspannt und zufrieden zurücklehnen zu können, während an anderer Stelle noch einige finale Begegnungen und Relegationen gespielt werden. Rot-Weiss Essen hat nach so langer Zeit endlich die Ernte eingefahren und wir laufen immer noch mit breitem Grinsen durch die Fußballwelt.
Gerade bedingt durch dieses unselige Nadelöhr namens Relegation hat sich auch das Teilnehmerfeld zur 3. Liga fast komplettiert. Ich hätte aus irrationalen, nostalgischen Gründen zwar lieber auf dem Betzenberg gespielt, aber es geht nun in der kommenden Saison gegen „Fackelweitwurf Dresden“, vormals als Dynamo bekannt.
So eine Relegation belohnt eben nur einen Verein, auch wenn es manchmal beide Protagonisten nicht verdient hätten, die Klasse zu erhalten oder nach oben zu verlassen. Hier ist es aufgrund der Saison aber mehr als verdient, dass die Sachsen nun mit uns vorlieb nehmen müssen.
Rot-Weiss Essen bleibt nervenzehrende Relegation erspart
Interessanterweise stellt sich die Sache in dem Nervenspiel zwischen 2. Bundesliga und 3. Bundesliga ganz anders da, als bei gleicher Veranstaltung zwischen der 1. und 2. Bundesliga. Die Zweitligisten sind zumeist die Leidtragenden dieser Vergleiche: Die Bundesligisten bleiben eigentlich immer drin, und die Drittligisten steigen fast immer auf. Beide Relegationen lebten fast ausschließlich durch ihre Spannung und die Atmosphäre auf den Rängen, und weniger durch spielerische Glanzpunkte.
Aber immer gehört ein sattelfestes Nervenkostüm auf jeden Fall zu den gefragtesten Tugenden auf dem Platz. Und da kommt wieder unser aller RWE ins Spiel: Ich bin dem Fußballgott dankbar, dass der Kelch Relegation an uns vorübergegangen ist. Dieses Nervenflattern ist uns erspart geblieben. Wobei ich unserer Mannschaft durchaus zugetraut hätte, auch souverän durch zwei solche Spiele zu marschieren. Dieses ganze Prozedere noch vor sich haben nun die beiden letzten Meister der Regionalligen, bevor dann das Teilnehmerfeld zur kommenden besten 3. Liga aller Zeiten endgültig feststeht.
Aufregende TV-Abende in den vergangenen Tagen
Rein sportlich betrachtet ist es für mich weiterhin komplett unfair, dass die SpVgg Bayreuth, der SV Elversberg und eben auch Rot-Weiss Essen immer noch feiern dürfen und schon in Ruhe die kommende Saison planen können, während der VfB Oldenburg und dieser andere Dynamo aus Ostberlin noch die unselige Relegation vor der Brust haben. „Meister müssen aufsteigen“ an der Forderung darf sich nichts ändern!
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Interessanterweise sind sowohl in Oldenburg als auch in Alt-Hohenschönhausen einige Dinge vakant, die der DFB wohl noch endgültig absegnen muss. Beides auf jeden Fall auch beachtenswerte Gegner und Garanten für einen gut gefüllten Gästeblock im Stadion an der Hafenstraße.
Noch ein letzter Gedanke zu den aufregenden TV-Abenden der vergangenen Tage: Jede Relegation, so ungerecht das Prinzip auch ist, bringt dem Fußball für den Moment mehr Emotionen und Ursprünglichkeit zurück, als es die Dominanz der Bayern oder das Geld aus Fuschl am See jemals haben werden. Also atmen wir diese Spiele, die wir eigentlich nicht wollen.
Die RWE-Fans wünschen sie bald Fakten zur Zukunft in Liga drei
Was wir als Fans von RWE aber jetzt wollen und uns wünschen, sind Fakten in den kommenden Tagen und Wochen: Wer wird nun unser Trainer (auch heute noch: Danke Christian Neidhart!), wie gestalten sich die Dauerkartenpreise? Ist der Spielplan uns zugetan und wie sieht das kommende Trikot aus (welches natürlich wie immer das schönste aller Zeiten sein wird)? Fragen über Fragen, aber darüber lässt sich dann doch herrlich, und wie immer bei RWE ziemlich konträr, diskutieren. Verkürzt auf jeden Fall die Wartezeit bis zu Saisonbeginn!
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