Essen. Das Halbfinale im Niederrheinpokal nehmen die Essener sehr ernst. Erst danach interessiert wieder der Meisterschafts-Endspurt mit Münster.
Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen nimmt eine kleine Auszeit vom packenden Saisonfinale, die nicht minder spannend ist: Am Dienstagabend geht es für das Team von Trainer Christian Neidhart um den Einzug ins Niederrheinpokalfinale - aber die Hürde ist hoch. Um 19.30 Uhr wartet Titelverteidiger Wuppertaler SV am Zoo auf die Essener.
Peter Neururer hofft auf 10.000 Zuschauer
Eine ansprechende Kulisse ist zu erwarten, WSV-Sportvorstand Peter Neururer kurbelte das Ganze im Gespräch mit dem RevierSport noch einmal an: „Wenn die Stadt Wuppertal ja zum Fußball sagt, erwarte ich hier mindestens 10.000 Zuschauer. Dadurch, dass der MSV Duisburg überraschenderweise ausgeschieden ist, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Pokal-Sieg natürlich. Ein größeres Ziel kann man in dieser Saison nicht mehr haben.“
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Im Finale am 21. Mai wartet dann der SV Straelen auf den Sieger - und es wäre für Rot-Weiss nicht das erste Mal, dass die Teilnahme am DFB-Pokal als „Trostpreis“ für eine durchwachsene Saison herhalten musste. Aber so weit ist es mit RWE nicht, noch tanzen die Essener auf zwei Hochzeiten und nehmen die am Dienstag genauso ernst.
Das letzte Duell in Wuppertal endete 1:0 für RWE
„Wir werden All-in gehen und werden alles rausballern. Der Weg im Pokal war dieses Mal lang, und jetzt wollen wir auch ins Finale einziehen. Der WSV ist nun ein anderes Kaliber, das ist Marke Spitzenspiel, da wollen wir mit dem vollen Ballett antreten“, verspricht Neidhart. In der Liga ging es durchaus knapp zu, in Wuppertal gewann RWE mit 1:0, das Rückrundenspiel endete 2:1, wobei es die Überlegenheit der Rot-Weissen in der ersten Hälfte nicht annähernd wiedergibt.
Nach der Niederlage in Essen geriet das Team in ein Leistungsloch, „aber inzwischen hat sie sich wieder gefangen und für gute Ergebnisse gesorgt“, weiß der RWE-Coach.
Die Erholungszeit bis Rödinghausen sollte reichen
Aber auch der Kader der Gäste braucht sich natürlich nicht zu verstecken, auch wenn es noch kleinere Probleme gibt: So taumelt Erolind Krasniqi momentan von einer Verletzung in die nächste, er ist angeschlagen und für den Pokalkrimi fraglich. Cedric Harenbrock, der zuletzt pausieren musste, stieg am Montag wieder ins Training ein. Dass die Doppelbelastung sich negativ auf den Meisterschafts-Endspurt auswirken könnte, daran glaubt Christian Neidhart nicht: „Bis Dienstag ist genug Zeit, sich zu erholen, und auch das Spiel am Samstag gegen Rödinghausen in Lotte ist weit genug weg.“ Selbst, wenn es eine mögliche Verlängerung und ein Elfmeterschießen geben sollte.
Und die Euphorie eines Finaleinzugs könnte den Schwung für ein heißes Liga-Finale geben, worauf Neidhart gerade mit Blick auf Münsters letztes Saisonspiel gegen die U21 des 1. FC Köln hofft: „Also, der Glaube bei mir ist sehr groß, ich denke, dass die Kölner richtig Bock haben werden, vor der großen Kulisse in Münster zu spielen, da wird die Hütte voll sein und der Druck auf die Preußen entsprechend groß. Das sind brutal schwere Spiele.“
Münster legt Freitag in Wiedenbrück vor
Dass Münster schon am Freitag in Wiedenbrück vorlegen kann, empfindet der RWE-Coach zwar als unglücklich, ändert für die Rot-Weissen aber nichts an der Ausgangssituation: „Wir müssen so oder so das Spiel gegen Rödinghausen gewinnen, um den Druck auf Münster aufrecht zu erhalten.“
Und sollte es dann mit der Aufstiegsfeier am 14. Mai klappen, dann müsste man zum 21. Mai wieder nüchtern sein, geht es dann doch am „Finaltag der Amateure“ um den Einzug in den DFB-Pokal.
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