Lotte. Rot-Weiss Essen ist mindestens bis Sonntag Tabellenführer der Regionalliga West. Das 3:0 in Lotte bedeutete den Abstieg der Sportfreunde.
Rot-Weiss Essen hat die Pflicht erfüllt und die Tabellenführung übernommen. Es lief gut für die Rot-Weissen am Lotter Kreuz. Sie sorgten früh für freie Fahrt und gewannen bei SF Lotte souverän mit 3:0 (3:0). Mit dem Dreier hat RWE Preußen Münster in der Tabelle überholt, doch der Rivale kann am Sonntag noch antworten. Keine Perspektive gibt es dagegen für die Gastgeber, sie sind mit dieser Niederlage abgestiegen.
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In dieser Phase der Saison gibt es kein Taktieren mehr. RWE-Trainer Christian Neidhart hatte es gefordert: „Alles reinwerfen, was man hat, All-in“. Nur Siege helfen jetzt noch weiter. Die Tabelle der Regionalliga ist seit Donnerstagabend auch kein Mysterium mehr: Der Verbandsrichter hat gesprochen, die drei Punkte nach dem Spielabbruch an der Hafenstraße bleiben definitiv bei Preußen Münster, die also mit zwei Zählern Vorsprung in die letzten vier Spieltage gehen.
Das bedeutete für Verfolger RWE, in Lotte vorlegen und den Tabellenführer unter Druck setzen. Die Preußen werden erst am Sonntag bei RWO das Aufstiegsrennen fortsetzen. Da haben die Rot-Weissen durchaus Hoffnung, auch wenn sie stets betonen, dass sie vor allem auf sich schauen müssen.
RWE startet furios - und trifft durch Kleinsorge
Die Gäste waren diesmal offenbar schon in der Kabine heiß gelaufen. Jedenfalls starteten sie durch von null auf hundert, als gäbe es kein Morgen mehr. Anstoss. Isaiah Young setzte an zum ersten Solo. Nach 30 Sekunden die erste Ecke. Nach 80 Sekunden rappelte es im Lotter Tor: Sandro Plechaty passte nach innen auf den langen Pfosten, Marius Kleinsorge war da und traf zum 1:0. Ein bekanntes Muster.
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Thomas Eisfeld besaß die nächste Chance (4.), verfehlte knapp.
Lotte hatte reichlich zu tun, die gegnerische Angriffswelle zu brechen, an einen geordneten Spielaufbau war da gar nicht zu denken. Immer wieder eroberte der Gast den Ball im Mittelfeld und ab ging’s Richtung Lotter Tor.
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Dann kehrte erst einmal Ruhe ein, bis Young den Ball im Mittelfeld aufnahm. Es schien, als bliebe er hängen, doch plötzlich war „Isi“ vorbei, zündete den Turbo. Schnurstracks in den Strafraum und dort schob er den Ball ins lange Eck zum 2:0 (18.). Traumstart.
Dass es nicht in diesem Takt weitergehen würde, war auch klar. RWE blieb überlegen, ließ auch nicht locker, aber Lotte fand ein bisschen besser ins Spiel, zerstörte wirkungsvoll und kam ab und an sogar vor das Tor, ohne aber eine Chance herauszuarbeiten. Und so, wie die Essener angefangen hatten, beendeten sie schließlich die erste Halbzeit. Einen Freistoß von Oguzhan Kefkir aus dem Halbfeld köpfte Daniel Heber ein zum 3:0 (45.).
1300 mitgereiste RWE-Fans haben Spaß
Die rund 1300 mitgereisten RWE-Fans hatten ihren Spaß und sorgten Anfang der zweiten Hälfte zunächst für eine kurze Unterbrechung, weil sie die unzähligen rot-weißen Luftballons aus ihrer Choreo auf den Rasen entsorgt hatten.
Dann waren aber wieder die Spieler am Zug. Kleinsorge zwang Lottes Keeper Luyambula zur Flugeinlage (52.), dann zielte Engelmann zu zentral auf den SCF-Keeper (53.). Rot-Weiss machte weiter Dampf. Und blieb auch konzentriert in der Defensive. Heber klärte akrobatisch zur ersten Ecke für die Gastgeber (55.). Neun hatte RWE zu diesem Zeitpunkt bereits gelistet. Trotz Überlegenheit wurde der Titelanwärter nur selten gefährlich, die Höhepunkte blieben rar.
SF Lotte – Rot-Weiss Essen 0:3 (0:3)
RWE: Golz, Plechaty (82. Sauerland), Heber, Herzenbruch, Kefkir – Tarnat, Dürholtz – Kleinsorge (64. Haiduk), Eisfeld (77. Kaiser), Young – Engelmann (64. Janjic)
Schiedsrichter: Weller.
Tore: 0:1 Kleinsorge (2.), 0:2 Young (18.), 0:3 Heber (45.).