Duisburg. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen ist mit seinem Einspruch beim Verbandsgericht gescheitert. RWE-Boss Marcus Uhlig reagiert auf das Urteil.

Knapp vier Stunden nach Beginn der Berufungsverhandlung in der Sportschule Wedau stand fest, was Fans und Verantwortliche des Fußball-Regionalligisten befürchtet hatten. Das abgebrochene Spiel zwischen RWE und Preußen Münster wird endgültig mit drei Punkten und 2:0 Toren zugunsten der Gäste gewertet. Das bestätigte das Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) am Donnertagabend in letzter Instanz.

Rot-Weiss Essen: Uhlig bleibt optimistisch

Kleiner Trost aus Sicht von Rot-Weiss Essen: Die vom Sportgericht ausgesprochene Sperrung der WAZ-Westkurve sowie der Blöcke G1 und G2 auf der Stadtwerke-Essen-Tribüne wird aufgehoben. Somit kann RWE beim nächsten Heimspiel gegen Wegberg-Beeck auf ein volles Stadion an der Hafenstraße hoffen.

Unmittelbar nach Verkündung des Urteils hat der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig mit dieser Redaktion über die Entscheidung des Gerichts gesprochen. Der 51-Jährige wirkte gefasst und war bemüht, Optimismus vor dem Saisonfinale zu verbreiten.

Marcus Uhlig, die Punkte bleiben bei Preußen Münster. Wie bewerten Sie das Urteil des Verbandsgerichtes?

Marcus Uhlig: Natürlich haben wir auf die Wiederholung des Spiels gehofft. Gleichwohl mussten wir realistisch davon ausgehen, dass es schwierig wird, die Gerichtsbarkeit umzustimmen. Insgesamt war es ein ausgewogenes und faires Verfahren, in dem wir uns gut aufgehoben gefühlt haben. Die Verfahrensführung war gut. Das Gericht hat sich fast eine Stunde zur Beratung zurückgezogen, was zeigt, dass die vermeintliche Eindeutigkeit zur Spielwertung im ersten Verfahren nicht gegeben war. Dies wurde uns auch in der Urteilsverkündung bestätigt. Gleichwohl hat es nicht gereicht, Teil 1 der Strafe zu kippen. Wir sind rechtlich nach wie vor einer anderen Auffassung, haben die Entscheidung jedoch zur Kenntnis zu nehmen.

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In einem Punkt gab es dennoch einen Erfolg zu verzeichnen. Die Blocksperren wurden aufgehoben.

Die Sperrung der beiden Hintertor-Tribünen und somit der Streichung von bis zu 11.000 Plätzen hätte für das Heimspiel gegen Wegberg-Beeck einen bis zu sechsstelligen Schaden verursachen können. Wir sind erleichtert, dass dieser Teil der Strafe ersatzlos gestrichen wurde. Dass es bei der Geldstrafe bleibt, war für uns klar – zumal die Hälfte der Strafe auf etwaige gewaltpräventive Maßnahmen angerechnet werden kann.

Klar ist: Das sportliche Ziel Aufstieg könnte am Ende aufgrund dieses Urteils scheitern. Münster hat zwei Punkte Vorsprung, ihre Mannschaft ist auf einen Patzer der Preußen in den letzten vier Spielen angewiesen. Wie bewerten Sie diese Ausgangslage?

Die Verhandlung war unserer Sicht vernünftig, auch wenn wir nach wie vor eine andere Rechtsauffassung haben. Wir werden ab sofort den vollen Fokus auf das Sportliche lenken. Ich bin nach wie vor sicher, dass wir trotzdem aufsteigen werden. Wir müssen auf uns schauen, damit haben wir am Dienstag gegen Lippstadt angefangen. Ich bin mir sicher, dass die Sinne durch die letzten Wochen, die sicher nicht so toll waren, noch einmal geschärft wurden. Die Mannschaft hat am Dienstag gezeigt, dass sie viel Qualität hat, wenn sie sich auf ihre Stärken besinnt. Das wollen wir in den letzten Spielen zeigen. Dann bin ich und bleibe davon überzeugt, dass wir es schaffen werden.