Aachen. Im Fernduell um den Aufstieg hat Rot-Weiss Essen einen weiteren Rückschlag erlitten. Bei Alemannia Aachen reichte es nur zu einem 1:1 (1:0).

Rot-Weiss Essen lässt auch am Aachener Tivoli Federn. Trotz drückender Überlegenheit und klarster Torchancen in der ersten Halbzeit reichte es für das Team von Trainer Christian Neidhart am Ende gegen den Abstiegsaspiranten Alemannia Aachen nur zu einem bescheidenen 1:1 (1.0), während parallel Preußen Münster in Schalke seine Pflicht erfüllte (2:0). Diese zwei Maluspunkte könnten den Rot-Weissen in der Endabrechnung noch so richtig weh tun!

2500 Fans begleiten Rot-Weiss Essen nach Aachen

Das fühlte sich mal wieder nach Fußball an: 2500 rot-weisse Fans hatten den Weg zum Tivoli gefunden und hatten dennoch keiner Stimmhoheit. Die 7000 Aachener hielten kräftig dagegen, es fühlte sich nicht wie Regionalliga-Fußball an. Die Zuschauer sahen eine packende erste Hälfte. Die Gäste nutzten die Freiräume, die sich ihnen im Angriff boten und erspielten sich vom Anpfiff weg erstklassige Torchancen. Isi Young dribbelte sich auf links bis zur Torlinie durch, aber Torwart Joshua Mroß konnte klären (10.). Auch Harenbrock wollte sechs Minuten später die Kugel ins Tor tragen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Auf der Gegenseite bekam RWE-Keeper Jakob Golz aber auch zu tun: Als Tugrul Erat bei einem Konter frei durchgang, warf sich ihm der Essener mutig entgegen. Aber ansonsten hatten die abstiegsbedrohten Aachener mehr mit Aufräumarbeiten in ihrer eigenen Hälfte tun, im Strafraum herrschte meist Vollalarm. Aber RWE wollte es zu schön machen: Als Sandro Plechaty von rechts flankte (18.) versuchte Simon Engelmann den Ball mit der Hacke ins Tor zu leiten.

Und dann war es soweit: Wieder einmal war Young durch den Strafraum gewedelt, am Ende brauchte Cedric Harenbrock fast auf der Torlinie nur noch das Schienbein hinzuhalten: 0:1, höchst überfällig und verdient (20.). Die Rot-Weissen setzten nach, Engelmann (28.) war fast frei durch, wurde im letzten Moment von einem Aachener Abwehrbein gestört.

Rot-Weiss Essen freut sich über die Führung bei Alemannia Aachen.
Rot-Weiss Essen freut sich über die Führung bei Alemannia Aachen. © ffs | Thorsten Tillmann

Nach einer halben Stunde kamen die Platzherren mutiger auf. In einer Ecken-Trilogie musste der reaktionsschnelle Golz mit einer Faust klären, da hätte der Ausgleich fallen können. Und dann bekam RWE kurz vor der Pause die Hundertprozentige zum 2:0: Felix Herzenbruch flanke butterweich auf den freistehen Luca Dürholtz, der brachte mit seinem Kopfball aus sieben Metern die Kugel nicht in den Maschen vor dem Aachener Fanblock unter. Im Straßenverkehr würde man von grober Fahrlässigkeit sprechen…..

Dann nochmal Duchatmen vor der Pause. Rios Alonso war im falschen Moment im Strafraum weggerutscht, Ex-RWE-Spieler Hamdi Dahmani völlig frei vor Golz – wieder reagierte der RWE-Torhüter phänomenal. Die „Jakob-Golz“-Sprechchöre aus dem RWE-Block zur Pause hatte er sich redlich verdient.

Auch interessant

Die Quittung für den Chancenwucher kam nach der Pause. Plötzlich nahm die Alemannia ihr Herz in die Hand und kaufte dem Aufstiegsaspiranten den Schneid ab. Als Tim Korzuschek frei durch war und Golz tunneln wollte, konnte dieser den Ball gerade noch mit seinem Oberschenkel in die andere Richtung lenken (49.).

Drei Minuten später ging es nicht so glimpflich ab: Diesmal war Marcel Damaschek auf links in den Strafraum eingedrungen, gegen seinen platzierten Flachschuss ins lange Eck war auch der RWE-Keeper machtlos: 1:1 (52.) – die ganze rot-weisse Überlegenheit der ersten Halbzeit war dahin.

Niklas Tarnat von Rot-Weiss Essen (l.) verteidigt gegen Aachens Tim Korzuschek.
Niklas Tarnat von Rot-Weiss Essen (l.) verteidigt gegen Aachens Tim Korzuschek. © ffs | Thorsten Tillmann

Rot-Weiss Essen: Kleinsorge vergibt die letzte Chance

Das Neidhart-Team brauchte bis zur 70. Minute, um sich vom Ausgleichschock zu erholen. Die eingewechselten Marius Kleinsorge und Oguzhan Kefkir sorgten im Angriff für neuen Schwung sorgen, aber mit der Auswechselung von Young schwand auch ein bisschen die Hoffnung auf den einen individuellen Überraschungsmoment. Und der Frust auf dem Spielfeld stieg, Plechaty und Engelmann hatten nach der zigsten Fehlkombination Diskussionsbedarf. Aber es gab noch die Siegchance: Der Ball lief durch auf rechts zu Kleinsorge, doch er zielte genau auf die Fäuste von Mroß (82.). So etwas darf man im Aufstiegskampf nicht liegen lassen.