Oberhausen. Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen teilen sich die Punkte. Was Christian Neidhart nach dem 1:1 im hitzigen Regionalliga-Derby sagt.

Es lief die 40. Spielminute, als Marius Kleinsorge den Ball nicht richtig klärte. Das Spielgerät rollte zu Pierre Fassnacht, der zog aus der Distanz ab – das 1:0 für Rot-Weiß Oberhausen im Derby gegen Rot-Weiss Essen. Ein Tor, das den Spielverlauf völlig aus dem Kopf gestellt hatte.

Das sah auch Essens Trainer Christian Neidhart nach dem Abpfiff so. "Die erste Halbzeit war ärgerlich", sagte er. Zwar glich seine Mannschaft in der 55. Minute aus, Simon Engelmann regelte mit einem satten Volleyschuss, wer sonst. Doch dabei blieb es. Im Nachbarschaftsduell setzte es ein 1:1 (1:0).

RWE hat deutlich mehr Chancen in Oberhausen

Dabei war für die Essener eigentlich, die von rund 3000 Anhängern ins Stadion Niederrhein begleitet wurden, mehr drin gewesen.

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Immerhin hatte RWE in der ersten Halbzeit zahlreiche Chancen zur Führung. So scheiterte Kleinsorge bereits nach drei Minuten an RWO-Torwart Justin Heekeren, dasselbe passierte mit Engelmanns Schuss in der 16. Minute. Die größte Möglichkeit auf das 1:0 vergab allerdings Thomas Eisfeld. Aus fünf Metern Torentfernung köpfte er neben das Gehäuse, kollektives Aufstöhnen im Gästeblock. Und dann, fast im Gegenzug, die überraschende Führung für RWO.

Bei RWE fehlt die letzte Konsequenz

Simon Engelmann (r.) feiert sein Tor zum Ausgleich für Rot-Weiss Essen
Simon Engelmann (r.) feiert sein Tor zum Ausgleich für Rot-Weiss Essen © Kolb/FFS

In der Halbzeit gab Neidhart seinem Team den Rat mit, genauso weiterzuspielen. „Wir waren gut drin“, fand er. Nur die Präzision, sie schien in Essen geblieben zu sein. Nach Engelmanns besagtem Ausgleich segelten die Flanken durch den Strafraum, sie fanden häufig keinen Abnehmer. Die letzte Konsequenz fehlte, der letzte Pass kam nicht an. Das Spiel wurde zerfahrener.

Oberhausen setzte regelmäßig zu gefährlichen Kontern an und prüfte Jakob Golz, die neue Nummer eins von RWE, falls zuvor nicht die Abwehrkette der Gäste um Daniel Heber nicht klären konnte. Der Lucky Punch sollte keinem der beiden Regionalligisten gelingen.

Neidhart: „Es ist weiter alles drin“

Richtig unzufrieden war Neidhart mit dem Remis jedoch nicht – obwohl RWE den Sprung an die Tabellenspitze verpasste. Preußen Münster bleibt vorne. Der SCP hat 70 Zähler, genauso viele wie Essen. Jedoch haben die Münsteraner ein Tor mehr erzielt.

„Es ist weiter alles drin“, sagte der 53-jährige Neidhart. „Wenn wir die Englische Woche mit sieben Punkten abschließen, ist alles in Ordnung.“ Damit dieser Plan aufgeht, muss RWE mit einem Sieg bei Alemannia Aachen folgen (So., 14 Uhr, Tivoli) auf das Unentschieden vom Dienstagabend beim rot-weißen Nachbarn reagieren.