Essen. Rot-Weiss Essens Thomas Eisfeld sprach nach dem 4:1 über seinen „Traumeinstand“, das Aufstiegsrennen und die Zeit als vereinsloser Spieler.

„Eine Aktion brauchen wir“ – mit dieser Ansage schickte Christian Neidhart seinen Neuzugang Thomas Eisfeld aufs Feld. Dafür brauchte der Joker nur wenige Minuten. So hat Rot-Weiss Essen das große Ziel Aufstieg weiter fest im Blick: Mit 4:1 besiegte der Fußball-Regionalligist am Sonntagnachmittag Fortuna Düsseldorf II, trotz strömenden Regens, trotz matschigen Rasens, trotz einer Gelb-Roten Karte für Luca Dürholtz. Auch dank des perfekten RWE-Pflichtspiel-Debüts von Thomas Eisfeld.

In der 69. Minute kam Winter-Neuzugang Eisfeld für Simon Engelmann ins Spiel. Fünf Minuten später schlug der als guter Standard-Schütze bekannte Eisfeld die Ecke, nach der Felix Herzenbruch zum 2:1 einköpfte. In der Nachspielzeit traf Eisfeld zum 4:1 selbst.

Rot-Weiss Essen: Eisfeld-Debüt war sein erster Einsatz seit dem 1:1 in Nürnberg mit dem VfL Bochum

Eisfelds Hafenstraßen-Premiere war gleichzeitig sein erster Pflichtspiel-Einsatz seit dem 1:1 des VfL Bochum in Nürnberg am vorletzten Spieltag der Zweitliga-Saison 2019/20. Fast neun Monate ist das her. Eisfeld war in der Hinrunde vereinslos, unterschrieb dann im Januar bei RWE, sammelte Minuten in den RWE-Testspielen in Lohne und Kray.

Sein letzter Pflichtspiel-Einsatz – bis Sonntag: Thomas Eisfeld im Spiel des VfL Bochum gegen Nürnberg. Sein Comeback für Rot-Weiss Essen war mehr als erfolgreich.
Sein letzter Pflichtspiel-Einsatz – bis Sonntag: Thomas Eisfeld im Spiel des VfL Bochum gegen Nürnberg. Sein Comeback für Rot-Weiss Essen war mehr als erfolgreich. © dpa | Daniel Karmann

Entsprechend emotional war das Comeback nach der langen Pause: „Wenn ich für mich selber zurückschaue auf die vergangenen Monate, wo ich vereinslos war, mit der Knie-OP nach der Saison: Das war eine schwierige Zeit, nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie und meine Freundin, die mich super unterstützt hat. Sie hat Geburtstag – das Tor war für sie, die Vorlage für mich selber.“

„Nach der Roten Karte waren die Köpfe kurz unten“

Die lange Pause merke er noch im Spiel, sagt Eisfeld: „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent, mir fehlt ein bisschen die Puste und die Spritzigkeit, ich war ja auch lange raus. Ich habe mich zwar fitgehalten, habe aber kein Mannschaftstraining gehabt. Aber ich werde dranbleiben und versuchen der Mannschaft, weiterzuhelfen.“ Dran bleiben und arbeiten, so wie RWEgegen Fortuna: „Wahnsinn, wie wir zurückgekommen sind. Nach der Roten Karte waren die Köpfe kurzzeitig unten, aber wir haben es wieder gedreht, das freut natürlich auch für die Leute im Stadion.“

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Unterm Strich fand er: „Das war ein Traumeinstand, so habe ich es mir nicht ausmalen können. Ich dachte, ich komme rein, mache vielleicht einen Assist oder ein Tor – beides auf einmal ist natürlich wunderschön. Das wird mir Auftrieb geben für die nächsten Wochen.“ Das wird ihm gut tun – und den Rot-Weissen natürlich natürlich auch, die an der Spitze nun ein kleines Polster haben (fünf Punkte auf Preußen Münster).

Eisfeld über das Ziel Aufstieg: „Wir müssen weiter hart arbeiten“

Eisfeld hielt sich mit Blick auf die Tabelle zurück, von einer „Ansage“ an die Konkurrenz wollte er nicht sprechen. „Es sind noch ganz, ganz viele Spiele zu spielen, wir müssen weiter hart arbeiten, weiter dranbleiben und dann hoffen wir, dass wir am Ende ganz oben stehen.“

Durch die Dürholtz-Sperre könnte Eisfeld schon kommende Woche in Homberg in die Startelf rücken. Er warnte aber, mit einem Lächeln, vor zu hohen Erwartungen: „Ich glaube, ich habe die Messlatte heute auch zu hochgelegt. Es wird nicht immer so laufen, dass ich ein Assist und ein Tor mache.“

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