Essen. Showdown in der Fußball-Regionalliga: Spitzenreiter RWE trifft auf den Tabellenzweiten Wuppertaler SV. Peter Neururer freut sich drauf.

Der erste Spieltag des neuen Kalenderjahres in der Regionalliga West hat es in sich. Am kommenden Sonntag empfängt Spitzenreiter Rot-Weiss Essen im Stadion an der Hafenstraße (14 Uhr) den zweitplatzierten Wuppertaler SV. Ein Duell zweier Traditionsvereine, die im bisherigen Saisonverlauf nur je eine Niederlage kassiert haben und nur einen Zähler auseinanderliegen. RWE hat jedoch noch ein Spiel weniger ausgetragen.

Peter Neururer freut sich über Respekt von RWE

Augrund dieser Konstellation hatte Rot-Weiss Essens Vorsitzender Marcus Uhlig (50) im Interview mit dieser Redaktion betont, dass der Druck am Sonntag beim Wuppertaler SV liege. Der Konkurrent aus dem Bergischen Land sieht das freilich anders. "Zunächst einmal finde ich das gut", sagt WSV-Vorstandsmitglied Peter Neururer (66) auf Nachfrage dieser Redaktion. "Es ist eine Anerkennung und eine Form des Respekts, dass Marcus Uhlig so über uns denkt. Aber es ist natürlich weit von der Realität entfernt. Druck hat nur Rot-Weiss Essen, daran besteht kein Zweifel", betont er.

Der Ex-Essener Felix Backszat (l.) im Zweikampf mit Cedric Harenbrock. RWE gewann das Hinspiel in Wuppertal mit 1:0.
Der Ex-Essener Felix Backszat (l.) im Zweikampf mit Cedric Harenbrock. RWE gewann das Hinspiel in Wuppertal mit 1:0. © ffs | Stefan Rittershaus

Im Gegensatz zu Rot-Weiss Essen konnte der Wuppertaler SV sein Trainingslager in der Türkei ohne Probleme absolvieren. RWE musste hingegen Corona-bedingt kurzfristig absagen. Die Suspendierung von Kapitän Dennis Grote, der vor dem Jahreswechsel um einen Wechsel zum Ligarivalen Preußen Münster gebeten hatte, produzierte zudem ein Störfeuer an der Hafenstraße. Das ist auch beim Wuppertaler SV angekommen. "Die Angelegenheit um Dennis Grote hat bei Rot-Weiss sicherlich nicht zu einem besseren Klima beigetragen", unterstreicht der ehemalige Bundesligatrainer Neururer. "Trotzdem ist RWE eine herausragende Mannschaft in dieser Liga. Aber wir haben bewiesen, dass wir an guten Tagen mithalten können."

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Der Wuppertaler SV ist die große positive Überraschung der Regionalliga-Saison. Platz zwei nach 21 Spielen hätte dem Team von Trainer Björn Mehnert wohl niemand zugetraut. Seinen Lauf möchte der WSV fortsetzen. Die Verpflichtung in der Winterpause des erfahrenen Offensivspielers Valdet Rama ist ein klares Zeichen. Neururer, der von einer "überragenden Winter-Vorbereitung" spricht, lobt das Team in den höchsten Tönen. "Die Mannschaft hat bisher eine Leistung gebracht, mit der keiner rechnen konnte. Unser Sportchef Stephan Küsters und Trainer Björn Mehnert haben hervorragende Arbeit geleistet. Es passt in allen Bereichen. Ein derart passendes Gefüge habe ich in 30 Jahren Profifußball noch nicht erlebt."

Rot-Weiss Essen gegen Wuppertaler SV vor 750 Zuschauern

Ihre starke Form müssen die Wuppertaler nun im Stadion an der Hafenstraße unter Beweis stellen. Die einzige Saisonniederlage kassierte der WSV im Hinspiel gegen RWE (0:1). Aufgrund der aktuellen Corona-Lage könnnen nur 750 Zuschauer bei diesem Spitzenspiel dabei sein. "Ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, die bisher in dieser Saison Großartiges geleistet haben, hätte einen würdigeren Rahmen verdient gehabt", sagt Neururer. Die Vorfreude auf das Gipfeltreffen sei dennoch groß. "Der Erste trifft auf den Zweiten. Zwei ehemalige Bundesligisten stehen sich gegenüber. Das ist Werbung für die Regionalliga West. Ich freue mich drauf."