Essen. Rot-Weiss Essens Kolumnist freut sich über eine gegen Bonn blendend aufgelegte RWE-Mannschaft. Und hat einen Wunsch für das neue Jahr.

Wuselig war es vergangenen Freitag im Kühlschrank von Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße. Die Fans der „West“ gaben sich die Ehre auf den anderen drei Tribünen. So bot sich auf den durchmischten Tribünen ein geselliges Bild zweier „Kulturen“, wurden doch immer wieder aus den verschiedensten Ecken Gesänge angestimmt. Leider auch schon mal leckeres Pils im Eifer des Jubels entsorgt. Keine gute Idee, wenn es sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schon mal über die jüngsten Fans ergießt. Manchmal braucht es eben keine Bierdusche.

Zur gefühlten Unruhe trugen auch die vielen Ordner in den Blöcken bei, die in Ausführung ihres Auftrags („Bitte die Maske auf“) schon mal die Sicht versperren konnten. Von oben wachte Stadionsprecher Walter Ruege über allem und meldete sich ebenfalls regelmäßig mit mahnenden Worten zum Thema Maske. Auch von unserer schönen Anzeigetafel bekam man oft auf die Ohren: Das Unterlegen der Meldungen mit komischen Geräuschen ist nervig und stört jegliche Fußballatmosphäre.

Brennpunkte zu Rot-Weiss Essen:

Die drei Punkte in Sachen verbale Schlagfertigkeit gingen an jenen Ordner, der mit zwei Kollegen so dicht an dicht durch die Reihen ging, so das die Anmerkung um einen gebotenen Abstand zwangsläufig kommen musste. „Wir sind ein Haushalt“ kam es unvermittelt zurück. Gemeinsame Lacher inklusive. Das entspannte dann doch alle Parteien.

Rot-Weiss Essen: Sascha Voelcke macht auf sich aufmerksam

Dabei gab es doch allein durch das gesehene Spiel überhaupt keinen Grund zur Anspannung. Unsere, leider weiter dezimierte Mannschaft, trug die 70 Jahre alten Trikots mit dem gebotenen Stolz und zog ein Spiel auf, welches den Bonner SC weitestgehend überforderte. Sogar das regelmäßige 20-Minuten-Geschenk an den Gegner in der zweiten Halbzeit konnte diesmal auf zehn Minuten reduziert werden.

Auch dank davarischer Großtaten blieb es somit bei nur einem Gegentor, dem acht (reguläre) unserer Roten gegenüberstanden. Leider wurden zwei zurückgenommen. Angeblich Abseits. Wir konnten ja glücklicherweise darauf verzichten. Ganz besonders gefreut habe ich mich für Sascha Voelcke und sein erstes Tor im RWE-Trikot. Das sollte einem jungen Spieler wie ihm Auftrieb geben. Erstaunlich, dass ein wichtiger Spieler nach dem anderen ausfällt, und unsere Mannschaft trotzdem in der Spur bleibt.

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Und auch mal wieder spielerisch zu glänzen wusste. Die Ballstafetten vor einigen Toren und das blinde Verständnis untereinander machten warm ums Herz. Es bedeutet also vor allem eins: Es gibt in dieser Saison keinen ersten- oder zweiten Anzug bei RWE! Es gibt nur wichtige Spieler.

Rot-Weiss Essen: Starke Arbeit von Jörn Nowak

Und das ist vor allem ein Verdienst der akribischen Arbeit von Jörn Nowak. Egal, wer gerade ausfällt, wir bleiben entspannter als in all den Jahren zuvor. Daher gilt der Dank heute mal ganz besonders ihm. Schließlich haben wir ja noch nie gesungen „Wir woll`n den Sportdirektor seh`n, wir woll`n den Sportdirektor seh`n“. Das ist hiermit als Geste nachgeholt.

Wenn ich mal einen Wunsch für das kommende Jahr formulieren darf: Ich hätte gerne wieder die Fahnengirls zurück anne Hafenstraße. Sie gehören auch zum Ritual Spielbesuch und schwenken nicht nur einfach so ihre Fahnen. Sie tun dies auch dank sozialpädagogischer Arbeit des Fanprojekts und finden in RWE ganz viel Zuspruch.

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Für das aktuelle Jahr und dem sich rasch nähernden Weihnachtsfest kann dann auch noch zur Reduzierung der „Was schenke ich nur“ Panik beigetragen werden: Andreas Crom, die eine Hälfte der Mikrofonkompetenz „Ruthencrom“, hat uns ein Buch geschenkt, das in ganz persönlichen Worten sein Leben mit unser aller RWE beschreibt. Flott geschrieben die ideale Idee für den Gabentisch und bester Zeitvertreib für die nahende Winterpause.