Essen. Essener Regionalligist hat weiterhin mit Personalproblemen zu kämpfen. Doch statt zu klagen, gibt sich Trainer Neidhart nach wie vor kämpferisch.

Es sind nur noch zwei Partien in diesem Jahr. Die Hinrunde in der Regionalliga West wurde am vergangenen Wochenende beendet, bekanntlich ohne Rot-Weiss Essen, da die Partie bei RW Ahlen wegen der widrigen Platzverhältnisse abgesagt werden musste. Durch die Zwangspause sind die Rot-Weissen auch von der Tabellenspitze verdrängt worden. Nummer eins vor dem ersten Rückrunden-Spieltag an diesem Wochenende ist nunmehr der Wuppertaler SV.

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Das zeigt, wie eng es im Titelkampf zugeht, in dem gleich fünf Mannschaften mitmischen. Und es bedeutet gleichzeitig, dass jeder Ausrutscher das Tabellenbild verändern könnte. Da wird es wichtig sein, die Nerven zu behalten und Ruhe zu bewahren, denn die Entscheidung wird noch lange auf sich warten lassen. Auch die Konkurrenz lässt Federn, wie unter der Woche zu sehen war beim 1:1 von Fortuna Köln im Stadtderby gegen den „Effzeh“. Die Fortunen verpassten immerhin eine Chance, mit RWE nach Punkten gleichzuziehen.

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Rot-Weiss Essen wird Verletzungssorgen nicht los

Die Wintermonate sind stets von Widrigkeiten begleitet. Das Wetter ist oft genug usselig, das Grün in den Stadien nicht mehr so gepflegt, wie es bestenfalls sein sollte. Und ja, nicht selten häufen sich auch angesichts der hohen Belastung die Verletzungen. In der vergangenen Spielzeit hatten die Rot-Weissen damit nichts am Hut. Es gab außergewöhnlich wenige Ausfälle zu beklagen, so dass einige Spieler in dem relativ großen Kader überhaupt nicht zum Zuge kamen.

Zu dieser Spielzeit haben die Verantwortlichen etwas abgespeckt, nur diesmal hat das Verletzungspech gnadenlos zugeschlagen. In Kevin Holzweiler, Daniel Heber, Oguzhan Kefkir und Michel Niemeyer fehlen gleich vier Hochkaräter. Und das Problem hält sich hartnäckig an der Hafenstraße. Kapitän Dennis Grote, der große Stratege und Regisseur, hat sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen und fällt an diesem Freitag gegen den Bonner SC aus (19.30 Uhr, Hafenstraße). Niklas Tarnat neben Luca Dürholtz wäre nun eine Option.

Erolind Krasniqi von Rot-Weiss Essen plagen muskuläre Probleme.
Erolind Krasniqi von Rot-Weiss Essen plagen muskuläre Probleme. © Unbekannt | Thorsten Tillmann

Auch Einsatz von Erolind Krasniqi ist gefährdet

Und beim Training am Donnerstag bekam Erolind Krasniqi muskuläre Probleme. „Wenn er auch noch ausfallen würde, wäre das schon hart“, gesteht Christian Neidhart, der aber gar nicht erst anfangen möchte zu lamentieren. Bringt ja nichts. „Wir müssen nach vorn schauen und uns jetzt bis zur Winterpause durchkämpfen. Arschbacken zusammen und durch. Wir werden auch gegen Bonn eine gute Mannschaft aufs Feld schicken.“

Gewiss, das werden die Gastgeber. Nur wenn man sieht, dass ohne Grote nur noch 16 gesunde Fußballer zur Verfügung stehen, wird es naturgemäß eng. Auf dem Rest der Mannschaft liege jetzt die Verantwortung, sagt Neidhart. „Wir müssen das aber jetzt gemeinsam mit unseren Fans wuppen.“ Immerhin dürfen am Freitag zum letzten Heimspiel 2021 gemäß der neuen Coronaschutzverordnung noch 6700 Zuschauer ins Stadion. Auch wenn die „West“ nicht besetzt sein wird, es sollte reichen für einen ordentlichen Schub.

Bonner SC hat sich nach schwachem Start gefangen

Die Bonner haben eine solche Phase ebenfalls schon erlebt. Mit einer 0:3-Niederlage gegen RWE sind sie in die Saison gestartet und gewannen direkt danach in Uerdingen. Aus den folgenden acht Spielen holten sie aber lediglich einen Punkt. Nicht zuletzt waren es die Verletzungssorgen, die für mangelnde Durchschlagskraft verantwortlich waren. Aber die Rheinländer haben sich gefangen und mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz eine reelle Chance auf den Klassenerhalt erarbeitet.

Die Rot-Weissen indes werden gegen Bonn die drei Youngster Mustafa Kourouma, Ben Heuser und Guiliano Zimmerling wieder auf den Spielberichtsbogen schreiben. „Eigentlich wollten wir aus der U19 in Timur Kesim noch einen Stürmer dazunehmen“, sagt Christian Neidhart. Geht leider nicht. Kesim quält sich seit dem letzten Spiel gegen MSV Duisburg mit einer Rippenprellung herum.

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