Essen. In der fünften Minute der Nachspielzeit trifft Felix Herzenbruch zum 2:1 für Rot-Weiss Essen im Regionalligaspiel gegen Alemannia Aachen.

Der Spitzenreiter Rot-Weiss Essen schwächelte, aber er fiel nicht. Am Ende einer intensiven Woche mit zwei Unentschieden in Köln II und Düsseldorf besiegten die Essener nach einer erneuten Energieleistung den Tabellenfünfzehnten Alemannia Aachen mit 2:1 (11:1). Allerdings machten es die Essener spannend. Erst in der letzten Minute der Nachspielzeit verlängerte Felix Herzenbruch eine Ecke ins Netz und ließ die RWE-Fans jubeln.

Das Spektakel in Düsseldorf vor wenigen Tagen war ein Kraftakt, eine formidable Energieleistung, die eine Menge Körner gekostet hat. Mag es Formgründe gehabt haben oder eine gewissenhafte Belastungssteuerung in der Englischen Woche, RWE-Trainer Christian Neidhart gab seiner Startelf jedenfalls ein anderes Gesicht. Torjäger Simon Engelmann saß, der in den beiden Spielen in Köln und Düsseldorf getroffen hatte, saß nur auf der Bank. Auch die zwei weiteren Torschützen von Düsseldorf, Zlatko Janjic und Erolind Krasniqi (für Kefkir), rutschten ins Team. Und Niklas Tarnat ersetzte im Mittelfeld Luca Dürholtz.

RWE: Janjic köpfte präzise in den Winkel

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Eine gute Wahl, musste man nach einer Viertelstunde konstatieren. Denn nach sieben Minuten führte der Spitzenreiter mit 1:0. Zunächst verpasste Janjic am langen Eck nur knapp eine Kopfball-Verlängerung von Grote (6.). Doch eine Minute später war’s schon passiert. Ein schöner Diagonalpass von Krasniqi öffnete den Aachener Defensivverbund, Harenbrock flankte präzise auf Janjic und der köpfte präzise in den Winkel zum 1:0.

Nach einer Viertelstunde eine weitere gefährliche Szene mit den gleichen Protagonisten. Harenbrock bediente Janjic, dessen Schuss parierte Aachens Keeper Mroß, Krasniqis Nachschuss ging über den Kasten. Die erste Chance hatte aber Aachen schon nach zwei Minuten gehabt. Eine scharfe Flanke nahm der ehemalige Essener Dahmani per Flugkopfball, er verpasste das Ziel nur knapp.

RWE spielt sehr riskant

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Die Gäste bemühten sich keineswegs nur auf Defensive bedacht, machten aber einige Stockfehler und gefährlich wurden sie aus dem Spiel heraus nicht. Den Essenern bot sich mitunter der Raum, allerdings fehlten mitunter Zielstrebigkeit und Entschlossenheit, das zu nutzen. Es kam eine Phase, in der es auf beiden Seiten kaum gefährlich wurde. Die Rot-Weissen bekamen mehr und mehr Probleme beim Spielaufbau, sie agierten mitunter recht riskant immer wieder hinten herum und brachten den Gegner mit Ballverlusten ins Spiel. Frisch und spritzig oder voller Esprit wirkte das alles nicht.

Harenbrock (30.) hatte dennoch die Chance zu erhöhen, und Janjic besaß nach einem starken Umschaltmoment eine noch weitaus größere Möglichkeit, seinen Ball – er hätte auch querlegen können - klärte Mroß, der Nachschuss von Tarnat wurde im letzten Moment geblockt (42.). Und dann aus dem Nichts der Ausgleich: Eine Flanke erreichte Dahmani, der völlig frei und problemlos im Essener Fünfmeterraum zum 1:1 (44.) einköpfen konnte.

RWE mit mehr Schwung aus der Pause

RWE kam mit mehr Schwung aus der Pause und suchte nun wieder energischer den Weg zum Tor. Ein Freistoß von Janjic aus 18 Metern verfehlte das Ziel (57.). Doch so richtig wollte es auch weiterhin nicht funktionieren. Neidhart versuchte mit einem Dreierwechsel dem Offensivspiel neue Impulse zu geben. RWE dominierte, doch der Ertrag war gleich Null. Definitiv zu wenig für einen Spitzenreiter im eigenen Stadion gegen einen kampfstarken, aber biederen Gast.

RWE versuchte zu kombinieren, was zu selten klappte bei dem engen gegnerischen Abwehrgeflecht. Und als sich wieder einmal eine Chance bot, rutschte dem eingewechselten Felix Heim aus 16 Metern der Ball über den Schlappen (72.). Immer wieder war ein Aachener dazwischen, es fehlte dann auch etwas Fortune. Und die letzten Chancen verpufften ebenfalls. Auch Engelmann (89./90+1.) und Alonso (90.+3.) verpufften. Bis „Herze“ traf und die Rot-Weissen erlöste.

Rot-Weiss Essen – Alemannia Aachen 2:1 (1:1)
RWE:
Davari – Plechaty, Alonso, Herzenbruch, Bastians – Grote, Tarnat (61. Dürholtz) – Young, Harenbrock (61. Engelmann), Krasniqi (61. Kefkir, 68. Heim) – Janjic
Schiedsrichter: Schäfer.
Tore: 1:0 Janjic (7.), 1:1 Dahmani (44.), 2:1 Herzenbruch (90.+ 4)
Zuschauer: 11.250.

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