Essen. Nach der Verletzung von Daniel Heber fällt auch Essens Kevin Holzweiler längerfristig aus. Personell wird der Verein aber nicht nachlegen.

Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen muss den nächsten Schock verdauen: Kevin Holzweiler (27) hat sich im Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück einen Kreuzbandriss zugezogen und wird in dieser Saison wohl nicht mehr zur Verfügung stehen. In der gleichen Partie am Wochenende hatte sich Abwehrchef Daniel Heber einen Wadenbeinbruch zugezogen. Bei Holzweiler klangen die ersten Eindrücke kurz direkt nach dem Spiel allerdings noch relativ zuversichtlich. Doch eine eingehende Untersuchung am Dienstag sorgte für dann Gewissheit.

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Bitter für RWE, aber wie bitter ist es vor allem auch für Kevin Holzweiler, der an dem Samstag auch noch Geburtstag hatte. Der Offensivspieler war in der 68. Minuten für Cedric Harenbrock eingewechselt worden, nur elf Minuten später passierte es bei einem Zweikampf.

Auch bei Harenbrock und Sauerland riss einst das Kreuzband

„Holz ist natürlich total niedergeschlagen, aber wir werden ihn wieder aufbauen und mit der Mannschaft bestmöglich unterstützen“, sagt RWE-Trainer Christian Neidhart. Jedenfalls kann sich der Offensivspieler vor Rat und Hoffnung von zwei Teamkollegen holen.

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Cedric Harenbrock riss sich im April 2018 das Kreuzband. Kaum genesen, erlitt er im Januar 2019 noch einmal die gleiche Verletzung. David Sauerland hatte sich diese schwere Verletzung im Sommer 2020 zugezogen und feierte Ende Mai 2021 beim letzten Heimspiel der laufenden Saison gegen Lotte sein Comeback.

RWE-Trainer Christian Neidhart: „Interessante Spieler ohne Vertrag sind derzeit nicht auf dem Markt“

„Holz wird uns ohne Frage ebenfalls fehlen“, so Christian Neidhart. Aber RWE werde bis zur Winterpause personell nicht nachlegen. „Das Transferfenster ist zu und interessante Spieler ohne Vertrag sind derzeit nicht auf dem Markt“, erklärt der Cheftrainer. „Für uns gilt es nun, noch enger zusammenzurücken und gestärkt aus dieser Situation herauszugehen. Ich habe volles Vertrauen in unsere Mannschaft“, wiederholt Neidhart im Prinzip das, was er auch schon nach der Verletzung von Heber gesagt hatte.

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Für die Rot-Weissen wird es durch diese beiden schweren Verletzungen natürlich nicht einfacher auf dem Weg zum Titel, weil es entsprechend weniger Alternativen in der Defensive und Offensive gibt. Allerdings darf man davon ausgehen, dass Daniel Heber wieder am Ball ist, wenn RWE nach der Winterpause (2. oder 3. Januar) das Training aufnimmt. Das letzte Liga-Spiel in diesem Jahr haben die Essener am 18. Dezember beim SV Straelen.

Nach der Winterpause soll Michel Niemeyer zurückkehren

Dann soll auch Michel Niemeyer fit sein. Der zweitligaerfahrene Defensivspieler, zu dieser Saison vom Drittligisten Wehen Wiesbaden gekommen, war als feste Größe und Nachfolger von Ikone Kevin Grund auf der linken Abwehrseite vorgesehen, hat aber aufgrund einer hartnäckigen Sehnenentzündung noch keine einzige Minute absolviert und befindet sich aktuell in der Reha.

Im Vorsaison blieben die Rot-Weissen von solch schweren Verletzungen und Rückschlägen weitestgehend verschont. Nur Sandro Plechaty, der als Ersatz für den verletzten Sauerland verpflichtet wurde, musste ab Ende Februar dieses Jahres für gut zwei Monate wegen eines Knorpelschadens aussetzen.