Essen. Vor dem Gipfeltreffen gegen RWO musste der erkrankte RWE-Abwehrchef Daniel Heber beim Abschlusstraining passen. Sein Einsatz ist fraglich.

Schreckmoment bei den Trainingskiebitzen am Freitagvormittag: Ein Akteur von Rot-Weiss Essen fehlte beim Abschlusstraining vor dem Topspiel der Regionalliga gegen RWO (Samstag, 14 Uhr, Hafenstraße): Ausgerechnet Daniel Heber, der Abwehrchef! Die Co-Trainer überhörten geflissentlich die Nachfragen, erst Trainer Christian Neidhart sorgte später für Aufklärung: „Daniel hat sich heute krank abgemeldet, wir müssen abwarten, ob es für morgen reicht.“

Plan B, falls Daniel Heber ausfällt

Besonders optimistisch klang der Coach dabei nicht, hat aber natürlich längst Plan B in der Tasche seiner speckigen Jeans. Sollte es mit dem 27-jährigen Verteidigungskünstler nicht klappen, könnte die Dreier-Abwehrkette mit Felix Herzenbruch, Rios Alonso und Felix Bastians für Abhilfe sorgen. Denn, daran lässt Neidhart auch keine Zweifel: nur ein topfitter Abwehrchef wird in dieser Spitzenpartie weiter helfen.

Wäre natürlich bitter für Heber, der gerade gegen seinen Ex-Klub beweisen wollte, dass der Weg zurück nach Essen der Richtige war, wo er sich inzwischen zu DEM Leistungsträger entwickelt hat. Ansonsten ist die Vorfreude auf die gut gefüllte Hafenstraße ungetrübt, auch beim Trainer: „Ich freue mich auf einen richtig schönen Fußballtag - an dem wir hoffentlich als Sieger da stehen.“

Es wird auch Zeit, dass endlich der Ball rollt, außerhalb des Spielfeldes wurden ja genug Nettigkeiten ausgetauscht. Auf den süffisanten Einwand von Christian Neidhart, „in Oberhausen wird auch nicht mit Knöpfen bezahlt“, folgte natürlich das unmittelbare Echo durch RWO-Präsident Hajo Sommers, den RWE-Coach ginge es „einen Scheiß an“, wie RWO seine Spieler bezahlt kriege. Neidharts Replik: „Oh, ich kenne Herrn Sommers gar nicht, da hab ich wohl in ein Wespennest gestochen“, meinte er grinsend.

Neidhart will Kämpfertypen auf dem Platz

Auf dem Platz werden sich die beiden Kontrahenten wohl nicht aus der Reserve locken, der Tabellenführer rechnet mit einer recht offensiven Gäste-Elf, die in Essen ebenfalls auf drei Punkte gehen wird. „Das haben in Essen schon andere Teams versucht, die Spielweise käme uns natürlich entgegen“, hofft der RWE-Trainer, der seine Mannschaft besonders vor Standards warnt: „Da haben die Oberhausener Spieler mit beträchtlicher Körpergröße in ihren Reihen, da müssen wir höllisch aufpassen.“

Mike Terranova hofft auch auf entsprechendes Spielglück

Die Gastgeber wollen sich bei ihrer Aufstellung natürlich nicht in die Karten schauen lassen, Neidhart verrät nur so viel: „Wichtig werden die Spielertypen sein, wir brauchen Mentalität und Kampf auf dem Platz.“ Bei einem Sieg gegen die Oberhausener hätte Rot-Weiss gegen die Top-Mannschaften einen blitzblanke Bilanz vorzuweisen und würde einigermaßen beruhigt in die restliche Hinrunde gehen: „Wenn die Tabelle dann mal bereinigt ist und alle gegeneinander gespielt haben, werden wir sehen, welche Lücken entstanden sind.“

Aber auch Gästetrainer Mike Terranova weiß: „In so einem Derby brauchst du auch das nötige Spielglück.“

Alle aktuellen Nachrichten und Bilder zum Sport in Essen finden Sie hier