Essen. Rot-Weiss Essen gewinnt das Derby gegen Schalkes U23. Die Entscheidung bringt ein Schuss, der Christian Neidhardt um sein Auto fürchten lässt.

Am Freitagabend strahlte das Flutlicht an der Hafenstraße. Darunter versammelten sich 10.000 Zuschauer auf den Tribünen. Es herrschte Derbystimmung im Stadion. Denn Rot-Weiss Essen empfing die U23 des FC Schalke 04. Der Tabellenerste gegen den Elftplatzierten. Die Lautstärke auf den Rängen war entsprechend hoch, wie gewohnt. Nur auf dem Platz war gerade die Anfangsphase eines: ruhig.

RWE-Trainer Neidhart: "Wollte erst Auto hinter der Tribüne wegfahren"

Beide Mannschaften neutralisierten sich zu Beginn, erst langsam näherte sich Rot-Weiss dem gegnerischen Tor. Die Ruhe fand spätestens in der 33. Minute ihr Ende, als Dennis Grote die Essener mit einem wuchtigen Distanzschuss in Führung brachte.

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Darauf angesprochen, was ihm dabei durch den Kopf ging, sagte RWE-Trainer Christian Neidhart: "Ich wollte erst mein Auto hinter der Tribüne wegfahren.“ Den Spaß konnte er sich erlauben, weiß er um die Qualitäten seines Kapitäns. „Dennis hat schon einen Hammer, das ist nicht das erste Ding, das er so aus der zweiten Reihe macht. Es war sein schwacher Fuß, das war natürlich überragend“, erklärt er weiter. Nach der Führung war RWE besser im Spiel, hatte sogar Chancen zu erhöhen, wie etwa bei einem Pfostentreffer von Simon Engelmann (41. Minute).

RWE-Trainer Christian Neidhart kann nach dem 1:0 gegen Schalke II durchatmen.
RWE-Trainer Christian Neidhart kann nach dem 1:0 gegen Schalke II durchatmen. © ffs | Thorsten Tillmann

Einer, der an diesem Abend erst sein drittes Spiel für Rot-Weiss Essen machte, war Felix Bastians. "Wir haben heute wirklich einen Arbeitssieg geleistet", sagte er. Nach dem 1:0 habe das Team eine „gute Druckphase“ gehabt. "Wenn wir es besser ausspielen, machen wir vielleicht ein, zwei Tore mehr." Er selbst sei froh hier zu sein, die „Jungs“ hätten ihn gut aufgenommen. Trainer Neidhart sagte über Bastians: "Man sieht deutlich seine Erfahrung auf dem Platz und auch seine Dominanz."

In der zweiten Hälfte machte Essen weiter das Spiel. Ein Treffer von Kevin Holzweiler (58. Minute) zum 2:0 wurde wegen Abseits aberkannt. "Das Holzweiler-Tor sah von uns eher nicht nach Abseits aus, aber ich habe die Szene bisher nicht gesehen", so Neidhart dazu. Über den Spielverlauf sagte er: "Ich finde, wir haben nicht viel zu gelassen. Große Chancen habe ich jetzt nicht gesehen. Eher müssen wir das zweite Tor machen, dann hätten wir Ruhe gehabt. So musst du zittern bis zum Ende, aber ich bin stolz auf die Jungs, dass wir dem standgehalten haben heute.“ Essen hatte mehrfach die Möglichkeit das Spiel frühzeitig zu entscheiden – sie blieben ungenutzt. Anfeuerungen und Stöhnen auf der Tribüne wechselten sich ab. Es blieb aber beim 1:0 für RWE.

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Einen negativen Höhepunkt aus Essener Sicht hatte die Partie allerdings noch. In der 90. Minute sah Erolind Krasniqi die Rote Karte. "Es ist passiert, müssen wir abhaken“, erklärte Neidhart dazu. Auf den Tribünen erhoben sich zum Ende jedoch die Zuschauer von ihren Plätzen, in den Schlussminuten wurde angefeuert und gefeiert. Nach Abpfiff hallten Spitzenreiter-Gesänge durch das Stadion. Auf der Tribüne endete die Partie also so, wie sie angefangen hatte: laut.