Uralt-Ultra-Präsident sah das emotionalste Spiel in der Ära Christian Neidhart. Der Abgang des Eismanns verwundert und lässt noch Fragen offen.

Zum Spiel gegen Fortuna Köln ist bereits alles gesagt und geschrieben worden, nur noch nicht von mir. So in etwa hätte es Karl Valentin ausgedrückt oder war es Karl Lauer?

Es war das wohl beste, aufregendste, intensivste und vor allen Dingen emotionalste Spiel, seitdem Christian Neidhart an der Seitenlinie bei RWE steht. Selbst den dramatischen Pokalfight sortiere ich etwas weiter unten ein. „The Rock“ bewies eindrucksvoll, wie beweglich ein Fels im Kopf doch sein kann. Taktisch eine Meisterleistung, ebenso der kämpferische Einsatz der Mannschaft.

Bin bekanntermaßen kein Fußballprofessor und hab null Ahnung, welche Werte die Spielanalyse-Software ausspuckte, ob RWE mehr Zweikämpfe erfolgreich bestritt, eine höhere Laufleistung vorweisen konnte, wie die Passquote aussah und, und, und. Ich weiß nur, was ich gesehen habe, hat mir mächtig imponiert. Von der ersten Minute an - bis zum erlösenden Abpfiff. Die Jungs wollten den Sieg, sie haben ihn erzwungen, sie haben ihn verdient. Was interessiert mich da, in welcher Liga die „Roten“ spielen.

Noch weniger interessiert mich die Meinung des Ressortleiters Wirtschaft, Finanzen, Immobilien, Olaf Gersemann, von der Zeitung „Welt“, der sich herablassend über die angebliche Rot-Weiss Essen-Romantik im Profi-Fußball äußerte. Olaf hat Husten und seine Welt ist nicht meine. Wie für mich geschaffen, die entscheidenden Szenen kurz vor dem Happy End. Kevin Holzweiler wird im Strafraum gelegt. Der Neuzugang musste zwei Spiele pausieren, nachdem er bei einem Zweikampf einen Fingernagel ins Auge bekam. Von daher, Holzauge sei wachsam.

Das dicke Brett Fortuna Köln war gebohrt

Den fälligen Strafstoß zimmerte Luca Dürholtz in die Maschen und das dicke Brett, Fortuna Köln, war gebohrt. Aus diesem Holz sind Aufstiegsspieler geschnitzt. Natürlich kann man sich als Rot-Weiss Essen Fan nicht allzu lange freuen. Ein weiterer Neuzugang ist bereits wieder abgereist. Nicht mit der DB, dann wäre er ja noch Dank der GDL in Essen. Sören Eismann kehrt zurück zum SV Steinbach-Haiger. Der Familie wegen, wird einhellig verkündet. Die Wahrheit ist was für Idioten, Johnny-Boy! (Being John Malkovich).

Aber gut, was soll’s, wollen wir den Beteiligten mal Glauben schenken. Essen ohne Eismann? Die Kugel muss sich RWE deswegen nicht geben. Trotzdem, so langsam wird es hinten personell eng. Die Defensive gewinnt Meisterschaften! Ganz so entspannt wie Sportdirektor Jörn Nowak und Trainer Christian Neidhart bin ich ehrlicherweise nicht.

Vielleicht unterschreibt ein weiterer Felix bei RWE

Allerdings ist mir unbekannt, was hinter den Kulissen abgeht. Mit mir redet ja niemand. Vielleicht unterschreibt just in diesem Augenblick ein weiterer Felix (Bastians) einen neuen Arbeitsvertrag bei Rot-Weiss Essen. Wenn doch endlich Michel Niemeyer wieder fit werden würde. Doch da scheint der Wunsch Vater des Gedankens zu sein.

In dem Zusammenhang drängt sich die Frage nach der Aussagekraft eines sogenannten Medizinchecks vor Vertragsunterzeichnung auf. Das meine ich allgemein und nicht im Besonderen auf den „Fall“ Niemeyer bezogen. Sicher, es gibt Beispiele, wo ein Wechsel aufgrund der ärztlichen Untersuchungsergebnisse scheiterte, höchst selten allerdings aufgrund festgestellter muskulärer Probleme. Es gibt zwar Richtlinien und Vorgaben, was untersucht werden muss. Doch welche Daten stehen zur Verfügung, welche Krankenakten liegen vor bzw. müssen vorgelegt werden? Und wenn Zweifel an der Sporttauglichkeit bestehen, wird im Endeffekt vermutlich der neue Verein das Risiko tragen, wenn man den Spieler unbedingt an sich binden will. Kein leichtes Unterfangen.

Vorfreude auf das Match gegen VfB Homberg

Auch im Spielrhythmus zu bleiben, ist für Regionalligisten grundsätzlich schwierig. Diesmal wurde die Begegnung RWE gegen Fortuna Düsseldorf Zwei, aufgrund von Sicherheitsbedenken verlegt. Ist halt wie im richtigen Leben, die Kleinen sind eben öfter Spielball für die Großen. Aber dafür haben sie weniger zu verlieren und können sich über Kleinigkeiten groß freuen. Ich z.B. freu mich schon auf das Match gegen den VfB Homberg, nächste Woche.

Bis dahin, der Happo.

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