Essen. Rot-Weiss Essen hat in der Regionalliga West einen wichtigen Heimsieg gefeiert. Gegen Mitfavorit Fortuna Köln gewann RWE nach Rückstand mit 2:1.

Die Rot-Weissen rannten, kämpften, kombinerten und suchten den Weg nach vorn. Immer wieder. Fortuna Köln stand clever und kompakt. Und lange sah es so aus, als würden die Essener in diesem rassigen Regionalliga-Topspiel Punkte lassen. Doch kurz vor Schluss erlöste Luca Dürholtz die Gastgeber mit einem Foulelfmeter zum verdienten 2:1-(0:1)-Sieg.

Rot-Weiss Essen kann nach erfolgreicher Woche aufatmen

Zurück in der Spur - nach dem 1:0-Sieg im West-Derby beim Wuppertaler SV atmete ganz Rot-Weiss auf. Der Dreier war wichtig für den Titelfavoriten. Aber welcher Sieg ist das nicht im Titelrennen? RWE jedenfalls spürte auch zum Top-Spiel gegen Fortuna Köln den Druck des Favoritendaseins, nur dass die Gäste vom Rhein fast ebenso ambitioniert in die Saison gestartet sind. Ergo: Es war das erste Top-Spiel an der Hafenstraße in der noch jungen Saison.

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Die Essener konnten vor dem Anpfiff zunächst einmal aufatmen: Daniel Heber, der gegen Wuppertal umgeknickt war, war fit, so dass die Defensive nicht umgebaut werden musste. Natürlich stand auch Rios Alonso wieder in der Startelf nach seinem tadellosen Auftritt beim WSV und machte auch diesmal einen guten Job. In der Offensive ersetzte Erolind Krasniqi den zuletzt etwas schwächelnden Cedric Harenbrock.

Von Beginn an war ordentlich Feuer in diesem Duell. Die Gastgeber ließen dem Widersacher keine Zeit, sich zu sortieren. Zweite Minute: Sandro Plechaty zog mit dem Ball nach innen und traf von der Strafraumgrenze nur den Pfosten, im Nachschuss setzte Simon Engelmann die Kugel ebenfalls an den Posten.

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Es war der Auftakt einer starken ersten Halbzeit der Essener. Die Fortunen hatte kaum Zeit, in Ruhe aufzubauen, eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf sie zu. Da half manchmal nur ein rustikales Tackling, um den Spielfluss der Rot-Weissen zu bremsen. Und vor allem Cleverness im Zweikampf.

Die Rot-Weissen steckten allerdings nicht zurück, wirkten engagiert, bissig und ebenfalls zweikampfstark. Zuweilen musste deshalb auch Schiedsrichter Marco Goldmann Schwerstarbeit verrichten, um das Geschehen zu kontrollieren.

Die Defensive der Rot-Weissen stand stabil, auch weil alle gut nach hinten arbeiteten. Vom gelobten Angriff der Fortunen war nichts zu sehen. Der erste Abschluss durch Francis Ubabuike (12.) geriet zu zentral, so dass RWE-Keeper Daniel Davari keine Mühe hatte.

RWE vor der Halbzeit kalt erwischt

Erzielte den Ausgleich für RWE: Daniel Heber.
Erzielte den Ausgleich für RWE: Daniel Heber. © ffs | Thorsten Tillmann

Anders auf der Gegenseite: Isaiah Young setzte Kölns Torwart André Weis unter Druck, doch Oguzhan Kefirs Versuch wurde geblockt (18.). Dann hatte Simon Engelmann im Strafraum den Überblick, setzte Krasniqi in Szene, dessen Querpass Luca Dürholtz nicht an Torwart Weis vorbeibrachte (25.). Und noch einmal Eroling Krasniqi, dessen Schuss knapp über die Querlatte flog (35.).

Rot-Weiss spielte, Rot-Weiss war überlegen, hatte mehr Ballbesitz und Linie, doch es fehlte halt der befreiende Treffer. Und dann der Schock in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Nach einem Kölner Einwurf konnte RWE nicht klären. Per Kopfball-Stafette kam der Ball zur Kölns Torjäger Sascha Marquet, der seine Klasse demonstrierte. Sauber und präzise köpfte er ins Eck zur 1:0-Führung (45.+3). Eine Chance, ein Tor - Fortuna im Glück.

Nach der Pause hatte zunächst Köln zwei gefährliche Szenen. Einmal ließ Davari hart bedrängt den Ball fallen (46.), dann trudelte ein abgefälschter Schuss von Owusu knapp ins Aus (55.).

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Aber Rot-Weiss kassierte schließlich doch noch den Lohn. Nach einem Freistoß von Kefkir köpfte Heber das 1:1 (59.). Engelmann hatte wenig später die große Chance zur Führung, als er einen Querpass von Young direkt, aber nicht gut genug platzierte, so dass Weis parieren konnte (62.). Und noch einmal Engelmann (65.): Allein stürmte der Torjäger aufs Tor zu, umkurvte den Torhüter, doch den Abschluss aus spitzem Winkel blockte ein Fortune im kurzen Eck auf der Linie.

RWE-Torjäger Simon Engelmann vergibt große Torchancen

Schließlich Engelmann die Dritte innerhalb von zehn Minuten: Der eingewechselte Harenbrock verlängerte geschickt, wieder tauchte "Engel" allein vor dem Kölner Tor auf, machte es diesmal ganz schlecht und verbaselte erneut (72.). Kurz danach schickte Trainer Neidhart Zlatko Janjic für den glücklosen Angreifer aufs Feld (75.).

Unbeirrt rannten die Hausherren an, hielten das Tempo hoch, um die Entscheidung zu erzwingen. Und so kam es. Kevin Holzweiler wurde im Strafraum von Poggenberg von den Beinen geholt: Elfmeter.Luca Dürholtz verwandelte sicher zum 2:1 (89.). Dass Alonso noch einmal auf der Linie retten musste, passte ins Bild dieses spannenden und umkämpften Spitzenspiels.

Hier geht es zum Live-Ticker:

RWE - Fortuna Köln 2:1